Solarenergie im Mittelpunkt: „Woche der Sonne“ und „Europäische Solartage“ im Mai 2008

Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sind vom 16. bis 25. Mai das Thema von Vorträgen, Solarausstellungen in Rathäusern und Banken, Informationstagen von Energieberatern und Solar-Initiativen, bis hin zu Projekten an Schulen und in Kindergärten. In der "Woche der Sonne" werden Handwerker in ganz Deutschland Solarstrom- und Solarwärmeanlagen an Tagen der offenen Tür präsentieren. Die Woche der Sonne […]

Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sind vom 16. bis 25. Mai das Thema von Vorträgen, Solarausstellungen in Rathäusern und Banken, Informationstagen von Energieberatern und Solar-Initiativen, bis hin zu Projekten an Schulen und in Kindergärten. In der "Woche der Sonne" werden Handwerker in ganz Deutschland Solarstrom- und Solarwärmeanlagen an Tagen der offenen Tür präsentieren. Die Woche der Sonne und die ersten Europäischen Solartage am 16. und 17. Mai zeigen in mehreren tausend Städten und Gemeinden, wie Solarenergie genutzt wird und welche Vorteile sie bietet. Der Solar-Report berichtet im Aktionsmonat Mai über kreative und engagierte Aktionen von Initiativen, Bildungseinrichtungen und Solar-Handwerk zur öffentlichkeitswirksamen und attraktiven Präsentation der Solartechnik.Im Jahr 2008 führt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) die größte Solar-Kampagne Deutschlands bereits zum zweiten Mal durch und unterstützt im Vorfeld lokale Solarveranstaltungen mit Ideen, Konzepten und kostenlosen Informationsmaterialien. Der BSW-Solar erwartet in diesem Jahr 3.000 Veranstaltungen, doppelt so viele als im Vorjahr. Die "Woche der Sonne" ist zudem erstmals eingebunden in die Europäischen Solartage (1. European Solar Days), die am 16. und 17. Mai zeitgleich in elf europäischen Ländern stattfinden."Die Woche der Sonne stieß im Vorjahr mit bundesweit mehr als tausend Teilnehmern auf eine unerwartet hohe Resonanz. Dies zeigt, wie groß das Interesse der Bevölkerung ist, sich vor Ort für eine nachhaltige Energieversorgung mit Solarenergie einzusetzen", kommentiert Gerhard Stryi-Hipp, Geschäftsführer des BSW-Solar. Unterstützt wird die Solarkampagne von den Zentralverbänden des Handwerks ZVSHK (Sanitär, Heizung, Klima), ZVEH (Elektro) und ZVDH (Dachdecker), dem Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie einer Vielzahl von Umwelt- und Solarverbänden, wie z.B. der Deutschen Umwelthilfe. Das Bundesumweltministerium fördert die Woche der Sonne, Minister Sigmar Gabriel ist Schirmherr. Zum ersten Mal finden in diesem Jahr am 16. und 17. Mai die Europäischen Solartage statt, die "European Solar Days". In Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Italien, Slowenien