Mit dem EEG 70 Millionen Tonnen CO2 eingespart

Marco Bülow ist seit 2002 Mitglied des Umweltausschusses und Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion für Erneuerbare Energien.
  • Es gibt eindeutig keinen Grund, weshalb man das EEG ablösen sollte
  • Wärme aus Erneuerbaren ist ein schlafender Riese mit einem großen Potenzial, den wir möglichst bald wecken sollten.

Mit dem EEG 70 Millionen Tonnen CO2 eingespart
Die Erneuerbaren Energien sind die Technologie unserer Zukunft. Unsere fossilen Energieressourcen werden immer knapper, daher wird es immer dringender, dass mit einer qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Energiepolitik ein neues Energiezeitalter eingeläutet wird. Durch die Förderung der Erneuerbaren Energien, insbesondere durch die Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG), konnte die SPD in den letzten Jahren einen wichtigen Grundstein für eine nachhaltige Energiewende legen. Wir haben deutliche Erfolge erzielen können. Allein im letzten Jahr wurden durch das EEG 70 Millionen Tonnen an CO2 eingespart. Die Erneuerbaren Energien haben im letzten Jahr bereits knapp 10 Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs gedeckt.
Quotenmodell zielt einseitig auf die Bevorzugung der großen Energiekonzerne
Aber nicht nur in Deutschland hat das EEG seine Lorbeeren geerntet. Mittlerweile ist es weltweit das erfolgreichste Gesetz zur Förderung der Erneuerbaren Energien. Allein 15 Länder der europäischen Union haben das Modell des EEG übernommen. Auch außereuropäische Länder wie China führen eng am EEG angelehnte Förderinstrumente ein. Es gibt eindeutig keinen Grund, weshalb man das EEG ablösen sollte. Die Einführung eines Quotenmodells, so wie es der Verband der Elektrizitätswirtschaft vorschlägt, zielt einseitig auf die Bevorzugung der großen Energiekonzerne. Ein Quotenmodell hätte zur Folge, dass die Dynamik der Entwicklung der Erneuerbaren Energien reduziert würde. Die großen Stromkonzerne hingegen würden ihre noch aus den Monopolzeiten stammenden Marktanteile zurück erobern.
Markterschließung der Solarbranche konsequent fortsetzen
Auch für die Solarenergiebranche war – und ist – das EEG ein wichtiger Marktöffner. Das Gesetz ermöglicht Betreibern von Photovoltaikanlagen die Einspeisung und kostengerechte Vergütung von Solarstrom. Der Industrie verleiht es gleichzeitig die notwendige Sicherheit für größere Investitionen in Forschung, Entwicklung und moderne Solarfabriken. Schon heute zählt Deutschland neben Japan und den USA zu den Weltmarktführern im Solarstrombereich und bei der Solarwärme zu den Spitzenreitern Europas. Aber, der globale Solarmarkt wird immer umkämpfter. Immer mehr Länder entwickeln Markteinführungsprogramme, um in den weltweiten solaren Wettbewerb einzusteigen. Damit die deutsche Solarenergie in Zukunft zu einer unverzichtbaren Säule der globalen Energieversorgung wird, macht sich die SPD weiter dafür stark, dass die Markterschließung der Solarbranche konsequent fortgesetzt wird.
EEG-Mehrkosten für einen durchschnittlichen Haushalt: 1,50 Euro pro Monat
Immer wieder wird über die anfallenden Kosten für die Förderung der Erneuerbaren Energien diskutiert. Oft wird gefragt, ob wir uns deren Ausbau überhaupt leisten können. Langfristig gesehen gewinnen wir durch die Förderung der Erneuerbaren Energien. Im Gegensatz zu den fossilen Energien ersparen die Erneuerbaren Energien unserer Volkswirtschaft externe Kosten, weil sie helfen, Umwelt- und Gesundheitsschäden zu vermeiden. Die zusätzlichen Kosten zur Förderung der Erneuerbaren Energien sind für jeden Bürger tragbar. Nach dem EEG bedeuten die Förderungen für einen durchschnittlichen Haushalt gerade mal 1,50 Euro Mehrkosten im Monat. Selbst wenn dieser Wert noch etwas ansteigt, wird er deutlich geringer ausfallen, als die externen Kosten, die uns durch die Erneuerbaren Energien erspart bleibt.
130.000 Beschäftigte arbeiten an der Nutzung der erneuerbaren Energien
Ökologie und Ökonomie lassen sich miteinander vereinbaren. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien konnte gleichzeitig ein wichtiger Wirtschafts- und Arbeitsplatzfaktor geschaffen werden. Dies ist für die SPD ein wichtiger Faktor. Derzeit sind über 130.000 Beschäftigte in der Erneuerbaren Energien Branche tätig. Um diesen Bereich weiter auszubauen, muss eines unserer Hauptziele sein, die Erneuerbaren Energien in allen Bereichen bis zu ihrer endgültigen Marktfestigkeit weiterhin zu unterstützen und zu fördern.
Potenziale der Erneuerbaren Energien im Gebäude- und Wärmebereich weiter ausbauen
Die SPD hat sich das Ziel gesetzt, bis 2010 den Anteil der Erneuerbaren Energien zu verdoppeln und bis 2050 auf 50 Prozent am Primärenergieverbrauch zu erhöhen. Um diese Ziele realisieren zu können, müssen wir vor allem verstärkt einen Schwerpunkt auf die Energieeinsparung und Energieeffizienz legen. Insbesondere müssen die Anwendungsgebiete der Erneuerbaren Energien in den Bereichen des Transports und der Wärmebereitstellung erweitert werden. Die maßgebliche Zielrichtung wird dabei sein, dass wir die Potenziale der Erneuerbaren Energien im Gebäude- und Wärmebereich weiter ausbauen. Dieser Bereich ist ein schlafender Riese mit einem großen Potenzial an Energie, den wir möglichst bald aufgrund seiner Effizienz wecken sollten. Der Erhalt unserer Umwelt ist die Grundlage für unsere Überlebensfähigkeit. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, werden unserer nachfolgenden Generationen mit den entstehenden Folgen zu kämpfen haben.
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