Neue Studie: Kreditprogramm des US-Energieministeriums birgt geringe Risiken und sorgt für hohen Ertrag

Das Beratungsunternehmen Bloomberg-Government

(New York) hat das Programm des US-Energieministeriums zur Vergabe von Krediten (Loan Guarantee Program) untersucht.
Laut Studie wurden 87 Prozent der Kredite mit geringem Risiko an Projekte zur Energiegewinnung vergeben. Außerdem besagt die Studie, das Programm habe sich bislang selbst finanziert.

Bewertung der Kreditvergabe über Solyndra hinaus
Der Bericht mit dem Titel “Beyond Solyndra: An Analysis of DOE’s Loan Guarantee Program” nimmt Bezug auf zahlreiche Medienberichte zur Vergabe eines staatlichen Kredits in Höhe von 535 Millionen US-Dollar (rund 402,5 Millionen Euro) an das mittlerweile in Konkurs gegangene Photovoltaik-Unternehmen Solyndra LLC (Fremont, Kalifornien). Solyndra gehört zu zwei von insgesamt 28 Kreditnehmern des Programms, die im Jahr 2011 zahlungsunfähig wurden. Auf beide Unternehmen entfielen 3,6 Prozent der Darlehenssumme, die das Energieministerium vergeben hatte.
“Die Aufmerksamkeit, die der Kongress und die Medien Solyndra LLC gewidmet haben, hat die Notwendigkeit einer genauen Bewertung der Kreditvergabe des Energieministeriums überschattet”, heißt es im Fazit der Studie. “Die Studie von Bloomberg Government gewährt einen tieferen Einblick in die Kreditvergabe des Energieministeriums und in die Energie-Projekte die davon profitiert haben.”

Kreditvergabe wurde oft missverstanden
Laut Studie wird das politische Instrument der Kreditvergabe “oft missverstanden”. Diese sei jedoch wichtig, um neuen Unternehmen und Technologien zu helfen, die Lücke zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung zu schließen.
Das Energieministerium vergibt Kredite im Rahmen dreier Gesetze. Zwei davon wurden unter dem ehemaligen Präsidenten George W. Bush verabschiedet. Das "Section 1705-Programm", das 2009 im Rahmen des US-Konjunkturprogramms (American Recovery and Reinvestment Act, ARRA) geschaffen wurde, ermöglichte dem Energieministerium, Darlehen an Bauprojekte zur umweltverträglichen Energiegewinnung zu gewähren, darunter auch Vorhaben zur Nutzung der erneuerbaren Energien,.
Ein großer Teil dieser Bauvorhaben entfällt auf die Solarenergie. 16 der 28 bewilligten Kredite gingen an Solar-Unternehmen.

87 Prozent der Kredite gehen an Projekte mit garantierten Käufern für den produzierten Strom
Die Studie besagt außerdem, dass 87 Prozent des Kapitals aus dem Loan Guarantee Program an Projekte zur Energiegewinnung gingen, bei denen das Energieministerium die Bedingung gestellt hatte, dass die Projketentwickler Käufer für den erzeugten Strom finden. Dies habe das Risiko der Kreditvergabe gesenkt.
Die übrigen 13 Prozent des Kapitals gingen in die Fertigung, die Treibstoff-Produktion und an Projekte zur Energiespeicherung, bei denen das Ministerium diese Bedingung nicht gestellt hatte, was wiederum höheres Risiko bedeute.

Kreditprogramm wirkt sich nicht auf den Staatshaushalt aus
Laut Studie hat das Energieministerium von 2,47 Milliarden US-Dollar (rund 1,86 Milliarden Euro) in Form von Darlehen bereitgestellt, um Verlusten bei riskanteren Projekten abzusichern und dennoch über finanzielle Reserven zu verfügen.
Bloomberg Government betont, dass eine Beendigung des Darlehensprogramms, das von Mitgliedern der opponierenden Republikanischen Partei heftig kritisiert wurde, zu keinerlei Einsparungen führen und der Entwicklung der Energieversorgung schaden könnte.
Das Unternehmen stellt auch fest, dass sich das Loan Guarantee Program bislang durch die Tilgung der Kreditnehmer selbst finanziert habe und dies auch für künftige Kreditvergaben zu erwarten sei.

14.12.2011 | Quelle: Bloomberg Government | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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