Solar-Interview mit Agenturchefin Iris Krampitz: Gezielte Kommunikation gegen die Krise

Iris Krampitz ist Geschäftsführerin der PR-Agentur Krampitz – Public Relations für Erneuerbare Energien. Im Solarserver-Interview spricht die Branchenkennerin über zielgerichtete Kommunikation in Krisenzeiten und erklärt, wie Zielgruppen auch mit geringem Budget erreicht werden können. Frau Krampitz, die Solar-Branche befindet sich im Wandel. Die globale Konsolidierung ist in vollem Gange. Was bedeutet das für die Kommunikation […]

Iris Krampitz ist Geschäftsführerin der PR-Agentur KrampitzPublic Relations für Erneuerbare Energien.
Im Solarserver-Interview spricht die Branchenkennerin über zielgerichtete Kommunikation in Krisenzeiten und erklärt, wie Zielgruppen auch mit geringem Budget erreicht werden können.

Frau Krampitz, die Solar-Branche befindet sich im Wandel. Die globale Konsolidierung ist in vollem Gange. Was bedeutet das für die Kommunikation der Unternehmen?

Viele Firmen organisieren und positionieren sich neu. Geschäftsbereiche werden aufgelöst, Mitarbeiter entlassen, Firmen übernommen, neue Kundengruppen akquiriert. Das wirkt sich natürlich auch auf die Kommunikation aus: Die Unternehmen müssen ihre Kommunikationsstrategien einschließlich der Kommunikationsziele, Zielgruppen und Botschaften anpassen.
Wenn der Markt kleiner wird, ist es umso wichtiger, sich kommunikativ vom Wettbewerb abzugrenzen. Personalabbau und Übernahmen erfordern Anpassungen in der internen und externen Kommunikation. Von Budgetkürzungen sind in der Regel auch das Marketing und die PR betroffen. Man sollte daher besonders zielgerichtet kommunizieren, um sein Budget so effizient wie möglich einzusetzen.
Außerdem empfiehlt es sich insbesondere in Krisenzeiten, die Berichterstattung aufmerksam zu verfolgen, sich auf kritische Journalistenanfragen gut vorzubereiten und gegebenenfalls ein Konzept für die Krisenkommunikation zu entwickeln.

Die Medien berichten fast täglich über Stellenabbau und Insolvenzen. Geht es der Solar-Branche wirklich so schlecht?

Der Stellenabbau zieht sich durch die gesamte Solarbranche. Erst heute habe ich von dem Start der Kurzarbeit bei SolarWorld sowie einem Umsatzrückgang bei Photovoltaik-Produktionsanlagen in Deutschland von mehr als 40 Prozent gelesen. Als einziges Gegenbeispiel für Neueinstellungen statt Entlassungen in 2012 kenne ich persönlich nur den israelischen Hersteller von Leistungsoptimierern SolarEdge Technologies.
Innovative Firmen mit einer guten Positionierung, die schnell auf sich ändernde Märkte reagieren können und international ausgerichtet sind oder auf starke Partner und weniger dynamische Standbeine zurückgreifen können, stehen sicherlich weniger schlecht da und können die Konsolidierungsphase überleben – voraussichtlich aber mit weniger Mitarbeitern im Photovoltaik-Bereich.

Welchen Einfluss hat das auf das Image der Solar-Branche?

Das Image der Solar-Branche leidet natürlich bei negativer Berichterstattung. Unternehmen und Verbände sollten daher mit gezielten Kommunikations-Maßnahmen gegensteuern. Dazu zählt zum Beispiel, dass man der Öffentlichkeit vermittelt, welche Vorteile die Photovoltaik bietet und wie wichtig sie für das Gelingen der Energiewende ist – anstatt zum Beispiel bei Demonstrationen ausschließlich über gefährdete Arbeitsplätze zu klagen.
Bei ihren Kommunikationsmaßnahmen sollten Unternehmen die Vorteile ihrer Produkte kommunizieren und dabei auf den Informationsbedarf ihrer Kunden eingehen. Das klingt eigentlich selbstverständlich, wird aber oft ignoriert. Wirft man zum Beispiel einen Blick in eine beliebige Solar-Fachzeitschrift, sieht man schnell, dass die Anzeigen von Solarfirmen oft keinerlei hilfreiche Informationen transportieren.

Solar-Unternehmen ist nicht gleich Solar-Unternehmen. Gibt es spezifische PR-Strategien für Hersteller, Projektentwickler und das Handwerk?

Generell kann man zwischen B2B- Kommunikation (zwischen zwei Unternehmen, also zum Beispiel Herstellern und Händlern) und B2C-Kommunikation (zwischen Unternehmen und Endkunden, also zum Beispiel einem Handwerksbetrieb und dem Käufer der Solar-Anlage) unterscheiden.
Eine Standard-PR-Strategie mit Standardmaßnahmen, die für alle Hersteller, Projektentwickler beziehungsweise Handwerker gilt, gibt es nicht. Als international ausgerichteter Hersteller lässt sich die B2B-Zielgruppe für die PR zum Beispiel über Beiträge in Fachmagazinen oder die Pressearbeit auf einer internationalen Fachmesse erreichen. Ein lokal tätiger Handwerksbetrieb könnte dagegen den ortsansässigen Fußballverein sponsern, der Projektentwickler ein Interview über aktuelle Entwicklungen in der Solar-Branche geben.
Da sich die Positionierung, das Alleinstellungsmerkmal, die Zielgruppen und die Kommunikationsziele bei jeder Firma unterscheiden, sollte jedes Unternehmen auch eine spezifische PR-Strategie verfolgen, mit speziell zugeschnittenen Botschaften und Maßnahmen.

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Wir wollen der krisengebeutelten Branche bei der Themenfindung und der Maßnahmenplanung helfen – egal, ob es darum geht, die Kernaussage einer Pressemitteilung herauszuarbeiten, zu entscheiden, ob sich ein Thema für eine Pressekonferenz eignet oder über welche Medien man seine Zielgruppen am besten erreichen kann.
Unsere kostenlosen Beratungsleistungen erfolgen in den Bereichen Maßnahmenplanung und Themenfindung, Messeauftritte und Presseevents, Medienauswahl, Anzeigenschaltung und zur Pressearbeit im Detail. Wir werden versuchen, für jeden Interessenten eine optimale Lösung zu finden, die zu seiner Firma und seinem Kommunikationsbedarf passt.

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