Neues Programm optimiert Szenarien eines europäischen Stromnetzes im Jahr 2050

Das Stromnetz zählt in Deutschland zu den Lebensadern der Industriegesellschaft. Im nationalen wie europäischen Stromverbund verändert sich die Kraftwerkslandschaft, und der Anteil von Wind- und Solarstrom wächst. Dies erfordert eine neue und optimierte Netzinfrastruktur.

BINE-Projektinfo „Stromnetz mit starker DNA“ (15/2015) stellt ein Programm vor, das für die oberste Spannungsebene ein möglichst kostenoptimiertes Stromnetz 2050 simuliert. Es bewertet Zwischenergebnisse und rechnet nur mit den besten Varianten weiter.

Basisszenario beruht auf Solar- und Windstrom; Programm bildet auch Speicherbedarf ab
Forscher und Unternehmen können ihre spezifischen Randbedingungen eingeben und sich Szenarien berechnen und bewerten lassen. Diese Ergebnisse dienen unter anderem dazu, neue Strategien zu entwickeln, oder als Entscheidungshilfe für die Wahl zwischen Varianten. Von Seiten der Entwickler ist das Programm mit einem Basisszenario angelegt, das ein europäisches Stromnetz auf Grundlage von Solar- und Windstrom vorsieht. Neben dem Netzausbau bildet das Programm auch den Bedarf an kurz-, mittel- und langfristigen Speichern ab.

RWTH Aachen hat das Simulationsprogramm entwickelt
Die Software arbeitet mit genetischen und evolutionären Algorithmen, die der Biologie entlehnt sind. Dabei bewertet das System die aus den Basisdaten errechneten Varianten selbstständig und verwendet für den Folgezeitraum nur die jeweils kostengünstigsten Varianten. Bei den Berechnungen werden mehrere Jahre in stündlicher Auflösung abgebildet. Nach mehreren tausend Durchläufen nähern sich die Ergebnisse dem Optimum.
Die RWTH Aachen hat das Simulationsprogramm „Genesys“ entwickelt und als Freeware auf den Markt gebracht. Es richtet sich an Wissenschaftler und Firmen.

04.12.2015 | Quelle: BINE Informationsdienst | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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