Tag der offenen Baustelle im vollständig solar beheizten Sonnenhaus Kalmbach: „Wir haben keine Lust mehr zum Heizen“

Bauherren und Hausbesitzer von heute brauchen ein überzeugendes und nachhaltiges Energiekonzept, so die Hartmann Energietechnik GmbH (Rottenburg-Oberndorf). Sonnenhäuser, die ganzjährig mit Solarthermie und Holz beheizt werden, finden als zukunftsorientiertes Bau- und Heizkonzept in Deutschland und darüber hinaus immer mehr Anhänger. Das im Bau befindliche Haus der Familie Kalmbach zeichne sich nicht nur durch eine einzigartige Architektur aus, auch die Heiztechnik sei außergewöhnlich. Das Haus soll nur mit Solarwärme beheizt werden.

65 Quadratmeter Solar-Kollektoren; Solar-Speicher reicht über beide Stockwerke
Ein 21.000 Liter Wasser fassender Solar-Tank und 65 Quadratmeter Solar-Kollektoren wurden inzwischen installiert. Interessierte können das Sonnenhaus in der Zinsbachstraße 12 in 72213 Altensteig-Spielberg (Baden-Württemberg) am 30. April von 14-16.30 Uhr besichtigen. Der Bauherr und die Firma Südwest-Solar aus Baiersbronn, die gemeinsam mit der Hartmann Energietechnik GmbH, die Technik für das Objekt geplant haben, stehen an diesem Nachmittag Rede und Antwort. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
„Wir haben keine Lust mehr zum Heizen!“ antwortet Bauherr Markus Kalmbach auf die Frage, warum er und seine Frau sich für ein derartiges Sonnenhaus entschieden haben. Er erwartet außerdem, dass in seinem Solar-Haus die Heizkosten nahezu gegen Null gehen. Das ist nicht unwahrscheinlich. Mit rund 10 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr unterschreitet ein Sonnenhaus den gesetzlich zulässigen Primärenergiebedarf im Neubau um mehr als 80 Prozent. Ein Euro Heizkosten pro Quadratmeter und Jahr ist bei vielen Sonnenhäusern keine Seltenheit. Schon heute erfüllen Sonnenhäuser die Vorgaben der neuen EU-Gebäuderichtlinie.

Vier Komponenten für behagliche Wärme
Ein Sonnenhaus besteht aus vier aufeinander abgestimmten Komponenten. Kollektoren auf einem steil geneigten, vorzugsweise nach Süden ausgerichteten Dach sammeln die Wärme der Sonne und leiten sie in einen zentralen Pufferspeicher. Dieser speichert die Energie über mehrere Wochen oder gar Monate. Bei Bedarf gibt der Speicher die Wärme über Wandflächen- oder Fußbodenheizung individuell regelbar an die Räume ab und sorgt so für eine angenehme, gleichmäßige Wärme im ganzen Haus.
Der Speicher für das Sonnenhaus der Familie Kalmbach ist über fünf Meter hoch und reicht über beide Stockwerke. Als zentrales Element ist er architektonisch interessant ins Gebäude eingebunden und wird durch einige abgerundete Wände im Wohnhaus von Silke und Markus Kalmbach präsent bleiben.

Bauherren verzichten bewusst auf einen Holzofen oder einen Holzvergaserkessel
Auf die vierte Komponente, einen Holzofen oder einen Holzvergaserkessel, werden die Bauherren bewusst verzichten. Dass ein Haus nur mit der Sonne beheizt werden kann und die Bewohner trotzdem nicht frieren müssen, beweisen einige Sonnenhausbesitzer trotz langer, kalter Winter seit mehreren Jahren.
Das Haus der Familie Kalmbach zeichnet sich weiterhin durch eine einzigartige Architektur aus. Wie ein Trapez mit sechs Ecken, öffnet sich das Haus mit großen Fenstern gen Süden. Die Solarkollektoren auf dem Dach werden in einem steilen Winkel ebenfalls konsequent nach Süden ausgerichtet. Im Norden sind keine Fenster eingeplant, die dort platzierte Garage soll als Wärmepuffer dienen.
Weitere Informationen zum Heizen mit der Sonne bietet die Internetseite www.sonnenhaus-institut.de.

23.04.2011 | Quelle: Hartmann Energietechnik GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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