DGS: Dezentrale Stromspeicher sind rentabel und ein Schlüssel zur Energiewende; Sektion Niederbayern startet Projekt

Die Sektion Niederbayern der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) startet 2016 „Das 10.000 Stromspeicher für Niederbayern-Projekt“.

Mit diesem Projekt sollen innerhalb von drei Jahren 10.000 dezentrale Stromspeicher in Niederbayern installiert werden. Um die Strom-Energiewende zu schaffen und weg von Kohle und Atom hin zu 100 % Sonne und Wind zu kommen, brauche es für Deutschland 13 Millionen dieser Stromspeicher in den Haushalten, so die DGS.

Am besten ein Speicher in jedem Haus
Der Strom muss in Zukunft am gleichen Ort produziert und gespeichert werden, an dem er auch verbraucht wird. Wenn die Sonne nicht scheint, kann der Speicher den entstandenen Produktionsausfall überbrücken. Wenn im Norden der Wind weht, können in Niederbayern die Stromspeicher mit Windstrom aufgefüllt werden.
Das gehe am besten mit einem Speicher in jedem Haus, in Gewerbebetrieben und in größeren Speichern für ganze Dörfer. Viele Speicher und deren Zusammenspiel können das Stromnetz und die Stromversorgung dezentral, flexibel und sicher machen.
Dezentral bedeute auch, dass die angekündigten Stromtrassen hinfällig werden. Das spare Geld und schone die Natur. Ein zentraler Vorteil sei, dass mit der Investition in einen Stromspeicher der eigene Strompreis niedriger sei und auch niedriger bleibe, als beim Bezug vom Energieversorger.

Infrastruktur für Elektroautos
Zudem bleibe das Geld im Dorf und bei den Familien, was die regionale Wirtschaft fördere. Viele einzelne Stromspeicher bieten auch in Zukunft die beste Infrastruktur um Elektroautos zu nutzen, oder mit einer effizienten Luftwärmepumpe das Haus zu heizen. Dann werden Diesel und Heizöl durch einheimischen Strom ersetzt. Was wie eine Zukunftsvision klingt, ist heute technisch schon längst machbar. Leider sei das weitgehend noch unbekannt, betont die DGS.

DGS-Sprecher Danner: „Der selbst produzierte, gespeicherte und verbrauchte Strom ist in den meisten Fällen günstiger als der Strom aus der Steckdose“
Walter Danner, Sprecher der Sektion Niederbayern der DGS, hat in vielen persönlichen Gesprächen festgestellt, „dass die Menschen völlig falsche Vorstellungen von Stromspeichern haben. Meine Gesprächspartner glaubten, dass Stromspeicher noch zu teuer und technisch noch nicht so weit sind. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Stromspeicher sind technisch ausgereift und haben eine Lebensdauer von über 20 Jahren. Und der selbst produzierte, gespeicherte und verbrauchte Strom ist in den meisten Fällen günstiger als der Strom aus der Steckdose.“

Viele Vorteile für die Allgemeinheit
Mit Informationsveranstaltungen, Infomaterial, Stammtischen und persönlicher Beratung sollen die Menschen in Niederbayern über die Vorteile und Möglichkeiten von Stromspeichern informiert werden. Jeder könne dann selbst entscheiden, ob er einen Speicher installiert oder nicht. Mit einem Stromspeicher bestimme jeder selbst seinen Strompreis für die nächsten 30 Jahre.

Stromspeicher werden öffentlich gefördert
Neben den Vorteilen für die einzelne Familie und den einzelnen Betreiber, sieht die DGS auch viele Vorteile für die Allgemeinheit. Stromspeicher können im Inselbetrieb gefahren werden. Bei Stromausfall laufen Heizungen und Kühlgeräte weiter. Gerade das Beispiel der Terroranschläge auf der Krim zeige, wie anfällig eine zentrale Stromversorgung gegen Angriffe ist.
„Jeder Liter Heizöl, den wir mit einer Luftwärmepumpe ersetzen, macht uns unabhängiger von Öllieferungen aus Staaten, die politisch unsicher sind. Deshalb werden Stromspeicher auch öffentlich gefördert, über die KfW oder auch das bayerische 10.000 Häuser-Programm“, so die DGS.
Niederbayern war bereits bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen ein Vorreiter in Deutschland. Das kann bei den Stromspeichern auch wieder so sein.

13.01.2016 | Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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