Goldener Oktober bringt Solarstrom-Spitzenwerte hervor; Nachgerüstete Photovoltaik-Anlagen dienen der Netzsicherheit

Der goldene Oktober 2014 hat in Deutschland für eine ertragreiche Solarstrom-Ernte gesorgt: An manchen Tagen war eine Photovoltaik-Leistung von 18 Gigawatt am Netz, berichtet die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE, Berlin).

Die Sonne versorgte an mehreren Tagen zur Mittagszeit rund ein Drittel aller Verbraucher mit Strom und war damit der Stromproduzent Nummer eins in Deutschland.
„Die Solarenergie leistet mittlerweile auch im Herbst und im Winter einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland“, sagt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer. „Und dank der verbesserten Systemdienstleistung, beispielsweise durch die 50,2-Hertz-Nachrüstung, sorgen Solarstrom-Anlagen auch für stabile Netze.“

Ein Drittel des gesamten Solarstroms wird zwischen Oktober und März produziert
Photovoltaik-Anlagen produzieren nicht nur in der warmen Jahreszeit, sondern auch in den Herbst- und Wintermonaten Strom. Denn die Stromerzeugung hängt von der Stärke des Lichts ab, nicht von der Wärmestrahlung. Selbst bei diffusem Licht leistet die Photovoltaik nennenswerte Beiträge: Immerhin knapp ein Drittel des Jahresstromertrags der PV-Anlagen fällt in die vermeintlich trüben Tage zwischen Oktober und März.

Solarstrom als Säule der Energiewende
„Solarstrom ist eine entscheidende Säule des regenerativen Strommixes, und das auch in der kalten Jahreszeit“, so Vohrer. Aktuelle Beispiele für herbstliche Spitzenwerte bei der Produktion von Solarstrom lieferten der 3. Oktober mit 17,7 Gigawatt Einspeisung, der 4. Oktober mit 18 GW und der 19. Oktober mit 17,5 GW. Am 19. Oktober wehte zusätzlich eine ordentliche Brise Wind, weshalb die erneuerbaren Energien gegen Mittag mit 36 Gigawatt sogar zwei Drittel des gesamten Stromverbrauchs stellten.

Systemdienstleistung wird wichtiger
2013 waren in Deutschland Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 35,7 Gigawatt installiert. Ein großer Teil davon sind mittelgroße Anlagen von 10 bis 100 kW, häufig im Privatbesitz. „Als Betreiber dieser kleinen Kraftwerke tragen Privatpersonen aber auch Verantwortung für die Stabilität des Stromnetzes“, sagt Vohrer.
Eine Systemdienstleistung von PV-Anlagen ist das automatische Abschalten, sobald zu viel Strom im Netz ist. Das Signal zur Abschaltung erfolgt über die Netzfrequenz, die stets bei exakt 50 Hertz liegen muss. Viele ältere Anlagen trennen sich bei 50,2 Hertz automatisch vom Netz. Um ein kontrolliertes Abschalten bei verschiedenen Frequenzen zu ermöglichen, werden derzeit 400.000 PV-Anlagen nachgerüstet.

29.10.2014 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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