Großbritannien: Regierung will Einspeisevergütung für erneuerbare Energien überprüfen, speziell für große Photovoltaik-Kraftwerke

Am 07.02. 2011 kündigte der britische Energieminister Chris Huhne eine umfassende Überprüfung der Einspeisetarife für Strom aus erneuerbaren Energiequellen an. Grund dafür seien Bedenken, dass Photovoltaik-Großkraftwerke den gesamten Förderetat aufbrauchen könnten, der eigentlich für kleinere Anlagen gedacht war. Alle Aspekte der Einspeiseregelung sollen überprüft werden, darunter die Tarifstufen, Degressionssätze und die Eignung unterschiedlicher Technologien. Die Prüfung soll bis Ende 2011 abgeschlossen sein.

"Die Branche der erneuerbaren Energien ist ein wichtiges Teil im grünen Wachstumspuzzle. Diese Revision bringt uns langfristig Sicherheit und ermutigt Privatleute, Gemeinden und kleine Unternehmen dazu, ihren eigenen grünen Strom zu produzieren", sagte der britische Energieminister Chris Huhne. "Große Solar-Kraftwerke waren bei unserer alten Einspeiseregelung nicht vorgesehen. Ich fürchte, dass das Geld, das für Leute gedacht war, die ihren eigenen grünen Strom produzieren wollen, möglicherweise in kommerzielle Großprojekte gesteckt wird."

Das Energieministerium sagt: keine rückwirkenden Kürzungen
Nach Angaben des britischen Energieministeriums (DECC) wurden seit Einführung der Einspeiseregelung am 01.04.2010 über 19.900 Photovoltaik-Anlagen angemeldet. Die meisten davon sind auf Wohnhäusern installiert.
Die Revision soll alle Aspekte der Einspeiseregelung umfassen, darunter Tarifstufen, Verwaltung und die Eignung verschiedener Technologien. Ebenso Maßnahmen für Export, Verwaltung und Kontrolle und Aspekte der Genehmigung und Zertifizierung.
Laut Energieministerium sollen die Vergütungssätze nicht vor April 2012 angetastet werden, vorausgesetzt, die Revision stellt keine erhöhte Dringlichkeit fest. Außerdem soll die Einspeisevergütung nicht nachträglich gekürzt werden.
Das DECC will die Prüfung von Solar-Kraftwerken mit einer Nennleistung über 50 KW beschleunigen. Daraus resultierende Vergütungsänderungen sollen so schnell wie möglich erfolgen, nachdem sie im Parlament beraten und überprüft wurden.

Ausgaben für Einspeisevergütung sollen 2014 – 2015 um 10 % gesenkt werden
In den Haushaltsberatungen 2010 hat sich Großbritannien dazu verpflichtet, zehn Prozent der Ausgaben für die Einspeisevergütung 2014 – 2015 einzusparen. Damit sollte 2012 begonnen werden oder früher, wenn der Ansturm auf die Vergütung höher ist, als die Regierung erwartet hat.
Das DECC hoffe auch, nächsten Monat im Rahmen des 2010 genehmigten Etats Fördermaßnahmen für das Heizen mit erneuerbaren Energien zu präsentieren.
10.02.2011 | Quelle: U.K. Department of Climate Change  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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