Wind und Sonne für die Lausitz

Kohlekraftwerk mit Windrädern. Noch ist der Kohleausstieg ohne Pläne für erneuerbare Energie.Foto: Stefan Loss / stock.adobe.com
Der Kohleausstieg braucht Pläne für erneuerbare Energie.
Der Bundesverband  Erneuerbare Energie (BEE) betont die Chancen, die die Solar- und Windkraft für den Strukturwandel in den alten Kohleregionen bieten. Das gilt insbesondere in Kombination mit Technologien zur Sektorenkopplung und Digitalisierung.

„Erneuerbare Energien können und werden eine wichtige Rolle bei einem erfolgreichen Strukturwandel spielen“, zeigt sich BEE-Vorstand Jan Hinrich Glahr anlässlich der 1. Lausitz-Konferenz in Schwarze Pumpe überzeugt.

„Klimaschutz, Kohleausstieg und Erneuerbare-Energien-Ausbau müssen zusammen gedacht werden. Gerade für die heutigen Kohleregionen bieten Erneuerbare in Zusammenspiel mit Sektorenkopplung und Digitalisierung große Chancen für die Strukturentwicklung und für Arbeitsplätze mit Zukunft. In der Veredlung von Erneuerbarem Strom über P2X-Prozesse liegen noch erhebliche Innovationspotenziale, die in der Region genutzt werden können."

Es gelte, Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort zu generieren. Erneuerbare Energien seien ein starker industriepolitischer Faktor, der für eine zukunftssichere und klimaschützende Energieversorgung die Basis schaffe. Dafür würde zügig ein starker Ausbau über alle Erneuerbaren Technologien hinweg benötigt. Für den Klimaschutz zähle jede Maßnahme, die CO2 einspart.

Die Industrie benötige eine klare Roadmap als Basis für ihre Investitionsentscheidungen. Deshalb müssten Maßnahmen zum Klimaschutz, das Ende der Kohleverstromung und der Erneuerbaren-Ausbau Hand in Hand gehen. „Der Strukturwandel muss gestaltet werden, damit er erfolgreich verläuft und zu einer guten Entwicklung für die Regionen beiträgt", so Jan Hinrich Glahr.

"Chancen nutzen statt in Depression zu verharren muss zum Motto in der Lausitz werden. Wie am ehemaligen Tagebau Klettwitz, der mit aktiver Bürgerteilhabe zum Standort für Erneuerbare Energien mutierte, braucht die Lausitz insgesamt einen mutigen Aufbruch, wenn sie Energieregion mit hohen Wertschöpfungseffekten bleiben will.

Die ehemaligen Braunkohleregionen hätten die Chance, zum erfolgreichen Experimentierfeld für klimafreundliche Technologien und neuer Geschäftsfelder zu werden. Dazu zähle Power-2-X ebenso wie Formen der Direktbelieferung von Industriebetrieben mit Erneuerbarem Strom oder die Batteriezellforschung. Damit lasse sich Wertschöpfung in den Regionen halten und eine langfristige, industrielle Wachstumsperspektive schaffen.

„Klar ist aber auch: Grundlage für die neuartigen Prozesse und Dienstleistungen, die vor Ort in Forschungsverbünden entwickelt werden sollen, sind die Erneuerbaren Energien. Die ehemaligen Braunkohleregionen eignen sich ganz besonders für den weiteren Ausbau von Wind- und Solarenergie, da dort ausreichend Flächen zur Verfügung stehen. Perspektivisch zusätzlich wichtig wird es, den Menschen vor Ort die Vorteile der Energiewende für die Regionen und Bürger deutlich zu kommunizieren. Lasst uns jetzt den Aufbruch organisieren", so Jan Hinrich Glahr.
10.9.2019 | Quelle: BEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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