Europas größtes Batteriespeicher-Projekt in Großbritannien eröffnet: 10 MWh-System an einem Umspannwerk von UK Power Networks

Die britische Ministerin für Energie und Klimawandel, Amber Rudd, hat am 15.1.2.2014 Europas größtes Batteriespeicher-Projekt in Leighton Buzzard (Bedfordshire), Großbritannien, eröffnet.

S&C Electric Europe, Samsung SDI und Younicos haben das voll automatisierte 6 MW/10 MWh-Speichersystem gemeinsam an einem Umspannwerk von UK Power Networks errichtet.

Batteriespeicher spart mehr als 6 Millionen Pfund an Netzverstärkungsmaßnahmen ein
Das Smarter Network Storage (SNS)-Projekt soll untersuchen, inwieweit Batterien zur Senkung der CO2-Emmissionen im Rahmen des „UK Carbon Plan“ der britischen Regierung beitragen können. Das Projekt spare zudem mehr als 6 Millionen Pfund an sonst notwendigen, konventionellen Netzverstärkungsmaßnahmen ein, berichtet Younicos in einer Pressemitteilung.
Hauptlieferant des Energiespeicher-Projekts im Wert von 18,7 Millionen Pfund ist S&C Electric Europe, die dabei auf ihre Erfahrung beim erfolgreichen Bau zahlreicher Batteriespeicherprojekte in Großbritannien und weltweit zurückgreifen können.
Die vom Berliner Speicher- und Netzexperten Younicos gelieferte Intelligenz sorgt für die zuverlässige Integration aller Komponenten in das System und ins britische Stromnetz. Über das Verschieben von Lastspitzen hinaus, stabilisiert der Batteriepark insbesondere durch die Bereitstellung von Regelleistung das Netz effizienter als konventionelle thermische Kraftwerke. Dadurch haben saubere, aber fluktuierende erneuerbare Energien mehr Platz im Netz.

Energiespeicherung sichert das kontinuierliche Gleichgewicht zwischen Last und Erzeugung
„Energiespeicherung kann wesentlich zur Netzstabilität beitragen, da sie das Problem der kurzfristigen Fluktuation der Erneuerbaren löst, indem sie überschüssige Energie aufnimmt und bei Bedarf wieder in das Stromnetz einspeist. Das sichert gleichzeitig das kontinuierliche Gleichgewicht zwischen Last und Erzeugung und schützt zudem das Netz vor Stromausfällen und anderen Stressereignissen“ erklärt Andrew Jones, Managing Director, S&C Electric Europe.

Tests von Systemdienstleistungen für das Netz und das allgemeine Elektrizitätssystem
Ben Wilson, Director of Strategy and Regulation und CFO von UK Power Networks, ergänzt: „Wir freuen uns über den Start des zweijährigen Projekts. Wir werden verschiedenste Systemdienstleistungen testen, die Speicher für das Netz und das allgemeine Elektrizitätssystem zur Verfügung stellen können.
Das Projekt gibt uns die Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit von Stromspeicherung zu untersuchen und zu verbessern. Außerdem werden wir feststellen, welche potenziellen Vorteile die Energiespeicherung in puncto Nachhaltigkeit und Flexibilität für das Elektrizitätssystem bietet. Mit einer eigens entwickelten Plattform können wir die zahlreichen Systemdienstleistungen, die der Speicher bietet, optimieren und verwalten.“

Wirksame und kosteneffiziente Stabilisierung der Netzinfrastruktur
„Dieses wegweisende Projekt zeigt deutlich die zahlreichen Umsatz- und Kosteneinsparmöglichkeiten, die Speicher heute bieten“, sagte Clemens Triebel, Mitgründer und CTO von Younicos.
Wir sind besonders stolz, dass wir dazu mit unserer intelligenten Steuerungssoftware sowie unserer Erfahrung in der Frequenzregelung und im Batteriemanagement beitragen konnten. So wird unter anderem gewährleistet, dass das Batteriesystem automatisch auf Preissignale reagiert. Gemeinsam mit UKPN, S&C und anderen Partnern zeigen wir Netzbetreibern, Versorgern und anderen Stakeholdern in Großbritannien und weltweit, wie sich die Netzinfrastruktur wirksam und kosteneffizient stabilisieren und verbessern lässt – und ermöglichen zugleich die Nutzung sauberer Energien aus Wind und Sonne.“

Ausgleich der Fluktuation und fehlenden Flexibilität erneuerbarer Energien
Die Technologie nutzt dem Elektrizitätssystem als Ganzem in vielerlei Hinsicht, unter anderem durch die Aufnahme und bedarfsgerechte Abgabe von Energie, um auf Kapazitätsengpässe zu reagieren und um Fluktuation und fehlende Flexibilität regenerativer Energien auszugleichen.
Das Projekt wird unterschiedliche Anwendungsfälle und damit auch Vermarktungsmöglichkeiten für Speicher aufzeigen – und erlaubt gleichzeitig teure Investitionen in herkömmliche Netzverstärkungsbaumaßnahmen (Transformatoren, Kabel, Stromleitungen etc.) später zu tätigen. Im Dezember 2012 erhielt das Projekt vom britischen Regulator Ofgem 13,2 Millionen Pfund Unterstützung aus dem Low Carbon Networks (LCN) Fund. Seine Laufzeit beträgt vier Jahre von Januar 2013 bis Dezember 2016.

16.12.2014 | Quelle: Younicos | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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