Neue IRENA-Studie: Solar- und Windenergie werden in Deutschland ein erhebliches Wachstum verzeichnen

Laut einer neuen Studie der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) ist Deutschland hinsichtlich seiner Erneuerbaren-Ziele bis 2030 auf Kurs. Um noch höhere Anteile zu erreichen, müsse der Einsatz von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien in den Sektoren Wärme und Verkehr beschleunigt werden, so die Studie.

Dem REmap-Bericht „Renewable Energy Prospects Germany“ zufolge verfügt Deutschland über Potenziale zur weiteren Steigerung der Solar- und Windstrommenge und zum erheblichen Ausbau des Anteils der erneuerbaren Energien bei den Endverbrauchern.

„Der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und die ehrgeizigen Ziele haben der Welt gezeigt, dass ein Anteil von 30 Prozent der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung möglich ist“, sagte IRENA-Generalsekretär Adnan Z. Amin. „Um jedoch noch höhere Anteile zu erreichen und eines der energieeffizientesten, nachhaltigsten und CO2-ärmsten Energiesysteme der Welt weiter auszubauen, muss Deutschland jetzt über den Stromsektor hinaus blicken.“

Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst kontinuierlich
Deutschlands Konzentration auf den Ausbau der erneuerbaren Energien im Stromsektor hat dazu geführt, dass die installierte Leistung zur regenerativen Stromerzeugung von 12,3 Gigawatt im Jahr 2000 auf 85 Gigawatt im Jahr 2013 zugenommen hat. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch ist folglich im Laufe der letzten 15 Jahre kontinuierlich gewachsen, von sechs Prozent im Jahr 2000 auf mehr als 30 Prozent im ersten Halbjahr 2015.

Enormes Potenzial der erneuerbaren Energien in den Sektoren Wärme und Verkehr
Laut Bericht sollte Deutschland den Schwerpunkt mehr auf Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Elektrifizierung im Endverbraucher-Bereich sowie auf das enorme Potenzial von erneuerbaren Energien in den Sektoren Wärme und Verkehr legen. Darüber hinaus unterstreicht die Studie, dass Deutschland und seine Nachbarn zur Beschleunigung der Energiewende zusammenarbeiten müssen, indem sie regionale Übertragungskapazitäten stärken, Strommärkte anpassen und zur Erreichung ambitionierter Klimaschutzziele erneuerbare Energien stärker berücksichtigen.
„Unsere ehrgeizigen Ziele stellen eine verlässliche Grundlage für die weitere Nutzung erneuerbarer Energien dar. Eine wichtige Voraussetzung ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit basierend auf dem Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien bei möglichst niedrigen Kosten. Mit der in der letzten Woche getroffenen Entscheidung über das Gesetz zur Weiterentwicklung des Strommarktes haben wir den rechtlichen Rahmen für den deutschen Strommarkt der Zukunft abgesteckt. Mit unserem Strommarktdesign für die Zukunft werden wir die Herausforderung meistern, Stromerzeugung aus konventionellen und erneuerbaren Energien miteinander in Einklang zu bringen“, sagte Deutschlands Staatssekretär für Energie, Rainer Baake.

Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende
„Dabei ist wichtig, dass wir uns dieser Herausforderung in enger Abstimmung mit unseren Nachbarländern und der Europäischen Union stellen. Wie dieser Bericht zeigt, müssen für den weiteren Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr noch mehr aufeinander abgestimmt werden. Unser Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg.“

Deutschlands bisherige Anstrengungen im Bereich erneuerbarer Energien hätten die Kosten für die Einfuhr von fossilen Brennstoffen gesenkt, Innovationen gefördert und Arbeitsplätze geschaffen, berichtet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. 2013 waren demnach mehr als 317.000 Menschen in dem Wirtschaftszweig beschäftigt, mehr als doppelt so viele wie 2004. Wenn der im Bericht genannte höhere Anteil von erneuerbaren Energien erreicht werde, hätte dies noch mehr Vorteile mit Blick auf niedrigere Gesundheitskosten, weniger Umweltverschmutzung und geringere Einfuhren von fossilen Brennstoffen zur Folge.

REmap 2030: Fahrplan für erneuerbare Energien
Dieser Bericht ist Teil des Fahrplans für erneuerbare Energien (REmap 2030) der IRENA; Er enthält einen Plan zur Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien am weltweiten Energiemix bis zum Jahr 2030 und ermittelt das Potenzial Deutschlands und weiterer Länder hinsichtlich des Ausbaus erneuerbarer Energien im Energiesystem einschließlich der Bereiche Strom, Industrie, Gebäude und Verkehr.

11.11.2015 | Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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