Hendricks begrüßt Gabriels Eckpunkte zur CO2-Reduzierung bei fossilen Kraftwerken; BDI kritisiert Zusatzbelastung der Braunkohle

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks begrüßt das Konzept des Bundeswirtschaftsministeriums zur Senkung der CO2-Emissionen des fossilen Kraftwerkparks:

„Mit den Eckpunkten für einen nationalen Klimaschutzbeitrag der deutschen Stromerzeugung hat der Bundeswirtschaftsminister einen guten und praktikablen Vorschlag vorgelegt, um die CO2-Emissionen der fossilen Kraftwerke in unserem Land bis zum Jahr 2020 um 22 Millionen Tonnen zusätzlich zu senken“, sagte Hendricks.
„Das ist ein wesentlicher Baustein zur Umsetzung unseres Aktionsprogramms Klimaschutz 2020. Das Konzept des Wirtschaftsministers baut auf dem eingeführten Emissionshandel auf und ist damit einfach, ohne neue Bürokratie und kostengünstig umzusetzen. Der Vorschlag zeigt auch, dass intelligent gemachter Klimaschutz weder die Wirtschaft noch die privaten Verbraucher überfordert.
Der Vorschlag des BMWi zur künftigen Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung sei geeignet, dauerhaft den wichtigen Beitrag zu sichern, den diese Technologie für den Klimaschutz leisten kann, wenn sie bezahlbar bleiben soll. Neue und bestehende KWK-Anlagen der öffentlichen Versorgung könnten auf diese Weise rentabler betrieben werden.

BDI-Präsident Grillo: „Deutschland schädigt damit unnötig die Ertragskraft seiner wettbewerbsfähigsten und kostengünstigsten Kraftwerke“
„Die einseitige nationale Belastung der Braunkohle durch einen zusätzlichen Klimaschutzbeitrag ist eine Doppelregulierung zum EU-Emissionshandel“, entgegnet der BDI Bundesverband der Dt. Industrie:
„Deutschland schädigt damit unnötig die Ertragskraft seiner wettbewerbsfähigsten und kostengünstigsten Kraftwerke. Diese zusätzliche Belastung gefährdet Arbeitsplätze in Energiewirtschaft und Bergbau, ohne dass dadurch in Europa eine einzige Tonne CO2 eingespart wird“, kommentiert Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), die jüngst bekannt gewordenen Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums am 20.03.2015 in Berlin.
Grillo begrüßte grundsätzlich die angekündigte Weiterentwicklung des Strommarktes mit der Einführung einer zielgerichteten Reservelösung, die zunächst auf umfängliche Kapazitätsmechanismen verzichten soll. Zur Sicherung der Versorgung setze dieser Weg richtigerweise ein Festhalten an dem geplanten Ausbau der Übertragungsnetze voraus.
Scharf kritisierte Grillo hingegen das reduzierte Ausbauziel für die Kraft-Wärme-Kopplung: „Die Neudefinition des Ziels ist Augenwischerei. Denn durch den wachsenden Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung wird es auch ohne zusätzliche Anstrengungen automatisch erfüllt.“

23.03.2015 | Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit; BDI Bundesverband der Dt. Industrie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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