Batteriespezialist Leclanché kündigt Kapitalschnitt an

Will mit frischem Kapital durchstarten: Batteriespezialist Leclanché. Foto: Leclanché
Der Schweizer Produzent von Lithium-Ionen-Batterien muss weiter restrukturieren. Aktionäre sollen einem Kapitalschnitt zustimmen.

Der Schweizer Produzent von Lithium-Ionen-Batterien muss weiter restrukturieren. Aktionäre sollen einem Kapitalschnitt zustimmen.
Auch wenn das Geschäft operativ nicht schlecht läuft; der Schweizer Hersteller von Batteriesystemen und solaren Stromspeicherlösungen, Leclanché, steht vor einem weiteren Restrukturierungsschritt. Weil in den letzten Jahren üppige Verluste aufgelaufen waren, bittet die Firma aus dem Schweizer Yverdon-les-Baines nun ihre Aktionäre darum, einem Kapitalschnitt zuzustimmen.

Wie die Firma mitteilte, werden die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 24. Oktober aufgefordert, „für die Herabsetzung des Nennwertes pro Aktie zu stimmen, damit Leclanché seine Bilanz weiter stärken kann. Wir werden die Aktionäre auch um ihre Unterstützung bei der Schaffung neuer Aktien bitten, um den anstehenden Kapitalbedarf der Gesellschaft zu decken.“

Damit würde zum einen der Wert ihrer Aktien vermindert. Zum anderen müssten die Aktionäre frischer Kapital nachschießen. Einer der größten Aktionäre, der Investmentfonds FEFAM, habe sich zudem verpflichtet, knapp 20 Millionen Franken an Anleihen in Eigenkapital der Gesellschaft zu wandeln. Das verbessert die Bilanz und vermindert die Verschuldung von Leclanché.

Trotz steigenden Auftragsvolumina haben sich die Verluste von Leclanché im ersten Halbjahr 2019 weiter erhöht. Laut Finanzbericht betrug der Verlust 34 (Vorjahr: 25) Millionen Schweizer Franken.

Operativ vermeldete die Firma zuletzt einige attraktive Geschäfte. So wurde mit den französischen Transportunternehmen Bombardier eine Absichtserklärung zur Lieferung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Züge vereinbart. Das potentielle Umsatzvolumen liege bei 100 Millionen Franken in fünf Jahren.

Außerdem hatte Leclanché die weltweit größte elektrisch betriebene Fähre, die in Dänemark verkehrt, ausgerüstet.

Zusammen mit der Regierung des Inselstaats St. Kills wurde im Sommer zudem der Bau des größten Solarstromsystems mit Batteriespeicher in der Karibik vereinbart. Das System soll über eine Photovoltaikleistung von 35,6 Megawatt (MW) und eine Batteriekapazität von 44,2 Megawattstunden verfügen.
4.10.2019 | Quelle: Leclanché  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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