und vier weiteren europäischen Ländern werden zeitgleich Solarveranstaltungen durchgeführt. Unterstützt wird das Projekt von der Europäischen Kommission.Die Woche der Sonne zeigt in erster Linie, was Photovoltaik und Solarthermie leisten, doch neben umfangreichen Informationen wird auch Unterhaltung geboten. Zum Beispiel organisieren die Initiative ULOG Freiburg und der Verein Solare Zukunft am 24. Mai einen "Sonnenzauber": eine mobile Solarwerkstatt macht die Funktion von Solaranlagen nachvollziehbar und in einer rollenden Solarküche kann die Nutzung der Sonnenkraft zum solaren Kochen erprobt werden."Solarfood" und Bildungsarbeit rund um Solarenergie sind auch in diesem Jahr die Schwerpunkte des Freiburger "Sonnenzaubers". "Die ‚Woche der Sonne‘ bietet uns die optimale Möglichkeit, unsere Themen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Eine bundesweite und professionell durchgeführte Kampagne schafft einfach mehr Aufmerksamkeit, als wir alleine erreichen würden", so Rolf Behringer, Diplom-Pädagoge und Organisator der Veranstaltung. Der Erfolg unseres "Tag der offenen Tür“ im letzten Jahr war überwältigend – es war eine wahre Freude, die vielen Besucher hier in unserer Werkstatt begrüßen zu können und ihnen Sinn und Zweck von Solarkochern und Solaröfen zu erklären. Events wie die "Woche der Sonne" sind wichtig, weil sie das öffentliche Bewusstsein für Solarenergie schärfen und neben dem Werbungseffekt auch dazu beitragen, dass persönliche Kontakte und Netzwerke entstehen", betont Behringer.Was unter solarem Kochen und Solarfood zu verstehen ist erläutert Behringer gerne: "Sonnenenergie spendet nicht nur Leben, sie kann auch zum Kochen, Backen, Grillen oder Trocknen von Nahrungsmitteln eingesetzt werden. Zahlreiche Besucher ließen sich beim letzten ‚Sonnenzauber‘ die Anwendungsmöglichkeiten von Solarkochern, Solartrocknern und Solaröfen demonstrieren. Ob Würstchen, Risotto, Crêpes oder haltbare Fruchtchips und getrocknetes Gemüse – mit Sonnenenergie lassen sich Lebensmittel schmackhaft und energiesparend zubereiten und veredeln". Die Palette der Solarfood-Geräte reicht vom Solarofen für den Single-Haushalt bis hin zum Groß-Solarbackofen, in dem gleich 24 Brote auf einmal gebacken werden können. Verschiedene Konstruktionsprinzipien kommen zum Einsatz: tragbare Kasten-Solarkocher mit Sonnenreflektoren stehen ebenso auf dem Programm, wie Tunneltrockner oder Solaröfen, die mit Parabolspiegeln arbeiten. Der größte der Solarkocher arbeitet mit einem acht Quadratmeter großen ‚Schefflerspiegel‘ und automatischer, mechanischer Spiegelnachführung. Mit diesem "Sonnenkraftwerk" lassen sich Eintopf & Co für bis zu 50 Personen herstellen, berichtet Behringer stolz.

