Billionen-Markt für Photovoltaik und Speicher

Foto: Greencells
Die weltweit positive Entwicklung der Photovoltaik wird begleitet von einem wachsenden Markt für Energiespeicher, der ebenfalls von sinkenden Preisen profitiert. Nach den aktuellen Zahlen aus dem „Annual Forecast“ von Bloomberg NEF werden die sinkenden Kosten für Batteriespeicher bis 2040 Investitionen von 620 Milliarden US-Dollar auslösen und der weltweite Energiespeichermarkt wird bis 2040 auf kumuliert 942 GW (Gigawatt) beziehungsweise 2.857 GWh (Gigawattstunden) wachsen. Der Report geht dabei davon aus, dass nach den Preissenkungen der letzten Jahre der Preis für Großspeicher bis 2030 um weitere 52 Prozent sinkt.

Solar- und Windstrom werden immer preiswerter und sind bereits dabei, fossile Energieträger zu verdrängen. Viele aktuelle Studien belegen die rasante Entwicklung – darunter erst im November 2018 das aktuelle LCOE-(Levelized Cost of Electricity)Update der Analysten von Bloomberg NEF. Der Report nimmt halbjährlich die Entwicklung der Stromgestehungskosten für die wichtigsten Energiequellen und Batteriespeicher unter die Lupe. Das Ergebnis: Im zweiten Halbjahr 2018 sind Photovoltaik und Windkraft weltweit – mit Ausnahme von Japan – zu den günstigsten Energiequellen in allen wichtigen Volkswirtschaften geworden. Auch in China und Indien, wo lange Zeit die Kohle noch die günstigste Energiequelle war, sind Photovoltaik und Windkraft nun vorbeigezogen. Schon jetzt werden international mehr als 120 Milliarden US-Dollar jährlich in die PV investiert. Ehrgeizige Ausbauziele in vielen Ländern der Welt befeuern die Entwicklung zusätzlich.
Systeme zur Speicherung von Strom profitieren von sinkenden Preise bei der Photovoltaik. Die Einsparungen schaffen neue Spielräume für die Investition in ergänzende Speicherlösungen. Die Kombination aus PV und Speicher leistet zudem wichtige Dienste für die Versorgungssicherheit und die Netzstabilität in der Energiewelt der Zukunft. Zusätzlich ergeben sich handfeste finanzielle Anreize, denn vor allem große Energiespeicher ermöglichen den Betreibern zusätzliche Einnahmen zum Beispiel aus Arbitragegeschäften, Frequenzdiensten und – in Ländern wie Großbritannien – auch Kapazitätsmarkteinkommen.

Sinkende Preise treiben die Märkte

Für Industrie und Investoren ergeben sich daraus gewinnbringende Optionen für die Kombination aus PV-Kraftwerken und Speichern. Dass sich diese rechnen, zeigen nicht nur zahlreiche Projekte in aller Welt, sondern auch aktuelle Anlageprodukte, wie beispielsweise Festzinsanleihen, mit deren Einnahmen Großspeicher realisiert werden.

Ganz aktuell ist beispielsweise das erste städtische Batteriespeicher-Projekt in Großbritannien, das kürzlich in der Grafschaft West Sussex umgesetzt wurde. Der deutsche Batteriespeicher-Hersteller Tesvolt hat für den Solarpark Westhampnett einen 4,4-MW-Hochvoltspeicher geliefert, der zusammen mit dem 7,4-MW-Solarpark das Stromnetz stabilisieren soll. Die Kommunalverwaltung als Eigner des Projekts plant mit Netzdienstleistungen als Geschäftsmodell. Denn die Anlage ist laut den Verantwortlichen eine der ersten in Großbritannien, die mit Batteriespeicherung und ohne staatliche Fördermittel gebaut wurden.

Auch der italienische Stromversorger Edison hat kürzlich eine PV-gekoppelte Speicherlösung mit 500 kW beziehungsweise 822 kWh in Süditalien umgesetzt. Laut Edison soll das Projekt dazu beitragen, die zeitliche Verfügbarkeit des Solarstroms auszuweiten und gleichzeitig die Eignung solcher Speichersysteme für andere Netzdienste zu prüfen. Ebenfalls in diesem Jahr hat der chinesische Batterie- und Automobilhersteller BYD sein erstes Energiespeicherprojekt auf dem polnischen Markt in Betrieb genommen. Das 1,26 MW beziehungsweise 2,52 MWh-Lithium-Ionen-System ist mit einem 1 MW-PV-Kraftwerk gekoppelt und dient dazu, Lastspitzen auszugleichen und das Netz zu stabilisieren.

Die Beispiele zeigen, wie Großspeicher in Verbindung mit PV-Kraftwerken wichtige Funktionen erfüllen und sich dabei schon heute rechnen können. Die wichtigsten Großspeicheranbieter treffen sich vom 15. bis 17. Mai 2019 auf der ees Europe in München. Die wichtigsten und aktuellsten Themen der Branche werden neben der Messe selbst auch in der ees Europe Conference vom 14. bis 15. Mai 2019 vertieft. Im Rahmen des umfangreichen Konferenzprogramms diskutieren führende Experten aus Industrie und Forschung über Speichermärkte, Geschäftsmodelle und Technologien der Zukunft.

13.12.2018 | Quelle: Solar Promotion GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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