246 neue Solar-Häuser: Rekordjahr für das Sonnenhaus-Institut

246 neue Sonnenhäuser verzeichnet das Sonnenhaus-Institut (Straubing) in diesem Jahr - eine Rekordzahl seit Gründung des Kompetenznetzwerks. Die Gesamtzahl der Sonnenhäuser in der Bundesrepublik steigt damit auf über 750. Allein in Bayern kamen im Jahr 2010 120 neue Sonnenhäuser hinzu. Aber auch im Norden der Republik und in Österreich etabliert sich das solarthermische Bau- und Heizkonzept der Straubinger Solarexperten zunehmend. Erste Sonnenhäuser wurden außerdem in der Türkei, Ungarn und Italien realisiert. Im kommenden Jahr stehen Pilotprojekte in Frankreich an, berichtet das Sonnenhaus-Institut in einer Pressemitteilung. Sonnenhäuser erreichen im Vergleich zu anderen Niedrigenergiekonzepten uneingeschränkten Wohnkomfort mit den geringsten Heizkosten und den…

Schon heute erfüllen sie die für 2020 verbindliche EU Gebäuderichtlinie und stellen damit das derzeit ökologischste Heizkonzept im Markt. Standen bislang Energieeffizienz sowie der Einsatz erneuerbarer Energien in erster Linie bei Neubauten von Einfamilienhäusern im Fokus, so verzeichnet das Sonnenhaus-Institut in diesem Jahr erstmals einen deutlichen Zuwachs an energetischen Altbau-Solarisierungen. Darüber hinaus wird das Heizkonzept zunehmend im Mehrfamilienhausbau angewendet sowie beim Bau öffentlicher Gebäude.

2011 sollen voraussichtlich über 350 neue Sonnenhäuser in Deutschland entstehen
"Wegen der langwierigen Förderdebatte um das Marktanreizprogramm hatte die gesamte Branche der alternativen Energiekonzepte in diesem Jahr mit großen Unsicherheiten und Markteinbrüchen zu kämpfen", erläutert Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts e.V. "Dass dennoch so viele neue Sonnenhäuser gebaut wurden, zeigt, dass ein Sonnenhaus jenseits staatlicher Förderversprechen überzeugende Vorteile und einen eindeutigen Mehrwert bietet." So zeigten sich die Mitglieder des Sonnenhaus-Instituts bei ihrer Jahreshauptversammlung Ende November überzeugt, dass ihr Konzept auch in den kommenden Jahren weite Kreise zieht. 2011 werden voraussichtlich über 350 neue Sonnenhäuser in Deutschland entstehen.

Plattform für das Heizen mit der Sonne
Immerhin sorgen mittlerweile über 250 Mitglieder in der gesamten Bundesrepublik für die Planung, den Bau und die Ausstattung überwiegend solarthermisch beheizter Gebäude. Die stärksten Gruppen stellen Architekten, Bauträger, sowie die Fachbetriebe der Solar- und Heizungstechnik. Allen Mitgliedern bietet das Sonnenhaus-Institut eine Plattform des Austauschs und Wissenstransfers, sowie eine umfassende Beratung für Solararchitektur und über das Heizen mit der Sonne: Das "Formel 1-Team" energiebewussten Bauens. Ziel ist, das Sonnenhaus-Konzept zum Baustandard zu machen.
Auch für Interessierte, die nicht Mitglied sind, bietet das Sonnenhaus-Institut im Rahmen seiner Intensiv-Seminare umfassende Informationen zu den wesentlichen Grundlagen solarer Gebäudeplanung, Heizungstechnik und Marketing. Neben fünf Seminaren in Deutschland fanden Schulungen erstmals auch in drei Bundesländern in Österreich statt.
Die Jahreshauptversammlung brachte zudem eine Neuheit. Die Mitglieder wählten zwei neue Vorstände: Helga Meinel, Architektin aus dem oberbayerischen Inzell, übernimmt das Amt der Schriftführerin, Timo Leukefeld, Geschäftsführer Soli Fer Solardach GmbH aus Freiberg, zeichnet zukünftig als Kassierer verantwortlich. In ihren Funktionen bestätigt wurden Architekt Georg Dasch als erster Vorsitzender, Dipl.-Ing. Wolfgang Hilz als zweiter Vorstand und Dipl.-Ing. Peter Wühr als Beisitzer. Diese drei Vorstände sind gleichzeitig auch Gründungsmitglieder des Kompetenznetzwerkes.

Ein ausgereiftes Konzept
Als Sonnenhaus bezeichnen die Begründer des Sonnenhaus-Instituts ein Gebäude, in dem die Sonne wenigsten 50 Prozent des Jahreswärmebedarfs deckt. Prägende Merkmale eines solchen Hauses sind das steil geneigte, nach Süden ausgerichtete Dach, auf dem Solarthermie-Kollektoren die Sonnenstrahlung aufnehmen. Der große Puffer speichert die Wärmeenergie mit Hilfe von Wasser über mehrere Tage oder Wochen. Eine Flächenheizung in Wand oder Fußboden gibt die Wärme gleichmäßig an die Räume weiter. Für die kältesten und sonnenärmsten Wintertage bedarf es einer Zusatzheizquelle. Das Sonnenhaus setzt auf Biomasse-Heizungen zum Beispiel in Form eines Holzofens, der durch CO2-neutrale Verbrennung den Pufferspeicher nachheizt.

01.12.2010 | Quelle: Sonnenhaus-Institut e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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