Solarkocher als Hilfe zur Selbsthilfe für die Dritte Welt

Auch in der Entwicklungszusammenarbeit nimmt "Solarfood" eine immer wichtigere Rolle ein. Nach dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" wurden in vielen Ländern des Südens mittlerweile Solarwerkstätten eingerichtet. Die dort von den Einheimischen selber hergestellten Solaröfen ermöglichen die kostengünstige Zubereitung von Lebensmitteln – sowohl für die eigene Küche als auch für den Verkauf – und verringern damit Abhängigkeiten. Zusätzlich wird die Abholzung und Verwüstung eingedämmt. Das Solarfood-Konzept habe auch deshalb weltweit Erfolg, weil es gleichermaßen einfach und effizient ist, betont Behringer. Beim letzten "Tag der offenen Tür" der ULOG konnten die Besucher daher auch zahlreiche Solarkocher aus aller Welt bewundern: die oft kunstvoll, liebevoll und individuell verzierten Ausstellungsstücke kamen von weit her: zum Beispiel aus Südafrika oder Mexiko.

Bildungsarbeit für angepasste Nutzung der Sonnenenergie

Anhand des Solarfood-Konzepts lassen sich auch wirtschaftliche und ökologische Zusammenhänge aufzeigen: Neben der Beratung und Betreuung von Solarprojekten in der Entwicklungszusammenarbeit organisiert die Solarwerkstatt ULOG unter Leitung des Diplom-Pädagogen Behringer auch Baukurse und Seminare zum Thema angepasste Solartechnologie, verkauft Solarkocher und Sonderanfertigungen. Zusätzlich werden Seminare für Lehrer und Projekttage für Schulen in Deutschland und der Schweiz angeboten. ULOG will auch in Zukunft nicht locker lassen: Die Verankerung der Solartechnologie in Pädagogik, Schule und Kindergarten soll mit dem Verein "Solare Zukunft" vorangetrieben werden. Dafür wurde "famos – die mobile Solar- und Projektwerkstatt" entwickelt, die jüngst ausgezeichnet wurde als "Offizielles Projekt der UN-Weltdekade 2008/2009 Bildung für nachhaltige Entwicklung".Als "innovativer Bildungsbaustein" werden beim "Hessen Solar Cup" Photovoltaik und rationelle Energienutzung in Projekten umgesetzt und gemeinsam in einem Wettbewerb erlebt. Wichtigstes Ziel ist, das Interesse für technisch orientierte Ausbildungen zu wecken und zu fördern. Von der Primarstufe bis zur beruflichen Schule und der Sekundarstufe II bauen Schülerinnen und Schüler Modelle von Solarbooten und Solarmobilen.
Schon in der Grundschule werden in Arbeitsgemeinschaften oder im Sachunterricht kleine Solarboote mit Luftschraubenantrieb hergestellt. Die Komponenten (Luftschraube, Motor und Kleinmodul) sind vorgegeben, die Rümpfe und die Form werden selbst gestaltet. In einer selbst erstellten Beschreibung wird der Arbeitsverlauf und die Funktion des Antriebs in Wort und Bild dargestellt. In der Sekundarstufe I werden "schienengebundene" Fahrzeuge mit festgelegter Modulfläche (120 x 220 mm) und möglichst guter Energieeffizienz entwickelt und gebaut. Die Teams der beruflichen Schule/Sekundarstufe II entwickeln, konstruieren und fertigen ferngesteuerte Solarmobile im Maßstab 1:5.Die Projektarbeit ist so angelegt, dass deren Inhalte mit den Lernzielen der neuen Ausbildungsberufe im Metall- und Elektrobereich übereinstimmen. Die wichtigsten Komponenten (Solarmodul, Motor und Akkusatz) erhalten die Teams vom Veranstalter. Zu jeder Projektarbeit ist eine ausführliche Dokumentation und Präsentation zu erstellen.
Bei einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung finden die öffentlichen "Rennen" um den Solar Cup in mehreren Läufen statt. Die Veranstaltung kann sich über reges Interesse und eine umfangreiche Berichterstattung in den Medien freuen. Parallel wird versucht, die regionalen Anbieter von Dienstleistungen und Produkten zur Nutzung der Erneuerbaren als Unterstützer zu gewinnen.Anlässlich der Woche der Sonne veranstaltet die Bücherei St. Nikolaus in Bonn-Kessenich einen Informationstag zur Solarenergie. Die vor kurzem erst wiedereröffnete Bücherei, die noch im letzten Jahr von der Schließung bedroht war, kann dank der Installation einer Solarstromanlage auf dem Dach des Gebäudes und den Einnahmen aus dem Verkauf des Solarstroms ihre Betriebskosten selbstständig decken und so das Konzept der "Solarbücherei" in freier Trägerschaft vorantreiben.
"Es ist ein gutes Gefühl, eingebettet in eine bundesweite Aktion mit so vielen Veranstaltungen, Aufmerksamkeit für das wichtige Thema einer zukunftsfähigen Energieversorgung zu erzielen“, so Christof Stein, Organisator des Solartages.
Während der Veranstaltung können sich Interessierte über Solarstrom, Solarwärme und solare Mobilität informieren und von kompetenten Fachleuten der ansässigen Firmen beraten lassen.
Darüber hinaus wird es eine Ausstellung zu einem Schülerwettbewerb geben, an dem sich die umliegenden Schulen beteiligt haben. Verschiedene Klassenstufen beschäftigten sich in den Fächern Deutsch und Kunst mit dem Thema "Sonne". Die besten Beiträge werden im Rahmen des Infotages ausgezeichnet.

