Solarthermie: Siemens erhöht Anteil am Receiver-Hersteller Archimede Solar Energy auf 45 Prozent

Siemens Energy (Erlangen) hat seinen Anteil am italienischen Solar-Unternehmen Archimede Solar Energy Srl mit Wirkung zum 1. Mai 2010 von 28 auf 45 Prozent erhöht. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Archimede ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Angelantoni Industries Spa und von Siemens. Mit dem Kapitalzufluss aus dem Kaufpreis für die höhere Beteiligung soll […]

Siemens Energy (Erlangen) hat seinen Anteil am italienischen Solar-Unternehmen Archimede Solar Energy Srl mit Wirkung zum 1. Mai 2010 von 28 auf 45 Prozent erhöht. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Archimede ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Angelantoni Industries Spa und von Siemens. Mit dem Kapitalzufluss aus dem Kaufpreis für die höhere Beteiligung soll der Ausbau der Solarreceiver-Fertigung in Massa Martana (Umbrien) weiter vorangetrieben werden. Ab Frühjahr 2011 sollen an diesem Standort jährlich bis zu 75.000 Solar-Receiver hergestellt werden. In einem zweiten Schritt soll die Produktionskapazität dann auf rund 140.000 Stück pro Jahr steigen.

Geschmolzenes Salz als Wärmeträgermedium
„Mit der Erhöhung unserer Beteiligung an Archimede stärken wir die Zusammenarbeit mit Angelantoni Industrie“, sagte René Umlauft, CEO der Renewable Energy Division von Siemens Energy. „Siemens verfügt bereits über das breiteste Portfolio im zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt Solarthermie. Wir können rund 70 Prozent der Komponenten eines Parabolrinnenkraftwerks aus einer Hand anbieten. Das Lieferspektrum reicht bis hin zu Komplettlösungen. Die Solarreceiver von Archimede Solar arbeiten mit geschmolzenem Salz als Wärmeträgermedium. Dies ist eine vielversprechende Technologie, die unser Portfolio sehr gut ergänzt.“

Kraftwerk auf Sizilien soll im Sommer 2010 in Betrieb gehen
Auf Sizilien wird derzeit in Priolo Gargallo ein erstes kommerzielles Kraftwerk gebaut, das erstmals 1.500 dieser Receiver von Archimede einsetzt. Die Anlage soll im Sommer 2010 in Betrieb gehen. Mit Receivern, die geschmolzenes Salz anstelle des sonst üblichen Thermoöls nutzen, kann die Effizienz von solarthermischen Kraftwerken deutlich erhöht werden.

Komplettanbieter für Solarthermie-Kraftwerke
Die Anteilserhöhung ist Teil der Strategie von Siemens, sein Portfolio im Wachstumsmarkt der Solarthermie sukzessive auszubauen. Mit den Dampfturbinen, der Elektro- und Leittechnik, den Generatoren und den Systemen zur Kühlung liefert Siemens schon seit Jahren wichtige Komponenten für solarthermische Kraftwerke. Mit der vielversprechenden Receiver-Technologie von Archimede Solar auf Basis von geschmolzenem Salz sowie der bewährten Receiver-Technologie von Solel Solar Systems auf Thermoöl-Basis ist Siemens inzwischen als Komplettanbieter in der zukunftsträchtigen Solarthermie aufgestellt.

Zweistellige Zuwachsraten im Solarthermie-Kraftwerksmarkt
„Wir wollen mit der Solartechnik am Erfolg anknüpfen, den wir in unserem Windgeschäft bereits haben, und werden führender Anbieter von solarthermischen Kraftwerken. Daher bieten wir unseren Kunden in diesem Feld die Schlüsseltechnologien aus einer Hand an“, sagte René Umlauft. Bis 2015 wird der Markt für solarthermische Kraftwerke nach Siemens-Schätzungen zweistellige jährliche Zuwachsraten aufweisen und ein Volumen von mehr als zehn Milliarden Euro erreichen.
Komponenten und Lösungen für solarthermische Kraftwerke sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 23 Milliarden Euro erwirtschaftete. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 210 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart, das ist so viel wie New York, Tokio, London und Berlin in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.

18.05.2010 | Quelle: Siemens Energy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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