Obama, McCain und Gore nehmen Stellung zur Energiepolitik der USA

Am 4. November finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. Zweifellos werde der Ausgang bedeutende Konsequenzen für die Energiepolitik der USA haben – mit weltweiten energie- und klimapolitischen Auswirkungen, so die Nord-Süd-Inititive GERMANWATCH in einer Pressemitteilung. Deutlich stärker als der Klimawandel spiele die nationale Energiesicherheit eine Rolle im US-Wahlkampf, vor allem die Frage, wie die USA […]

Am 4. November finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. Zweifellos werde der Ausgang bedeutende Konsequenzen für die Energiepolitik der USA haben – mit weltweiten energie- und klimapolitischen Auswirkungen, so die Nord-Süd-Inititive GERMANWATCH in einer Pressemitteilung. Deutlich stärker als der Klimawandel spiele die nationale Energiesicherheit eine Rolle im US-Wahlkampf, vor allem die Frage, wie die USA ihre Ölimporte reduzieren können. Hierzu äußerten sich die Kandidaten Barack Obama und John McCain im TV-Duell am 15. Oktober. McCain betonte, dass er keine Probleme mit dem Ölimport aus Kanada sehe, womit er implizit die emissionsintensive und für die lokalen Ökosysteme höchst problematische Nutzung der Ölsände gutheiße, kommentiert GERMANWATCH die Fernsehdiskussion. Zudem habe McCain als Optionen zur Verringerung der Ölabhängigkeit vor allem den Neubau von 45 Kernkraftwerken sowie einen Mix von Erneuerbaren Energien und die „saubere Kohlenutzung“ in den Vordergrund gestellt.
Innerhalb von 7-10 Jahren könne man bezüglich des Öls „die Abhängigkeit von Weltregionen, welche die nationale Sicherheit der USA gefährden, eliminieren“, zitiert GERMANWATCH. Obama habe sich für diese Zeitspanne ähnlich geäußert, setze er aber neben einer Ausweitung der heimischen Rohölförderung – die nur einen kleinen Beitrag leisten könne – vor allem auf erneuerbare Energien und effizientere Autos.

Obama greift Argumente von Al Gore auf
Obama hob in den TV-Duellen am 7. und 15. Oktober sowie am 26. September die Verschuldung gegenüber China, die Finanzierung der Ölländer und die Zerstörung des Klimas als grundverkehrte Entwicklungen hervor und übernahm laut GERMANWATCH dabei deutlich Gedanken und Argumente von Al Gore. Bereits am 17. Juli – noch vor der Eskalation der Finanzkrise – hatte Ex-Vizepräsident Al Gore in einer Rede auf das gefährliche Zusammenspiel dieser drei Faktoren aufmerksam gemacht: „Unsere gefährliche, geradezu sklavische Abhängigkeit von fossilen Energiequellen ist die gemeinsame Ursache dieser drei Bedrohungen – der ökonomischen Krise, der Umweltkrise und der Krise der nationalen Sicherheit. Wir leihen uns Geld von China, um Öl aus dem persischen Golf zu kaufen, um es dann zu verbrennen, wodurch dann dieser Planet zerstört wird. All das – Stück für Stück – muss sich ändern“, zitiert GERMANWATCH. In seiner Rede habe Gore die Notwendigkeit und Möglichkeiten aufgezeigt, innerhalb von 10 Jahren 100 % des Stroms der Vereinigten Staaten aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen.

Ein Video der Rede von Al Gore sowie der englische Originaltext finden sich unter:
http://wecansolveit.org/pages/al_gore_a_generational_challenge_to_repower_america/
Die TV-Duelle von Obama und McCain im englischen Original können als Textversion nachgelesen werden unter http://www.debates.org/pages/debtrans.html
TV-Duelle als Video sind zugänglich unter www.c-spanarchives.org, (dort auf roten Button für das Gesamtvideo klicken, oder auf „View in Timeline“ für selektives Anschauen einzelner Passagen).

27.10.2008 | Quelle: Germanwatch | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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