Innovationen für die Stromspeicherbranche

ees Europe in München
Nach Erhebungen von IHS Markit wurden im Jahr 2017 weltweit Stromspeicher mit 1,9 Gigawatt Speicherleistung installiert, was einem Wachstum des Marktvolumens von 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 

Zu den globalen Trends zählt laut der Studie das Wachstum bei Solar+Speicher-Projekten. 40 Prozent dieser Projekte würden dieses Jahr in den großen Solarkraftwerken realisiert. Darüber hinaus wachse das Geschäft mit kleineren Speichern in Wohnhäusern oder im Gewerbe. Ab 2023 sollen sie etwa die Hälfte des weltweiten Speichermarktes ausmachen, so IHS. 
Auf der "ees Europe" in München, Europas Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme im Rahmen der Messe "The smarter E Europe", zeigen vom 20. bis 22. Juni über 400 Energiespeicheranbieter aus aller Welt ihre zukunftsweisenden Innovationen, von aktuellen Batteriemodellen über Neuentwicklungen bei Komponenten bis hin zu vielversprechenden Trends bei Großspeichern. 
Ein Thema des Messe werden auch Materialien für Energiespeicher sein. So stellt sich die Frage, ob Lithium-Ionen-Batteriezellen angesichts des E-Mobility-Booms künftig zum knappen und teuren Gut werden? Neue Heimspeichertechnologien können eine Zukunftsalternative sein. Längst sind beispielsweise Vanadium-Redox-Flow-Batterien nicht mehr nur in Wind- und Solarparks zu finden, sondern ihr Einsatz lohnt sich auch in Privathaushalten. So präsentiert VoltStorage mit SMART ein System auf der ees Europe, das sich mit 6,8 kWh Speicherkapazität und 2,0 kW maximalem Output für den Einsatz im Heimbereich eignet. Mehr als 10.000 Ladezyklen kann der Speicher nach Firmenaussage ohne Kapazitätsverluste durchlaufen. Als Elektrolyt kommt eine nicht entflammbare Vanadium-Lösung zum Einsatz, die zu 100 Prozent recycelt werden kann – ein Plus für Umwelt und Sicherheit.
Auch die Option, Strom zur Erzeugung von Wasserstoff als Energiespeicher zu nutzen, wird intensiv weiter vorangetrieben. Erste Pilotprojekte zur Speicherung von Windstrom wurden erfolgreich umgesetzt. Jetzt sollen solche Systeme an die Stromerzeugung von häuslichen Photovoltaikanlagen angepasst werden. Der besondere Reiz dieser Systeme besteht darin, dass bei der Stromerzeugung in der Brennstoffzelle Wärme anfällt, die zur Unterstützung der Warmwassererzeugung im Haushalt eingesetzt werden kann. So ist zum Beispiel das System Picea von HPS Home Power Solutions GmbH Energiespeicher, Heizung und Belüftung in einem und kann aus einer Solaranlage den Bedarf eines Einfamilienhauses an elektrischer Energie vollständig abdecken.
Derzeit machen Lithium-Ionen-Speichersysteme durch günstigere Preise von sich reden. Möglich wird dies durch die Standardisierung und den modularen Aufbau. BYD, ein chinesischer Anbieter für Lithium-Eisenphosphat-Batterien, bringt sein BatteryBox HV Speichersystem jetzt mit 48 V mit nach München: Die Niedrigvolt-Version BatteryBox LV startet bei 3,5 kWh und lässt sich auf maximal 42 kWh erweitern. Basis ist ein patentiertes Stecksystem, mit dessen Hilfe sich Module ohne teures Verkabeln unkompliziert verbinden lassen. Der deutsche Systemanbieter SOLARWATT zeigt, wie mehrere MyReserve-Speichersysteme mit je fünf Batteriemodulen per Multiclustering zu einem Großspeicher zusammengefügt werden können. Das Besondere: Die einzelnen Speicher organisieren sich autark, ohne Master/Slave-Schaltung. 

07.05.2018 | Quelle: Solar Promotion GmbH  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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