Innovatives Solarthermie-Projekt gewinnt 2. Platz beim Contracting-Award 2016

Die S.O.L.I.D. Gesellschaft für Solarinstallation und Design mbH (Graz, Österreich)

wurde am 19.04.2016 für das Projekt „Solarwärme-Contracting mit Bürgerbeteiligung“ mit dem zweiten Platz beim Contracting-Award 2016 ausgezeichnet.
Der vom Energieeffizienz-Verband AGFW (Frankfurt/M.) und der Fachzeitschrift Energie&Management vergebene Preis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Energiebranche im deutschsprachigen Raum. Erstmalig befand sich ein Solarwärme-Projekt unter den nominierten Teilnehmern.

Einbindung von Solarwärme in die Fernwärme
Das Projekt überzeugte unter anderem durch die wirtschaftlich sinnvolle Einbindung von Solarwärme in die Fernwärme.
Im Herbst 2014 wurde an einem Fernheizwerk in Graz eine große Freiflächen-Solarthermieanlage errichtet, deren Wärme an den Betreiber des Heizwerks, die Energie Steiermark Wärme GmbH, geliefert wird. Die Anlage wurde von SOLID als Energieliefer-Contractingmodell umgesetzt.

Finanzierung über ein Bürgerbeteiligungs-Modell
Die Finanzierung erfolgte teilweise über das Bürgerbeteiligungsmodell „SOLID Invest“. Diese Form der Finanzierung ist aus der Photovoltaik und Windkraft bekannt. Bei der Solarthermie jedoch habe das Projekt Modellcharakter und helfe, die Verbreitung einer 100-prozentigen erneuerbaren Technologie voranzutreiben, betont SOLID.

Sechs Kollektortypen können getrennt voneinander erfasst werden
Die Freiflächenanlage wurde zwischenzeitlich von 2.200 m² auf 2.750 m² Kollektorfläche erweitert. Es sind sechs Kollektortypen aus vier europäischen Ländern verbaut, die messtechnisch getrennt voneinander erfasst werden können. Die speziell für Fernwärme-Anwendungen konzipierten Hochtemperatur-Kollektoren verfügen über zwei transparente Abdeckungen, um Wärmeverluste zu reduzieren. Der Rücklauf des Fernwärmenetzes liegt ganzjährig über 60°C. Die Vorlauftemperatur des Solarkreises beträgt mindestens 80°C, je nach Bedarf auch bis zu 95°C.

Größte Solarthermie-Anlage Mitteleuropas
Die Anlage hat eine thermische Leistung von rund 1,9 MW und liefert jährlich etwa 1.300 MWh Wärme. Dies ergibt eine CO2-Einsparung von etwa 380 Tonnen und trägt gleichzeitig zur Feinstaubreduktion in der Stadt bei. Mit bereits in früheren Jahren installierten Kollektorflächen auf verschiedenen Gebäuden am Standort fügt sich die Freiflächenanlage zur größten Solarthermie-Anlage Mitteleuropas mit rund 7.750 m². Der Solarwärmepreis ist konkurrenzfähig mit der aus Erdgas erzeugten Wärme.
Die Betriebskosten bewegen sich laut SOLID im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Somit könnte dieses Projekt auch für deutsche Wärmeversorger ein Vorbild sein.

21.04.2016 | Quelle: S.O.L.I.D. Gesellschaft für Solarinstallation und Design | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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