Leuphana-Universität Lüneburg erhält Auszeichnung für thermische Batterie

Wissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg forschen an einem chemischen Wärmespeicher, den sie thermische Batterie nennen. Für dieses Projekt erhält die Universität jetzt die Auszeichnung „Ort im Land der Ideen 2013/14“. Sie ist damit bereits zum sechsten Mal Preisträgerin in diesem bundesweiten Wettbewerb – so oft, wie noch keine andere deutsche Universität.

Chemischer Wärmespeicher ist besonders effizient
Ein Team von Ingenieuren, Natur- und Umweltwissenschaftlern der Leuphana um den Chemiker Professor Dr. Wolfgang Ruck arbeitet im Rahmen des Innovations-Inkubators Lüneburg an einem kompakten Wärmespeicher, der auf kleinem Raum viel Energie über einen langen Zeitraum speichern kann. Die Wissenschaftler sprechen von einer thermischen Batterie. Sie unterscheidet sich von herkömmlichen Wärmespeichern dadurch, dass sie nicht Wasser, sondern chemische Reaktionen zur Wärmespeicherung verwendet. Die neue Technologie biete mit einer nahezu verlustfreien Speicherung über lange Zeiträume, einer hohen Speicherdichte und der Möglichkeit, Energie auf höherem Temperaturniveau wieder nutzbar zu machen, entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren, so die Wissenschaftler.

Thermische Batterie soll Wärme aus Blockheizkraftwerken speichern
Mit einem Volumen von etwa einem Kubikmeter ist der Speicher so kompakt gebaut, dass er nahezu überall aufgestellt werden kann. Mit der thermischen Batterie, für deren Entwicklung die Wissenschaftler mit dem Energieunternehmen Vattenfall kooperieren, sollen künftig Mikro- Blockheizkraftwerke (BHKW) für Ein- und Zweifamilienhäuser ausgestattet werden. „Die thermische Batterie macht die Stromproduktion künftig unabhängig vom Wärmebedarf. Das Mikro-Kraftwerk kann Strom dann produzieren, wenn er gebraucht wird“, erläutert Professor Ruck den neuartigen Ansatz. Die dabei entstehende Wärme bleibe in der thermischen Batterie für die spätere Nutzung erhalten. 

Über „Deutschland – Land der Ideen“
Mit der Preisverleihung würdigen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank Projekte und Ideen, die Lösungen für die Herausforderungen der Städte und Regionen von morgen bereithalten. Deutschlandweit bewarben sich rund 1.000 Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder Vereine mit ihren zukunftsweisenden Projekten zum Thema „Ideen finden Stadt“. Unterstützt durch einen Fachbeirat wählte eine unabhängige 18-köpfige Jury die 100 Preisträger in den Kategorien Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Bildung und Gesellschaft.
Die „Ausgezeichneten Orte 2013/14“ haben die Möglichkeit, Bundessieger in einer der sechs Wettbewerbskategorien zu werden. Ab Oktober kann ganz Deutschland in einer Online-Abstimmung den beliebtesten „Ausgezeichneten Ort“ wählen.

14.09.2013 | Quelle:  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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