Oerlikon Solar: Dünnschichtsilizium-Technologie wird von kommendem Photovoltaik-Marktaufschwung profitieren

Die Konsolidierung der letzten Monate hat die gesamte Photovoltaik-Branche erwischt. Mit solch einer Intensität war angesichts der boomenden Regionen in Asien, allen voran Indien und China, die laut IMS Research 2012 insgesamt sogar zu einem Rekordjahr führen werden, nicht zu rechnen. Wer glaubt, die Photovoltaik deshalb abschreiben zu können, täusche sich, sagt Dr. Reinhard Benz […]

Die Konsolidierung der letzten Monate hat die gesamte Photovoltaik-Branche erwischt. Mit solch einer Intensität war angesichts der boomenden Regionen in Asien, allen voran Indien und China, die laut IMS Research 2012 insgesamt sogar zu einem Rekordjahr führen werden, nicht zu rechnen. Wer glaubt, die Photovoltaik deshalb abschreiben zu können, täusche sich, sagt Dr. Reinhard Benz von Oerlikon Solar.
Das Wachstum werde in diesen, aber auch in etablierten Märkten wie den USA und neuerdings auch in Japan, weiter deutlich zunehmen und erhöhte Nachfrage nach Modulen und Produktionsanlagen generieren. Wer dann die richtigen Innovationen im Portfolio hat, werde von dieser Entwicklung profitieren und sich aus einer gestärkten Position heraus behaupten können. Der Schweizer Anlagenbauer Oerlikon Solar ist davon überzeugt, dass seine Dünnschichtsilizium-Technologie zu diesen Profiteuren gehören wird. Dr. Reinhard Benz, Director, Head of Strategic Sales & Product Marketing bei Oerlikon Solar, berichtet in der Rubrik "Solar-Standpunkt", in der der Solarserver Originaltöne aus der Branche veröffentlicht, über die Perspektiven der Dünnschichtsilizium-Technologie.
Der promovierte Physiker hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Halbleiterindustrie gesammelt und arbeitet seit 1996 für Oerlikon Solar.Dünnschichtsilizium-Technologie für Anziehen des Marktes in Stellung gebracht
Während das japanische Großunternehmen Tokyo Electron (TEL) derzeit die Übernahme von Oerlikon Solar plant, bringen die Schweizer ihre Dünnschichtsilizium-Technologie für das ab 2013 erwartete Anziehen des Marktes in Stellung. Marktforscher wie das US-amerikanische Beratungshaus Solarbuzz rechnen für das Jahr 2013 mit einer spürbaren Erholung am Markt für PV-Equipment. Demnach werden die Photovoltaikanbieter aus der ersten Riege ihre Ausgaben für Produktionsanlagen zur Herstellung von Solarzellen und -Modulen annähernd verdoppeln. Selbst wenn der Markt weiterhin Modul-Überkapazitäten aufweisen wird, würden die vorhandenen Fertigungslinien nach Einschätzung von Reinhard Benz nicht mehr das nötige wirtschaftliche Produktivitäts- und Effizienzniveau erreichen und müssten erneuert oder vollständig ersetzt werden. Die operativen Kosten älterer Anlagen liegen deutlich über denen der aktuellen Technologie von Oerlikon Solar, deren Wettbewerbsfähigkeit in den letzten vier Jahren – seit der Markteinführung der Mikromorph®-Tandem-Technologie – mit 150 Millionen Euro im Branchenvergleich überproportional verbessert wurde.

Kostenführerschaft dank zahlreicher Innovationsfortschritte

Die seither erzielten Innovationserfolge bilden laut Oerlikon Solar eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung der Technologie. Beispielsweise senkten die Ingenieure von Oerlikon Solar innerhalb der vier Jahre die Modul-Produktionskosten um mehr als 70 % und steigerten die Durchsatzleistung der Anlage um über 125 %, der Modulwirkungsgrad wurde um rund 24 % erhöht. Damit setze die aktuelle, vollintegrierte schlüsselfertige Oerlikon Solar-Produktionsanlage ThinFab™ 140, die 2012 eingeführt wurde, schon jetzt den weltweiten Standard für die Fertigung umweltfreundlicher Solarmodule zu niedrigsten Kosten von rund 0,35 EUR / Wp – dies bedeute die Kostenführerschaft in der Solarindustrie weltweit. Ermöglicht wird sie durch unterschiedlichste Innovationen wie beispielsweise optimierte Tools und Prozesse bei der chemischen Gasphasenabscheidung (PECVD) der amorphen und mikrokristallinen Silizium-Absorberschichten oder auch durch eine effizientere Reinigung des KAI-Reaktors mit dem wesentlich umweltfreundlicheren atomaren Gas Fluor (F2), das eine höhere Ätzrate bei gleichzeitig geringerem Gas-Verbrauch aufweist. Damit werden Produktionskosten gespart, die Taktzeit reduziert und die Leistungsfähigkeit der Anlage erhöht. Mit erhöhten Investitionen in Forschung und Entwicklung sollen diese für die Branche richtungsweisenden Innovationen weiterhin schnell und umfassend vorangetrieben werden, was den Anlagenkunden tiefere Preise ermöglichen wird.

