Photovoltaik-Technologieanbieter Manz will Innovationslinie für CIGS-Module von Würth Solar übernehmen

Die Manz AG (Reutlingen), einer der weltweit führenden Anbieter von Produktionssystemen für die Photovoltaik- und Flat Panel Display (FPD)-Industrie, hat eine Absichtserklärung zur Übernahme der Produktionslinie für CIGS-Solarmodule von Würth Solar in Schwäbisch Hall unterzeichnet.

Manz plane, die bisherige Produktionsstätte und insgesamt 116 Würth Solar-Mitarbeiter in den eigenen Konzern zu integrieren, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Ziel sei es, eine Innovationsfabrik zu etablieren, deren Schwerpunkt auf der schnellen Weiterentwicklung der bereits heute führenden CIGS-Technologie liegt.

ZSW wird Forschung und Entwicklung weiterhin begleiten
CIGS hat laut Manz das Potenzial, die geringsten Kosten pro Watt im Vergleich zu allen anderen Technologien aufzuweisen und somit die aktuellen Marktanforderungen bestens zu bedienen. Die F&E-Aktivitäten sollen auch zukünftig vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) intensiv begleitet werden. Der Abschluss der Übernahme werde voraussichtlich Anfang 2012 erfolgen.
Der Schritt sei somit die konsequente Weiterentwicklung der langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit, betont Manz. Bislang wurde die Linie sowohl von Würth Solar für die Produktion von CIGS-Modulen als auch von Manz im Rahmen eines Lizenzierungs- und Kooperationsvertrags für die Weiterentwicklung der CIGS-Systemlösungen genutzt.

CIGS-Technologie kann durch Betrieb der Innovationslinie schneller vorangetrieben werden
Mit der neuen Vereinbarung soll die Linie künftig ausschließlich Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten dienen. Dadurch könne die Weiterentwicklung der Technologie mit deutlich höherer Geschwindigkeit vorangetrieben und das enorme Potenzial der CIGS-Technologie zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung voll ausgeschöpft werden

Wirtschaftlich attraktive Produktionslösung für Solar-Hersteller
Manz leiste somit einen signifikanten Beitrag, die Kosten pro Watt schnell zu reduzieren – eines der zentralen Themen in der Photovoltaik-Industrie. Auch könnten die bislang geplanten Meilensteine früher als geplant erreicht werden. Dazu zählen die Optimierung der Herstellungsprozesse, die Erhöhung des Wirkungsgrads, die Einsparung von Material und damit die Reduktion der Produktionskosten. Damit werde die Manz AG ihrer technologischen Vorreiterrolle in der PV-Industrie gerecht und biete den weltweiten Solar-Herstellern eine wirtschaftlich attraktive Produktionslösung.

Innovationslinie mit einer Kapazität von bis zu 6 MWp steigert den Output
Dieter Manz, Vorstandsvorsitzender der Manz AG, erläutert die Bedeutung der Übernahme für das Unternehmen: „Mit dem Betrieb einer eigenen Forschungslinie sind wir in der Lage, unsere Innovationen direkt im laufenden Produktionsbetrieb zu qualifizieren. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Pilotlinie wird unsere Innovationslinie mit einer Kapazität von bis zu 6 MWp deutlich mehr Solarmodule herstellen, die auch in Zukunft durch Würth Solar vertrieben werden.“

Weltrekordmodul mit einem Apertur-Wirkungsgrad von 15,1% im Produktionsformat entwickelt
Manz ergänzt: „Die nun getroffene Vereinbarung ist die richtige Antwort auf die Anforderungen des Solarmarktes. Wir sind fest davon überzeugt, dass sich die CIGS-Technologie auf Grund ihres hohen Kostensenkungspotenzials mittelfristig am Markt durchsetzen wird. Innerhalb von kurzer Zeit haben wir gemeinsam mit Würth und dem ZSW ein Weltrekordmodul mit einem Apertur-Wirkungsgrad von 15,1% im Produktionsformat entwickelt. Mit der nun entstehenden CIGS-Innovationslinie können wir die Entwicklungsgeschwindigkeit weiter beschleunigen und somit unseren Technologievorsprung weiter ausbauen.“

Würth Solar konzentriert sich auf den Vertrieb von Photovoltaik-Systemen und schlüsselfertiger Solarkraftwerke
Die Übernahme der Produktionsstätte soll für Manz ohne weitere Einmalkosten erfolgen. Gleichzeitig gehen auch die Lizenzen für die CIGS-Technologie uneingeschränkt an die Gesellschaft über. Der im Jahr 2010 geschlossene Know-how-Lizenzierungs- und Kooperationsvertrags werde mit Abschluss der neuen Vereinbarung abgelöst. Im Gegenzug übernehme Manz den überwiegenden Teil der laufenden Kosten für den Betrieb der Linie. Würth Solar fokussiere sich mit diesem Schritt vollständig auf seine Kernkompetenz – den Vertrieb von Photovoltaik-Systemen und -Komponenten sowie kompletter Photovoltaik-Anlagen und schlüsselfertiger Solarkraftwerke.
„Insgesamt haben wir eine optimale Lösung erarbeitet, um der CIGS-Technologie noch schneller zum Durchbruch verhelfen zu können. Wir freuen uns insbesondere, dass wir unser Know-how mit dem der Mitarbeiter am Standort Schwäbisch Hall bündeln und damit als High-Tech-Maschinenbauer neue Maßstäbe für die CIGS-Technologie setzen werden“, erklärt Dieter Manz.

15.11.2011 | Quelle: Manz AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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