Intersolar Europe 2015: Mehr als 38.000 Besucher informierten sich über solare Energiegewinnung, Netzintegration, Energiemanagement und die Speicherung erneuerbarer Energien

In München endete am 12.06.2015 die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft und ihre Partner. Neben der solaren Energiegewinnung standen vor allem die Netzintegration, das intelligente Energiemanagement und die Speicherung erneuerbarer Energien im Mittelpunkt der Intersolar Europe.

Die Stimmung bei Ausstellern und Besuchern war geprägt von den zunehmenden Investitionen in die Solarenergie und dem enormen Ausbau der Photovoltaik (PV) weltweit.
Auch die Aussteller im Bereich Regenerative Wärme zeigten sich zuversichtlich was die Entwicklung im deutschen Markt angeht. Denn mit der Novelle des Marktanreizprogramms (MAP) hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) erst kürzlich neue Impulse für den Wärmemarkt gesetzt.

Gabriel lobt Innovationskraft der Solar-Branche
Auf der Messe präsentierten sich in diesem Jahr mehr als 1.000 Aussteller aus 42 Ländern einem internationalen Publikum von über 38.000 Besuchern. Mehr als 1.500 internationale Teilnehmer kamen vom 9.–12. Juni zur Intersolar Europe Conference und ihren Side-Events. Zum Abschluss der Messe besuchte der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, die Intersolar Europe und lobte die Innovationskraft der Branche, die den aktuellen Herausforderungen, wie Energiespeicherung und Netzintegration, mit intelligenten und zukunftsweisenden Entwicklungen begegnet.
Mehr als 38.000 Besucher strömten vom 10. bis 12. Juni auf die Messe München zur Intersolar Europe und der gleichzeitig stattfindenden ees Europe, Europas größter Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme. Das Messeangebot in sieben Hallen auf 72.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zog in diesem Jahr Besucher aus über 140 Ländern und Aussteller aus 42 Ländern an. Etwa 50 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland.
Damit konnte die Messe ihre Internationalität erneut ausbauen. Die meisten Aussteller kamen aus Deutschland, China, Österreich, Frankreich und Italien zur Intersolar Europe nach München. Zusätzlich unterstrichen wurde die Internationalität durch zahlreiche Delegationen aus Ländern wie Marokko, Pakistan und der Türkei sowie Gemeinschaftsständen aus China, Frankreich, Korea, Taiwan und vielen weiteren Regionen.

Energie wird smart
Drehte sich die Welt der Photovoltaik jahrelang um die Energiegewinnung selbst, so rückt heute die Einbindung in die Stromnetze der Zukunft und das intelligente Management des Solarstroms in den Mittelpunkt. Damit werden auch effiziente Energie- und Batteriespeichersysteme immer wichtiger, denn sie gleichen nicht nur Lastspitzen aus und erhöhen die Verfügbarkeit des Sonnenstroms, sondern sind auch ein wichtiger Bestandteil der Netzintegration.
Die wachsende Relevanz der Speichertechnik zeigte sich auch auf der Intersolar Europe und der parallel stattfindenden ees Europe: Verzeichneten die Messen letztes Jahr noch rund 250 Aussteller in diesen Bereichen, so waren es in diesem Jahr 330. Sinkende Preise treiben den Markt zusätzlich an: Solare Heimspeicher bis 10 Kilowattstunden (kWh) kosten heute 26 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Das ergab der am 10. Juni auf der Messe vorgestellte aktuelle Solarstrom-Preismonitor des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) und der Intersolar Europe. Neben Stromspeichersystemen spielen dabei auch Wärmespeicher eine zunehmend wichtige Rolle in komplexen vernetzten Versorgungssystemen.
Die Veränderung des Branchenfokus hin zu intelligenten Systemen, Netzintegration und Energiespeicherung ist kein Zufall. Weltweit verzeichnet die Photovoltaik-Branche ein enormes Wachstum.
Nach Angaben des Branchenverbands SolarPower Europe (vormals EPIA) wurden 2014 weltweit über 40 Gigawatt (GW) PV-Leistung neu installiert. Die weltweite Gesamtkapazität erreichte damit im vergangenen Jahr 177 GW. Kein Wunder, denn in voraussichtlich zwei Jahren kann in 80 Prozent der Länder weltweit, eigener Strom mit PV preiswerter selbst erzeugt werden als dieser vom Stromversorger angeboten wird.
In Deutschland ist der Eigenverbrauch für Wohnhäuser aber auch für die Industrie aufgrund der Kosten schon seit längerer Zeit attraktiv. Mit dem großen Zuwachs an Solarstrom stellt sich zunehmend die Frage, wie diese Mengen an erneuerbaren, dezentralen und fluktuierenden Energiequellen in die bisher zentralisierte Stromversorgung eingebunden werden können. Die Aussteller präsentierten dazu eine Vielzahl innovativer Lösungen. Dazu gehörten neben den Speichertechnologien auch neue Energiemanagementlösungen, intelligente Stromzähler und Systemtechnik, die nicht nur im privaten Eigenheim, sondern auch für Gewerbe und Industrie die verschiedenen Erzeuger und Verbraucher im Bereich Wärme und Strom verbindet und steuert. Auch zahlreiche Unternehmen der „klassischen“ Energiebranche präsentierten sich und ihre Konzepte auf der Messe.

