CLUB OF ROME: Das DESERTEC-Konzept schafft Klimaschutz, günstigen Strom und Arbeitsplätze

„Ökologie und Ökonomie sind keine unvereinbaren Gegensätze. Sie gegeneinander auszuspielen ist sinnlos. Dass führende Politiker dies momentan regelmäßig trotzdem versuchen, ist kurzsichtig und unverantwortlich“, findet der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft des CLUB OF ROME, Max Schön. „Es ist schlicht falsch, dass wir die Klimaschutzziele nur auf Kosten des Wirtschaftswachstums erreichen können. Die Frage, die wir […]

„Ökologie und Ökonomie sind keine unvereinbaren Gegensätze. Sie gegeneinander auszuspielen ist sinnlos. Dass führende Politiker dies momentan regelmäßig trotzdem versuchen, ist kurzsichtig und unverantwortlich“, findet der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft des CLUB OF ROME, Max Schön. „Es ist schlicht falsch, dass wir die Klimaschutzziele nur auf Kosten des Wirtschaftswachstums erreichen können. Die Frage, die wir beantworten müssen, ist vielmehr: Mit welchen Mitteln schaffen wir es? Wir dürfen nicht ausschließlich auf CO2-Vermeidung und dauerhaft unwirtschaftliche regenerative Energiequellen setzen. Wir müssen an Lösungen arbeiten, die möglichst schnell große Teile der benötigten Energie aus effizienten regenerativen Quellen bereitstellen können“, betont Schön. Mit dem „DESERTEC“-Konzept existiere ein solcher Lösungsvorschlag.

Technologien vorhanden und teilweise seit Jahrzehnten im Einsatz
Innerhalb von rund 30 Jahren könnten über 80 Prozent der Stromversorgung Europas, Nordafrikas und des Nahen Ostens aus regenerativen Energien erfolgen, so die Studien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), die dem DESERTEC Konzept zu Grunde liegen. Die internationale Vernetzung und Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere von Wasserkraft, Windkraft und von Strom aus solarthermischen Kraftwerken in Südeuropa, dem Nahen Osten und Nordafrika könne dies leisten. Alle dafür notwendigen Technologien seien vorhanden und teilweise seit Jahrzehnten im Einsatz. „Wer die Individualmobilität durch Elektroautos retten will, der muss auch den nötigen Strom klimafreundlich und günstig produzieren können – und das geht am besten dort, wo viel Wind weht und viel Sonne scheint“, ist sich Max Schön sicher.

Mittelmeer-Solarplan ist ein erster Schritt
Woran es derzeit noch mangele, sei der politische Wille, Energiepolitik als internationale Aufgabe zu begreifen. Die europäischen Regierungen müssten einerseits ein internationales Hochspannungs-Gleichstromnetz schaffen und andererseits gemeinsam mit den Regierungen Nordafrikas und des Nahen Ostens Rahmenbedingungen schaffen, die Anreize und Sicherheit für Investitionen in Solarthermische Kraftwerke und die nötige Energie-Infrastruktur bieten. Mit der Gründung der Union für das Mittelmeer und dem Beschluss eines Mittelmeer-Solarplanes seien erste Schritte in diese Richtung getan worden.
„Nun müssen wir die nächsten Schritte in Angriff nehmen! In 6 Stunden fällt soviel Sonnenenergie auf die Wüsten dieser Welt wie die Menschheit in einem Jahr an Energie verbraucht. Solarthermische Kraftwerke, wie sie derzeit in Spanien gebaut werden, können hieraus dank Wärmespeichern Tag und Nacht Strom gewinnen, und das deutlich günstiger als Photovoltaik. Und mit Hochspannungs-Gleichstromleitungen könnte der Strom verlustarm über tausende Kilometer transportiert werden. Nur: wir müssen dieses riesige Potential auch nutzen!“ sagt Max Schön. Ab 2009 soll die derzeit in der Gründung befindliche DESERTEC-Foundation weitere Studien organisieren und das Thema in Politik und Öffentlichkeit tragen.

Hintergrundinformationen:
http://www.DESERTEC.org/de
Hintergrundinfos zum Mittelmeer-Solarplan:
http://www.solarserver.de/solarmagazin/standpunkt.html#punkt

17.12.2008 | Quelle: DESERTEC Marketing | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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