"Ich finde die Woche der Sonne klasse. Es ist wichtig, auf Möglichkeiten zur Nutzung von Solarenergie aufmerksam zu machen", lobt Gerhard Weiße, Geschäftsführer der Solar-Partner Süd GmbH im bayerischen Kienberg. Viele Hausbesitzer wüssten gar nicht, dass ein großer Anteil Ihrer Energieversorgung bereits vollends über Solarenergie gedeckt werden kann. "Durch die professionellen Kampagnenmaterialien und die Unterstützung mit Checklisten und Musterpressemitteilungen war unsere Veranstaltung ein voller Erfolg!", betont Weiße.
"Die Woche der Sonne ist eine wunderbare Gelegenheit Hausbesitzern zu erläutern, wie komfortabel und rentabel eine Solarheizung ist", erläutert Timo Leukefeld, Geschäftsführer der Solifer Solardach GmbH mit Sitz im sächsischen Freiberg.
"Die Heizung aufdrehen und trotzdem sparen, das ist einzigartig. Eine Solarheizung erzeugt keine Einnahme, sondern eine Einsparung, die ist steuerfrei. Dafür Geld zu investieren, macht unabhängiger, rechnet sich und ist modern".
Wie die beiden Solarfirmen im Süden und im Osten bieten in der Aktionswoche viele Solar-Unternehmen und Handwerksbetriebe zwischen Konstanz und Flensburg Solartechnik zum Anfassen: sie laden in der Woche der Sonne zu Besichtigungen ihrer Solaranlagen und Ausstellungsräume ein, veranstalten lokale Fachmessen und organisieren Vortragsveranstaltungen und Fachdiskussionen. Etliche Akteure bieten darüber hinaus spezielle Informationstage für Schüler.Seit über 20 Jahren engagiert sich Joachim Kreutzer, Inhaber der Firma "ÖkoLoggia – Naturbau und Solartechnik" für die Nutzung der Sonnenenergie. Um dafür zu werben, fährt sein Team seit 1990 mit einem Solar-Mobil durch den niedersächsischen Landkreis Nienburg. "Durch die inzwischen bekannten Probleme mit der Bio-Treibstoffgewinnung hat die solare Mobilität eine enorme Bedeutung für die Zukunft bekommen", betont Kreutzer. Denn mit dem Biodiesel aus einem Hektar Raps könne ein aktueller PKW gerade mal 21.500 Kilometer weit fahren. Mit dem Strom von einem Hektar Solarmodule könnten jedoch 150 moderne Elektro-Autos diese Strecke fahren, rechnet Kreutzer vor.
Seit über 20 Jahren engagiert sich Joachim Kreutzer, Inhaber der Firma "ÖkoLoggia – Naturbau und Solartechnik" für die Nutzung der Sonnenenergie. Um dafür zu werben, fährt sein Team seit 1990 mit einem Solar-Mobil durch den niedersächsischen Landkreis Nienburg. "Durch die inzwischen bekannten Probleme mit der Bio-Treibstoffgewinnung hat die solare Mobilität eine enorme Bedeutung für die Zukunft bekommen", betont Kreutzer. Denn mit dem Biodiesel aus einem Hektar Raps könne ein aktueller PKW gerade mal 21.500 Kilometer weit fahren. Mit dem Strom von einem Hektar Solarmodule könnten jedoch 150 moderne Elektro-Autos diese Strecke fahren, rechnet Kreutzer vor.
Wir zeigen auch die mit 20 Jahren älteste Photovoltaik-Anlage des Landkreises Nienburg sowie weitere Solaranlagen für Strom und Warmwasser, die ebenfalls seit vielen Jahren in Betrieb sind, ein Blockheizkraftwerk und einen Holzvergaserkessel – regenerative Energie zum anfassen. Und für die Kinder zeigen wir Solarspielzeug, denn früh übt sich…", fasst Kreutzer das Programm zusammen.
Mit den Europäischen Solartagen wird in ganz Europa für die Nutzung der Sonnenenergie mit Solarstrom- und Solarwärmeanlagen geworben. Die Kampagne will das öffentliche Bewusstsein für Photovoltaik und Solarthermie verstärken. Der Vorgänger, der "Tag der Sonne", wurde zum ersten Mal 2002 in Österreich veranstaltet. Die Schweiz und Deutschland griffen die Idee rasch auf und in Deutschland gibt es sogar eine ganze "Woche der Sonne". 2008 beteiligen sich an den "1. European Solar Days" Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien, Slowenien und die Schweiz. Die vernetzte Kampagne erreicht Tausende Bürger, überall in Europa.Solarenergie ist für alle Bürger einfach zu nutzen und Solartechnik ist eine bezahlbare Möglichkeit für das eigene Haus oder Bürogebäude. Das gilt nicht nur für südliche Länder wie Spanien und Portugal. Auch in den Staaten im Norden Europas werden immer mehr Solaranlagen installiert, zum Beispiel in Norwegen und Schweden. Die Veranstalter der Solartage erwarten, das sich 2009 weitere Länder anschließen werden und die Kampagne in allen EU-Ländern durchgeführt wird. Die Europäischen Solartage werden die wichtigsten Akteure der Solarthermie und Photovoltaik zusammenbringen und für die Nutzung der Erneuerbaren werben. ESTIF und EPIA koordinieren die Kampagne, die von 25 Organisationen europaweit unterstützt wird.
Weitere Informationen:
Alle Veranstaltungen zur Woche der Sonne 2008 sind im Veranstaltungskalender zu finden unter http://www.woche-der-sonne.de. Interessenten können sich dort über eine Online-Veranstaltungskarte über Aktionen in ihrer Nähe informieren.
Infos zu den Europäischen Solartagen: http://www.solardays.eu

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