Naturschützer bremsen bei PV-Freiflächen

So wie hier in Frankfurt/Main soll der Ausbau der PV laut BfN künftig vor allem erfolgen: auf Dächern. Foto: Mainova/BSW Solar
Das Bundesamt für Naturschutz fordert, die erneuerbaren Energien im Einklang mit dem Naturschutz auszubauen. Deshalb sollte die Photovoltaik vor allem auf Dächern in der Stadt weiter vorangebracht werden.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) steht aus Umwelt- und Klimaschutzgründen hinter dem weiteren Ausbau der regenerativen Energien in Deutschland. In seinem neuen Erneuerbare Energien Report" fordert das Amt ein Wachstum mit Augenmaß insbesondere was den Flächenverbrauch betreffe.

"Der Ausbau erneuerbarer Energien ist zum Erreichen der Klimaschutzziele zwingend erforderlich und muss auch Arten und Lebensräume vor den Folgen des Klimawandels schützen", sagt BfN-Präsidentin Beate Jessel. "Die Energiewende muss natur- und umweltverträglich erfolgen. Eine wichtige Rolle spielen dabei ein effizienter Umgang mit der Fläche und die Berücksichtigung der jeweiligen landschaftlichen Gegebenheiten“.

Der Report beruht auf den Ergebnissen von mehr als 40 Vorhaben des Forschungsschwerpunkts „Naturschutz und erneuerbaren Energien“ am BfN. Mit dem aktuellen Überblick zeigt das BfN eine Vielzahl von Möglichkeiten auf, den tiefgreifenden Umbruch der Energieversorgung in Einklang mit dem Naturschutz zu gestalten. Im Fokus stehen dabei die Aspekte „Fläche“ und „Landschaft“. Denn nach Auskunft des Amtes trügen die hohe Anzahl und die weite räumliche Verbreitung von Anlagen erneuerbarer Energien zum Wandel von Landnutzung und Landschaftsbild bei. Sie bergten außerdem Risiken für bestimmte Arten und ihre Lebensräume.

„Doch ein naturverträglicher EE-Ausbau kann gelingen – das macht unser Energiereport deutlich“, so Jessel weiter. Von besonderer Bedeutung sei ein sparsamer Umgang mit der begrenzten und be-gehrten Ressource Fläche. „Wir sollten im ländlichen Raum den Fokus auf flächeneffiziente Technologien sowie eine sorgfältige Standortwahl legen und gleichzeitig stärker als bisher bestehende Dachflächen vor allem in den großen Ballungsräumen für Solaranlagen nutzen“, forder die BfN-Präsidentin. Das stärkere Einbeziehen der städtischen Räume, insbesondere durch den dezentralen Ausbau von Photovoltaik auf Dächern, sei unerlässlich.

Im Forschungsschwerpunkt „Naturschutz und erneuerbaren Energien“ am Bundesamt für Naturschutz befassen sich nach Auskunft des BfN mehr als 40 Forschungs- und Entwicklungs-Vorhaben mit Fragen zur naturverträglichen Energiewende. Dabei handele es sich auch um strategische Überlegungen zur weiteren Ausrichtung des Energiesystems. Mit dem „Erneuerbare Energien Report“ legt das Bundesamt für Naturschutz eine Synthese der Forschungsergebnisse vor. Dabei stünden Lösungen und Lösungsansätze für ein Miteinander von Naturschutz und Energiewende im Mittelpunkt. Denn ein großer Teil der Energiewende stehe noch bevor.
14.2.2019 | Quelle: BfN  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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