Photovoltaik im großen Stil
Nicht nur im „Smart Home“ wird die Stromversorgung intelligent. Moderne Energiemanagementsysteme vernetzen kleine und große Erzeuger zu virtuellen Kraftwerken, die die Leistungen einzelner Anlagen bündeln und gemeinsam vermarkten. Auch Batterie- und Energiespeicher werden zunehmend virtuell vernetzt um deren Potenziale als „Schwarmspeicher“ zu maximieren.
Mit diesen und vielen weiteren neuen Konzepten entsteht eine Vielzahl von Geschäftsmodellen, die verstärkt auch wieder internationale Investoren und Unternehmen anziehen. Auch PV Großanlagen treiben den Markt an, was sich auf der Messe beispielsweise in der neuen Kooperation von SMA Solar und Siemens zeigte, die in Zukunft gemeinsam große Solarparks realisieren wollen.

Prominenter Abschluss der Intersolar Europe 2015 mit Besuch des Bundesministers für Wirtschaft und Energie
Am letzten Tag der Intersolar Europe besuchte der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, die Intersolar Europe.
Auf der Neuheitenbörse der Messe sprach er zu den Besuchern der Intersolar Europe und bekräftigte dabei seinen Einsatz für die Energiewende in Deutschland: „Die Energiewende ist eines der zentralen Zukunftsprojekte. Wir haben bereits einiges erreicht, aber es liegt auch noch ein gutes Stück Arbeit vor uns. Wir müssen hieran gemeinsam arbeiten und uns den Herausforderungen stellen. Ich bin beeindruckt, mit welcher Innovationskraft und mit welchem Engagement die Unternehmen zukunftsweisende Produkte und Lösungen entwickeln um den Wandel der Energiesysteme weltweit voranzubringen. Wir sehen hier Technologien auf Weltniveau die weit über die reine Energieerzeugung hinausgehen – in einer Branche, die so diversifiziert ist, wie die Energiewirtschaft selbst. Hier auf der Intersolar Europe, im Zentrum der Solarwirtschaft, sehen wir neben den großen Konzernen und innovativen jungen Unternehmen, den neuen Mittelstand in diesem Land.“ Gabriel beendete seinen Besuch mit einem Rundgang über die Messe.
Die Intersolar Europe 2016 findet vom 22. bis 24. Juni auf der Messe München statt. Weitere Informationen zur Intersolar Europe unter: www.intersolar.de

15.06.2015 | Quelle: Intersolar Europe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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