Climatescope-Index: Neue Märkte locken mehr Erneuerbare-Energien-Investitionen an als wohlhabende Länder

Schwellen- und Entwicklungsländer haben die reichsten Länder der Welt im Jahr 2014 überholt, indem sie mehr Erneuerbare-Energien-Investitionen anlockten und mehr Photovoltaik-, Wind- und andere EE-Kraftwerke gebaut haben als je zuvor. Das geht aus einem Bericht hervor, der am 23.11.2015 veröffentlicht wurde.

„Climatescope” ist ein Wettbewerbsfähigkeits-Index für erneuerbare Energien, der von der britischen und US-amerikanischen Regierung und der interamerikanischen Entwicklungsbank gefördert wird. Er zeigt die Aktivitäten in 55 neuen Märkten in Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik auf.
Zum ersten Mal floss 2014 mehr als die Hälfte aller Erneuerbare-Energien-Investitionen weltweit in Projekte in neuen Märkten und nicht in reiche Länder.
Die 55 untersuchten Länder kamen auf eine Rekord-Investitionssumme von 126 Milliarden US-Dollar. Das sind 35,5 Mia. USD bzw. 39 % mehr als 2013. Insbesondere China verzeichnete ein bemerkenswertes Wachstum: Hier wurden im Berichtsjahr Erneuerbare-Energien-Anlagen mit 35 Gigawatt zugebaut – das ist mehr als in den USA, Großbritannien und Frankreich zusammen.
Gleichzeitig stiegen so genannte „Süd-Süd-Investitionen“ (Fonds, die in den Climatescope-Ländern von Banken oder anderen Finanzierungsinstituten aufgelegt werden) von 53 Milliarden USD im Vorjahr auf 79 Mia. USD im Jahr 2014.

Photovoltaik ist in neuen Märkten besonders wettbewerbsfähig
Anhaltend sinkende Preise scheinen das Wachstum anzukurbeln. Die Kosten für Photovoltaik sanken im Berichtsjahr weltweit um 15 %. Die Technologie ist in neuen Märkten besonders wettbewerbsfähig, weil dort die Preise für Strom aus fossilen Kraftwerken sehr hoch sind und die Gegenden sehr sonnig sind.

EE-Ausbau wächst in den Climatescope-Ländern doppelt so schnell wie in OECD-Ländern
In den im Climatescope untersuchten Ländern wurden 2014 Erneuerbare-Energien-Anlagen mit 50,4 Gigawatt installiert, 21 % mehr als 2013 und zum ersten Mal mehr als in den wohlhabenderen OECD-Ländern. Prozentual wächst der EE-Ausbau in den Climatescope-Ländern sogar doppelt so schnell wie in OECD-Ländern.
Und das, obwohl einige Climatescope-Länder im Berichtsjahr ein schwaches Wirtschaftswachstum verzeichneten. Hier sank das Bruttoinlandsprodukt durchschnittlich von 6,4 % im Vorjahr auf 5,7 % im Jahr 2014, am stärksten in Brasilien, Südafrika und China. Dennoch wurden 2014 in diesen Ländern 103 Milliarden USD in neue EE-Anlagen investiert. Zu den untersuchten Ländern gehören unter anderem noch Indien, Pakistan, Chile, Mexiko, Kenia und Tansania.
Zum Bericht: www.global-climatescope.org

25.11.2015 | Quelle: UK Government Department for International Development (DFID); About Power Africa; Multilateral Investment Fund; Bloomberg New Energy Finance | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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