Photovoltaik in Ungarn: Produktionslinien des insolventen Herstellers Agulhas-Solar werden zum halben Preis angeboten

Die Produktionslinien des insolventen ungarischen Photovoltaik-Herstellers Agulhas-Solar (A. Solar) werden in einer dritten Ausschreibung für umgerechnet etwa eine Million Euro zum Kauf angeboten, berichtet der Wirtschaftsinformationsdienst nov-ost.info.

Wie der Insolvenzverwalter Neptunus Felszámoló der Presse mitteilte, fanden sich in den ersten beiden Durchgängen keine Interessenten für die als neuwertig geltenden Maschinen; damals wurden noch 650 Mio. HUF (2,11 Mio. EUR) bzw. 550 Mio. HUF (1,78 Mio. EUR) für die Aktiva verlangt.
Agulhas-Solar hatte in der ostungarischen Szolnok ein Produktionswerk für Photovoltaik-Module betrieben, das Insolvenzverfahren gegen das Unternehmen wurde im Frühjahr 2015 eingeleitet.
Dass die Solarmodul-Produktionslinien nun für nur mehr 320 Mio. HUF zu haben sind, sei vor allem für die staatliche Außenhandelsförderbank Eximbank eine schlechte Nachricht, die das PV-Projekt von Agulhas-Solar mit 936 Mio. HUF (3 Mio. EUR) kreditiert hatte.
Darüber hinaus sitze im Vorhaben eine EU-Förderung in Höhe von über 500 Mio. HUF (1,62 Mio. EUR) fest, insgesamt belaufe sich der Schuldenstand von Agulhas-Solar auf knapp 1,7 Mrd. HUF (5,5 Mio. EUR).

Solarmodul-Produktion Anfang 2015 eingestellt

Das Unternehmen galt nach dem Produktionsstart im Jahr 2011 als größter Hersteller von PV-Modulen in Ungarn und rechnete mit Gewinnen ab 2015.
Im Jahr 2012 wurden in Szolnok im Dreischichtbetrieb 64 Mitarbeiter beschäftigt, 2014 wurde allerdings nur noch in einer Schicht gearbeitet und Anfang 2015 die Produktion eingestellt. A. Solar hatte ihre Solarmodule vorwiegend exportiert und am europäischen Markt abgesetzt.
Im Jahr 2012 hatte die Gesellschaft einen Umsatz von rund 3 Mrd. HUF (9,8 Mio. EUR) erzielt und dabei einen Verlust von 12 Mio. HUF (rund 40.000 EUR) eingefahren, in den beiden Folgejahren betrug das Minus insgesamt 1,1 Mrd. HUF (3,6 Mio. EUR), bei Einnahmen in Höhe von 1,5 Mrd. HUF (knapp 5 Mio. EUR) bzw. 1 Mrd. HUF (3,25 Mio. EUR).

05.01.2017 | Quelle: nov-ost.info | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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