Sonne und Holz neu gedacht

Quelle: Bernd Kerscher
Im Landkreis Starnberg entsteht ein Massivholzhaus mit einer Sonnenhaus-Heizung. Die Wärme- und Stromversorgung wird eine Photovoltaikanlage mit solarstromgeregelter Wärmepumpe übernehmen.

Sonne stand bislang bei Sonnenhäusern meist für die große Solarthermie-Anlage für die Wärmeerzeugung und „Holz“ für die Nachheizung mit einem Holzkessel. Bei einem aktuellen Sonnenhaus-Projekt im Landkreis Starnberg, wird das neu interpretiert. Denn hier steht Sonne für eine große Photovoltaikanlage, die in Kombination mit einer solarstromgeregelten Wärmepumpe umweltfreundlich Wärme und Strom erzeugt. Holz steht für einen Massivholzbau mit einem leimfreien System mit Buchenholzschrauben.
Zu Anfang wurde über eine klassische Sonnenhaus-Heizung mit großer Solarthermie-Anlage und Holzofen nachgedacht, aber die Verschattungssituation und die flache Dachneigung sprachen dagegen. Im Süd-Osten des Gebäudes steht eine große Buche, die das Dach bis circa 11 Uhr verschattet. Einen solaren Deckungsgrad von 50 Prozent für die Wärmeversorgung zu erreichen, wie es die Definition des Sonnenhaus-Instituts verlangt, wäre daher kaum möglich gewesen.
Wärmepumpe statt Holzofen
Eine eigens entwickelte Regelung steuert die Anlage so, dass die Wärmepumpe mit Solarstrom arbeitet. Die Wärme wird in einem 3.000 Liter-Speicher zwischengespeichert. Damit der Solarstrom auch zeitversetzt genutzt werden kann, wird ein Photovoltaik-Speichersystem mit 9,8 kWh Speicherkapazität installiert.
Mit diesem System kann nach Berechnungen 62 % ihres Wärmebedarfs solar gedeckt werden. Beim Haushaltsstrom soll ein Autarkiegrad von 93 % erreicht werden. Auch den Akku eines Elektroautos kann mit eigenem Sonnenstrom geladen werden.
Zum Bautagebuch28.11.2018 | Quelle: Sonnenhaus-Institut e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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