20 Jahre Marktanreizprogramm

Foto: BSW Solar
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert seit 20 Jahren im Auftrag der Bundesregierung die Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien. Laut BSW Solar reicht das Marktanreizprogramm für die Wärmewende aber nicht aus

Am 1. September 1999 trat die erste Förderrichtlinie in Kraft. Seitdem wurden über das Marktanreizprogramm (MAP) mehr als 1,8 Millionen Anlagen mit einem Fördervolumen von rund 3 Milliarden Euro finanziell unterstützt und Investitionen von mehr als 23,7 Milliarden Euro ausgelöst. Gefördert werden die Nutzung von Wärme aus Solarkollektoranlagen, Anlagen zur Verfeuerung fester Biomasse und effiziente Wärmepumpen. Daneben vergibt das BAFA Zuschüsse für besonders innovative Technologien zur Wärme- und Kälteerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie die nachträgliche Optimierung bereits geförderter Anlagen. Allein 40 Prozent des deutschen Energieverbrauchs entfallen derzeit auf Heizung und Warmwasser. Die Bundesregierung möchte den Anteil erneuerbarer Energien im Wärmemarkt weiter ausbauen. Daher stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie jährlich dreistellige Millionenbeträge für die MAP-Förderung zur Verfügung.

„Solarenergie ist die klimafreundliche und zuverlässige Wärmequelle. Bereits zwei Millionen Solarwärmeanlagen arbeiten auf deutschen Dächern für den Klimaschutz. Und doch wurde erst ein Bruchteil des gewaltigen Solarpotenzials für die Raum- und Prozesswärme gehoben“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft. Das Marktanreizprogramm (MAP) habe viele Menschen ermutigt, erneuerbare Energien zu nutzen. Für die längst überfällige Wärmewende reiche seine Schubkraft aber nicht aus. Anders als das EEG im Stromsektor hängt das MAP am Bundeshaushalt, ermöglicht damit in der Regel keine hinreichende Investitionssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit mit fossilen Wärmeträgern.

„Wenn die Bundesregierung ihre Klimaziele erreichen möchte, muss sie endlich auch die Energiewende in den Heizungskellern starten. Dabei stünde ihr ein breiter Werkzeugkasten aus Fördern und Fordern zur Verfügung, von der Einführung steuerlicher Anreize über die CO2-Bepreisung bis zur EE-Mindestquote im Falle einer Heizungssanierung oder bei der Fernwärmeversorgung. Der Wärmesektor ist der Schlafende Riese des Klimaschutzes – das MAP allein kann ihn unmöglich wachkitzeln“, betont Körnig.

Eine Informationsbroschüre des BAFA zu 20 Jahren Marktanreizprogramm ist unter diesem Link zu finden.
2.9.2019 | Quelle: BAFA, BSW Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen