Konzentrator-Photovoltaik: Siemens beteiligt sich am HCPV-Hersteller Semprius; Technologie der nächsten Generation verspricht höchste Leistung

Siemens hat einen Minderheitsanteil (etwa 16 Prozent) an dem US-Solarunternehmen Semprius erworben. Dieses hat seinen Sitz in Durham, North Carolina, und entwickelt hoch konzentrierende Photovoltaik-Module (high concentrating photovoltaics, HCPV). Diese Investition ermögliche Siemens den frühzeitigen Einstieg in eine vielversprechende Technologie zur CO2-freien Solarstromerzeugung, betont das Unternehmen.

Siemens tritt als strategischer Investor auf und unterstützt Semprius bei der Entwicklung der innovativen Technologie bis zur Marktreife. Die beiden Parteien haben sich auf Stillschweigen über den Kaufpreis geeinigt.

HCPV hat enormes Potenzial, günstige Energiekosten zu erreichen
“Unsere Beteiligung an Semprius gibt uns Zugang zu einer bahnbrechenden Technologie zur sauberen Stromerzeugung“, sagt Martin Schulz, Vizepräsident Photovoltaik in der Abteilung Erneuerbare Energien bei Siemens Energy.
“Wir glauben, dass die Aussichten für hoch konzentrierende Photovoltaik-Systeme glänzend sind. Sie erzielen wesentlich höhere Wirkungsgrade als herkömmliche Solarmodule und haben ein enormes Potenzial, günstige Energiekosten zu erreichen.“

HCPV-Markt soll bis 2020 ein Volumen von 6 Gigawatt erreichen
Der Markt für hoch konzentrierende Photovoltaik-Anlagen steckt noch in den Kinderschuhen. Er soll aber bis 2020 ein Volumen von bis zu 6 Gigawatt erreichen. HCPV-Systeme sind eine Alternative zu herkömmlichen PV-Anlagen und eignen sich besonders für Gebiete mit hoher direkter Sonneneinstrahlung, zum Beispiel im Sonnengürtel der Erde.

Erste komplette Testanlage steht seit August 2010 in Arizona
Die HCPV-Module von Semprius verwenden Hochleistungslinsen, um das Sonnenlicht auf sehr kleine Solarzellen mit sehr hohem Wirkungsgrad (>40%, NREL zertifiziert) zu bündeln, welche die Sonnenenergie direkt in Solarstrom umwandeln. Neben ihrem ausgezeichneten Wirkungsgrad und den sehr niedrigen Kosten machen ihre Zuverlässigkeit, der modulare Aufbau und die flexible Anlagenplanung diese Technologie besonders reizvoll.
Module, die mit dem patentierten Herstellungsverfahren von Semprius produziert wurden, wandeln schon seit einigen Jahren Sonnenlicht um Die erste Testanlage ging im August 2010 in Arizona in Betrieb; weitere Anlagen sollen noch dieses Jahr folgen.

Strategischer Investor Siemens will die Produktionsleistung von Semprius steigern
„Wir freuen uns sehr, dass wir Siemens als strategischen Investor gewonnen haben, da wir unsere Leistung auf Produktions-Maßstab erhöhen wollen“, sagte Semprius-Präsident Joe Carr. „Seine weltweite Präsenz und Stärke im Markt der erneuerbaren Energien bieten uns einen sofortigen Einstieg auf der ganzen Welt.“
Derzeit tritt Siemens als Hauptvertragspartner bei Solar-Projekten auf und ist verantwortlich für Planung, Entwicklung, Lieferung und Installation der Solarstromanlagen. Mit der neuen Beteiligung öffnen sich für Siemens Türen: von seinen derzeitigen Leistungen bei Planung, Lieferung und Bau (engineering, procurement and construction; EPC) hin zum hoch entwickelten Photovoltaik-Markt.

22.06.2011 | Quelle:  Siemens | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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