E.ON, Fraunhofer CSP und ZAE Bayern starten umfangreiche Auswertung zur Qualität von Photovoltaik-Anlagen

In Deutschland sind mehr als 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen installiert. E.ON will erstmals in einer wissenschaftlichen Studie ermitteln, wie gut deren Qualität ist.

Dazu werde der umfangreichste, detaillierteste und methodisch einheitlichste Datensatz genutzt, der jemals zu PV-Anlagen vorlag, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Über 600 Anlagenprüfungen sollen ausgewertet werden
Als Grundlage dienen mehr als 600 Anlagenprüfungen, die der Energieanbieter gemeinsam mit dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP und dem ZAE Bayern – Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung auswerten will.
Häufige Ursache für Beeinträchtigungen sind laut Experten nicht fachgerecht verlegte Kabel, mitunter sogar vom falschen Typ, die weder für den Außenbereich noch die auftretenden Spannungen geeignet sind.
„Die E.ON Solarprofis waren in eineinhalb Jahren auf Hunderten Dächern in ganz Deutschland im Einsatz und haben sowohl kleinere Anlagen im Kilowattbereich als auch große Freiflächen-Anlagen mit bis zu 5 Megawatt geprüft“, berichtet Matthias Krieg, Leiter PV Wartung/Services bei der E.ON Energie Deutschland. „Die Ergebnisse wollen wir für den zielgerichteten Ausbau unseres Wartungsangebots nutzen. Die Daten helfen zudem, Ansatzpunkte für weitere Verbesserungen in der Photovoltaik zu identifizieren.“

Repräsentativer Querschnitt aller Photovoltaik-Anlagen
Für die Studie stellt E.ON die Ergebnisse seiner Prüfungen in anonymisierter Form zur Lage und Größe der Anlagen, der Inbetriebnahme, den erzeugten Stromerträgen und den ermittelten Befunden zur Verfügung. Daraus ergibt sich ein repräsentativer Querschnitt, der einerseits den Anteil von Anlagen in einwandfreiem Zustand zeigt, andererseits auch Aufschluss darüber gibt, in welchem Ausmaß sicherheitsrelevante Auffälligkeiten und Ertragseinbußen auftreten. Dabei soll auch ermittelt werden, ob spezielle Regionen, Jahrgänge oder Modultypen besonders davon betroffen sind.
„Die Auswertung soll dazu beitragen, insgesamt ein stärkeres Bewusstsein für das Qualitätsmanagement zu schaffen und Fragen hinsichtlich Wartung, Zuverlässigkeit und Lebensdauer vorwärtsgerichtet in den Blick zu nehmen“, sagt Matthias Krieg von E.ON.

Fraunhofer CSP und ZAE Bayern unterstützen
Das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP (Halle/Saale) unterstützt den Energieanbieter bei der Qualitäts- und Zuverlässigkeitsbewertung von Photovoltaik-Modulen und -anlagen. Für die Studie übernimmt die Forschungseinrichtung die Charakterisierung von Modulen, Komponenten und Materialien.
Auch mit dem ZAE Bayern bestehen bereits Beziehungen. Neben der Auswertung der Anlagenprüfungen wird die Zusammenarbeit für ein weiteres Forschungsprojekt angestrebt. Untersucht werden soll hierbei speziell die Qualität und Zuverlässigkeit von Photovoltaik-Komponenten, um Fehler bei der Montage zu minimieren und Risiken zu senken.

09.01.2017 | Quelle: E.ON Energie Deutschland GmbH; Bild: Fraunhofer CSP/Sven Döring | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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