PV-Mieterstrom in Freiburg-Haslach

Foto: Freiburger Stadtbau GmbH/Michael Spiegelhalter
Die Freiburger Stadtbau GmbH saniert Mehrfamilienhäuser und setzt dabei auf lokale Stromversorgung mit Photovoltaik. Um das Mieterstromangebot kümmert sich der Dienstleister Polarstern.
Die Freiburger Stadtbau GmbH saniert Mehrfamilienhäuser und setzt dabei auf lokale Stromversorgung mit Photovoltaik. Um das Mieterstromangebot kümmert sich der Dienstleister Polarstern.
In Freiburger Stadtteil Haslach-Südost saniert die Freiburger Stadtbau, die größte Wohnungsbaugesellschaft Südbadens, bis Ende 2018 zwölf Wohngebäude mit gesamt 72 Wohnungen und stockt dabei um 24 weitere Wohnungen auf. Zwölf miteinander vernetzte Mieterstrom-Photovoltaikanlagen, mit einer Gesamtleistung von 320 Kilowatt (kWp) werden schon bald einen Teil des benötigen Stroms vor Ort erzeugen. „Mit umgerechnet drei Kilowatt pro Haushalt ist es eine große Anlage. Wir rechnen damit, dass bei hoher Teilnahmequote rund 34 Prozent des erzeugten Stroms direkt vor Ort genutzt werden und eine Stromautarkie von 45 Prozent erreicht wird", sagt Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern. Das heiße umgekehrt, dass im Mittel nur noch rund 55 Prozent des benötigten Stroms aus dem öffentlichen Netz kämen und die Stromkosten deutlich sänken.
Freiburg ist mit seinen umfangreichen Maßnahmen ein Vorreiter in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz. Bis 2030 will die Stadt ihre Emissionen halbieren und bis 2050 klimaneutral werden. Mieterstrom ist dabei eine wichtige Säule. Das aktuelle Mieterstromprojekt in der Belchenstraße ist für die Freiburger Stadtbau ein Pilotprojekt. Läuft es erfolgreich, sollen künftig – insbesondere bei Neubaumaßnahmen – Mieterstrommodelle etabliert werden. Auch bei Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen werde die Anwendung von Mieterstrommodellen geprüft, heißt es von Seiten des Wohnungsbauunternehmens.
Bis etwa 2025 plant die Freiburger Stadtbau den Bau von 2000 neuen Wohnungen, weitere 440 Mietwohnungen sollen saniert und modernisiert werden. Dabei wird bei Baumaßnahmen in Neubau und Bestand kommunaler Liegenschaften inzwischen grundsätzlich geprüft, ob mit einem Blockheizkraftwerk oder mittels Fernwärme geheizt werden kann. Zum anderen wird gecheckt, ob im Gebäude Photovoltaik sinnvoll ist. „Das ist ein starkes Signal auch für andere Städte“, sagt Andreas Horn vom Beratungsbüro Energiewendeplaner, der die Freiburger Stadtbau bei der Ausschreibung des Projektes in Freiburg-Haslach beraten hat.
Eine besondere Herausforderung von Mieterstrom in Bestandsgebäuden ist immer die Teilnahmequote. Ein erfolgreiches Mieterstromprojekt braucht eine hohe Teilnahmequote der Mieter. Nur so kann ein hoher Anteil des erzeugten Stroms auch vor Ort genutzt werden und die Stromkosten entsprechend sinken. Unterstützt wird das in diesem Fall durch eine regelmäßige Energieberatung der Mieter.
Allgemein ist Mieterstrom nicht nur im Neubau, sondern genauso für den Baubestand bestens geeignet – auch wenn es hier aktuell seltener realisiert wird. „Die entscheidende Voraussetzung ist, dass das Dach gut in Schuss ist und mindestens weitere 20 bis 30 weitere Jahre dicht ist und hält, also entsprechend der Lebensdauer einer PV-Anlage“, weiß Andreas Horn. Ansonsten sei eine gleichzeitige Dachsanierung erforderlich.

27.11.2018 | Quelle: Polarstern GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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