Photovoltaik-Hersteller Yingli meldet kräftig gestiegenen Absatz, aber auch schwere Verluste im vierten Quartal 2012

Yingli Green Energy Holding Company Ltd.

(Baoding, China) meldet für das vierte Quartal 2012 ein sehr hohes Absatzvolumen, aber auch schwere Verluste aufgrund von Abschreibungen und Rückstellungen auf Lagerbestände.
Yingli verkaufte 2012 Photovoltaik-Module mit 2,3 Gigawatt (GW) und wurde damit zum weltgrößten Modulanbieter. Der Umsatz brach jedoch im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 13 % auf 466 Millionen US-Dollar ein (358 Millionen Euro). Im Gesamtjahr ging der Umsatz sogar um 24 % auf 1,83 Milliarden USD zurück (1,4 Milliarden Euro), hauptsächlich wegen des anhaltenden Preiseinbruchs bei Photovoltaik-Modulen.
“Dass wir Module mit 2,3 GW verkauft haben, zeigt, dass wir unseren Anteil am Weltmarkt auch in einem schwierigen Umfeld kontinuierlich ausgebaut haben“, sagte der Vorstandsvorsitzende Liansheng Miao.
“Diese historische Leistung beruht auf unserer starken Marke, unseren Qualitätsprodukten und -dienstleistungen, einem breiten Kundenstamm und dem unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeiter.“

Umsatzrendite sank im vierten Quartal auf minus 39 %

Yinglis Umsatzrendite sank im vierten Quartal auf minus 39 %. Das Unternehmen meldete 200 Millionen USD Verlust (154 Millionen Euro). Damit war dies das sechste verlustreiche Quartal in Folge. Gründe waren Abschreibungen auf Lagerbestände in Höhe von 19,4 Millionen USD (14,9 Millionen Euro) sowie Wertminderungen langlebiger Vermögensgegenstände, Wertberichtigungen auf uneinbringliche Forderungen und Abgangsverluste von anderen Anlagen in Höhe von 77,8 Millionen USD (59,8 Millionen Euro). Die Umsatzrendite des Gesamtjahres betrug minus 22 %, der Nettoverlust 492 Millionen USD (378 Millionen Euro).
In den vorausgegangenen Jahren erzielte Yingli mit die höchsten Gewinnspannen in der weltweiten Photovoltaik-Industrie. Die Verluste des Unternehmens sind durchaus nicht untypisch für einen Photovoltaik-Hersteller. Solarbuzz (San Francisco, Kalifornien, USA) geht davon aus, dass die Preise für kristalline Silizium-Module 2012 um 50 % sanken. Das war für die meisten Hersteller sehr problematisch.

Produktionskosten sinken auf 0,63 USD pro Watt
Yingli hat die Produktionskosten erheblich gesenkt: Sie betrugen im vierten Quartal 0,48 USD (0,37 Euro) pro Watt, mit Ausnahme des mit dem Rohstoff Silizium verbundenen Aufwands, der sich auf 0,15 USD (0,11 Euro) belief, insgesamt also 0,63 USD (0,48 Euro) pro Watt.
Damit sind die Gesamt-Produktionskosten je Watt um 39 % niedriger als im vierten Quartal 2011, als sie noch bei 1,04 USD lagen (0,80 Euro). Das Unternehmen hat im dritten Quartal weitere Produktionsanlagen in Tianjin und Hengshui aufgebaut und kommt somit auf eine jährliche Modul-Produktionsleistung von 2,45 GW.

Verkauf in China zieht an

Der Endkundenmarkt von Yingli verlagerte sich im vierten Quartal stark: Das Unternehmen erzielte 44 % seines Quartalsumsatzes in China. Yingli war bisher immer vom deutschen Markt abhängig, machte hier aber nur 23 % seines Quartalsumsatzes.

Über das gesamte Jahr war es weniger dramatisch: Auf Deutschland entfielen 44 % des Umsatzes aus, auf China 24 %. 2011 waren die Anteile ähnlich: 47 % beziehungsweise 22 %.

Yingli rechnet damit, dass das Unternehmen seinen Umsatz in China 2013 um mehr als 40 % steigern kann und verweist auf  Modullieferverträge im Umfang von 288 MW, die für Photovoltaik-Projekte im Rahmen des “Golden Sun Program” geschlossen wurden.

Yingli baut Präsenz in Amerika aus

Das Unternehmen ist inzwischen auch starker in Nord- und Südamerika präsent: Es habe 40 Kunden in 13 Ländern Lateinamerikas und für 2013 Modullieferverträge mit US-Kunden über 325 MW. Außerdem werde das Unternehmen dieses Jahr im Auftrag Dritter Photovoltaik-Module mit 125 MW für Solarstrom-Projekte in Ontario fertigen.

Absatz soll im ersten Quartal sinken und im Laufe des Jahres wieder anziehen
Yingli geht davon aus, dass sein Absatz im ersten Quartal 2013 im “unteren bis mittleren Zehner-Prozentbereich” zurückgeht und die Bruttomarge ähnlich wie im vierten Quartal bleibt. Im Gesamtjahr soll der Modulabsatz wieder um 39 – 44 % anziehen und ein Volumen von 3,2 bis 3,3 GW erreichen.

05.03.2013 | Quelle: Yingli | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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