Wachstumsmärkte bieten vorzügliche Perspektiven für Dünnschichtsilizium
Oerlikon Solar hat sich bereits seit Längerem den Wachstumsmärkten Asiens und damit wichtigen Regionen des weltweiten Sonnengürtels zugewendet, wo Freiflächenanlagen dominieren. Hier bietet die Dünnschichtsilizium-Technologie signifikante Vorteile gegenüber der kristallinen: Module, die auf Oerlikon Solar-Anlagen hergestellt wurden, produzieren bei hohen Temperaturen fünf bis zehn Prozent mehr Strom. Die mikromorphe Dünnschicht-Technologie hat besonders gute Chancen, im sonnenreichen Japan signifikante Marktanteile einzunehmen. Durch sein Einspeisevergütungsprogramm ist Japan seit diesem Sommer zu einem der zentralen Zukunftsmärkte avanciert. Konkurrenz durch die CdTe-Technologie, die aufgrund ihrer Toxizität in Japan nicht zugelassen ist, muss zudem nicht gefürchtet werden. Dünnschichtsilizium-Module kommen völlig ohne Zusätze wie Schwermetalle aus und sind von derartigen existierenden oder kommenden Marktbeschränkungen nicht betroffen.

Integrierte und lokale Fertigungslinien in Wachstumsmärkten am stärksten nachgefragt
In den aufstrebenden Sonnengürtelregionen wie dem Nahen und Mittleren Osten wird die lokale Modulproduktion zunehmend staatlich gefördert. Dementsprechend ist das Interesse am Einstieg in die PV-Produktion von ansässigen Unternehmen in den letzten Monaten merklich angewachsen. In diesen Ländern werden einzelne, integrierte Fertigungslinien aufgrund finanzieller Hürden sowie im Hinblick auf das vorhandene Absatzpotenzial bevorzugt, dennoch müssen die Module zu wettbewerbsfähigen Kosten hergestellt werden können. Zusätzlich zur Kostenführerschaft bei der Modulproduktion ermöglicht die Oerlikon Solar-Produktionsanlage bei 140 Megawatt Jahresausstoß, was einer Jahresproduktion von ca. 910.000 Modulen entspricht, tiefste Investitionskosten (Capex) von lediglich 0,75 EUR / Wp einschließlich Leistungsgarantien und technischer Dienstleistungspakete – es handelt sich damit um das für diese Länder attraktivste Produkt im Markt.

Dünnschichtsilizium auch für Nischenmärkte interessant
Überdies eröffne die weltweit verstärkte Zusammenarbeit zwischen Solarunternehmen, Architekten und Bauunternehmen den PV-Anbietern neue Märkte. Pike Research sagt bis 2017 ein Wachstum des Marktes für gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) um 4,6 GW voraus – BIPV wäre damit eines der am schnellsten wachsenden Segmente im Solarmarkt. Für die Dünnschichtsilizium-Technologie wird hierdurch weiterer Auftrieb erwartet, da sie Semi- und Kompletttransparenz und damit den Einsatz von Farbfiltern erlaubt. Solche Module werden den ästhetischen Ansprüchen der Architekten und Bauherren gerecht und daher zunehmend nachgefragt. Selbst die ausgeklügelte Modul-Montagetechnik MMITM von Oerlikon Solar, die vergleichbar mit dem Druckknopf-Prinzip funktioniert, eignet sich hervorragend für BIPV-Anwendungsgebiete.

Markenkern „Schweizer Qualität“ soll an Bedeutung gewinnen

Das Thema Qualität gewinnt angesichts immer längerfristiger Erfahrungswerte in der Branche kontinuierlich an Brisanz. Die Kunden von Oerlikon Solar legen schon immer besonderen Wert auf das Markenversprechen der Schweizer Qualität, welche vom Unternehmen seit jeher stark forciert wird. So führt Oerlikon Solar beispielsweise – als eines von zahlreichen Qualitäts-Exzellenzfeldern –beschleunigte Lebensdauertests der Module durch, die härtesten Stressbedingungen unterliegen und TÜV-Anforderungen bei weitem übersteigen: Bei so genannten „Biased Damp-Heat Tests“ werden die Module bei 80 % Luftfeuchtigkeit und höherer Spannung über einen bis zu fünfmal so langen Zeitraum betrieben, ohne dass ein signifikanter Leistungsverlust erkennbar ist. Aus den gewonnenen Erkenntnissen und Resultaten ziehen sowohl der Technologie-Lieferant, der Modulhersteller, als auch der Solarparkbetreiber ihre Vorteile. Des Weiteren schätzen Oerlikon Solar-Kunden die zusätzlichen Dienstleistungen in Form von Vor-Ort-Betreuung bei der technischen Prozessintegration und der Produktionsanlaufphase sowie die Wartung während der Gewährleistungsdauer durch erfahrene Ingenieure. Dieser Service gewährleistet, dass die Produktion reibungslos hochgefahren wird und einen raschen Ertrag bringt – denn das bedeutet eine erhebliche Risiko-Reduktion für Kunden und beteiligte Investoren.


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