VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel: Investitionen außerhalb Asiens ziehen an; Auftragseingang plus 56 Prozent

Die Umsatzentwicklung der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland machte in den ersten drei Quartalen 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt eine Seitwärtsbewegung.

Gegenüber dem Jahresauftakt konnten die Umsätze im dritten Quartal allerdings um knapp 86 Prozent zulegen, berichtet die Arbeitsgemeinschaft Photovoltaik-Produktionsmittel im VDMA.
„Der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau erlebt dieses Jahr einen deutlichen Aufschwung.  Investitionen kommen momentan nicht nur aus Asien, sondern auch aus dem amerikanischen Wirtschaftsraum. Schlüsselkunden planen ihre zukünftige Produktionserweiterung mit deutlich höherem Volumen als in der Vergangenheit“, erklärt Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.

Deutscher Photovoltaik-Maschinenbau mit Spitzenposition im Weltmarkt
Mit einem Weltmarktanteil von über 50 Prozent konnte der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau auch in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 seine hervorragende Wettbewerbsposition behaupten. Der  Wettbewerb insbesondere mit asiatischen Ausrüstern nimmt allerdings an Intensivität zu.

Amerikageschäft nimmt Fahrt auf
Die Exportquote deutscher Photovoltaik-Zulieferer bleibt mit 85 Prozent auf gewohnt hohem Niveau. Das Brot- und Buttergeschäft liegt nach wie vor in Ostasien, der Anteil am Gesamtumsatz belief sich in den ersten neun Monaten 2015 auf 56 Prozent. Hier manifestieren sich die in den letzten Quartalen zurückgestellten Auftragseingänge aus den klassischen Leitmärkten für Photovoltaik-Equipment in China und Taiwan.
Einen hohen Umsatzanteil konnten dagegen die USA verbuchen: Knapp 23 Prozent der Umsätze in den ersten drei Quartalen 2015 konnten jenseits des Atlantiks erzielt werden. Deutschland erreichte im Vergleich zu Europa mehr als die dreifachen Umsatzanteile: 17, respektive 5 Prozent. Umsatzstärkstes Segment für den deutschen Photovoltaik-Maschinenbau war in den ersten drei Quartalen 2015 abermals das Produktionsequipment für die Zelle (54 Prozent), gefolgt von Produktionslösungen für die Dünnschicht-Photovoltaik (18 Prozent) sowie Anlagen zur Poly-Silizium-, Ingot- und Waferfertigung (17 Prozent). Equipment für das kristalline Backend – die Modulproduktion – machte 9 Prozent aus.

Auftragseingang entwickelt sich überaus dynamisch

Grund zur Freude bereitet die Entwicklung des Auftragseingangs außerhalb Asiens. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte hier mehr als eine Verdoppelung verbucht werden. Vergleichbare Orderstärke wurde nur vor dem großen Einbruch im Jahr 2012 erreicht. Auffällig ist die breite Streuung bei der regionalen Zuordnung: Asien 45 Prozent, USA 32 Prozent, Europa 17 Prozent und Deutschland 15 Prozent.
Während die Bestellungen im Vergleichszeitraum noch überwiegend aus Asien kamen, haben sie sich in Europa versechsfacht, in Amerika nahezu verdreifacht und in Deutschland verdoppelt.  
„Die Auftragslage war auch im 3. Quartal 2015 sehr positiv. Wir sehen für die nächsten 6 Monate eine weiterhin positive Entwicklung der Auftragseingänge und Umsätze. Hersteller investieren in PERC-Produktionstechnologien und auch Heterojunction-Anlagen“, betont Dr. Jutta Trube, Leiterin von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Die Auftragsreichweite der Photovoltaik-Maschinenbauer erreicht im dritten Quartal 2015 6,1 Produktionsmonate und liegt damit etwas über der des Gesamt-Maschinenbaus (5,7 Monate im Oktober 2015).

16.12.2015 | Quelle: VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel; Bild: Trina Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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