Organische Photovoltaik: Heliatek erzielt neuen Weltrekord mit 9,8 % zertifiziertem Solarzellen-Wirkungsgrad

Die Heliatek GmbH (Dresden) hat mit einer 1,1 Quadratzentimeter großen Tandemzelle einen Wirkungsgrad von 9,8 % erreicht und erneut einen Weltrekord für organische Solarzellen aufgestellt.

Mit der neuen, vom Fraunhofer ISE CalLab zertifizierten Zelleffizienz hat Heliatek zum dritten Mal in Folge einen weltweiten Effizienzrekord in der organischen Photovoltaik (OPV) aufgestellt und untermauert seine Stellung als Technologieführer.
Erst Ende 2010 hatte Heliatek einen Effizienzrekord von 8,3 % auf einer aktiven Fläche von 1,1 cm2 gemeldet. Dieser Wert konnte nun durch interne Forschung und Entwicklung um beachtliche 1,5 % auf 9,8 % Zellwirkungsgrad gesteigert werden. Die OPV-Zellen werden in einem Niedrigtemperaturprozess gefertigt. Der neue Rekord wurde vom unabhängigen Fraunhofer ISE CalLab (Freiburg) unter Standard-Testbedingungen gemessen und zertifiziert.

OPV erreicht das Effizienzniveau von traditionellen Solarzellen aus amorphem Silizium
"Heliatek setzt bei den organischen Solarzellen als einzige Firma weltweit auf die Abscheidung sogenannter kleiner Moleküle mittels eines Niedrigtemperaturprozesses, ein Ansatz, der sich bei organischen LED (OLED) bereits am Markt durchgesetzt hat", erklärt Dr. Martin Pfeiffer, Mitgründer und technischer Geschäftsführer von Heliatek.
"Die Moleküle, die in Solarzellen das Licht einfangen und in Strom umwandeln, werden von Heliatek selbst entwickelt und synthetisiert. Der neue Weltrekord zeigt eindrucksvoll, dass Heliatek damit den richtigen Weg eingeschlagen hat. Die organischen Solarzellen von Heliatek haben jetzt das Effizienzniveau von traditionellen Solarzellen aus amorphem Silizium erreicht", betont Pfeiffer.

Absorber-System optimiert, Abscheideprozess verbessert
Heliatek verfüge sowohl über eine eigenständige Chemie- als auch Physikforschungsabteilung. Diese einzigartige Kombination ermögliche eine hoch effiziente Zusammenarbeit bei der Materialqualität und beim Zellaufbau. Durch eine gezielte Materialauswahl sei bei der Rekordzelle das gesamte Absorber-System optimiert worden. Weiterhin wurde durch die Verbesserung des Abscheideprozesses die Zellmorphologie deutlich verfeinert, was zu einer Erhöhung des Stroms und des Füllfaktors führte.

Modulwirkungsgrad von 9 % möglich
Die Rekordzelle soll nach dem geplanten Produktionsstart im zweiten Halbjahr 2012 Schritt für Schritt in den Produktionsprozess von Heliatek übertragen werden. Interne Messungen hätten gezeigt, dass bei einer Skalierung der Rekordzelle zu einem Modul mit einem Größenfaktor >120 ein Wirkungsgrad von 9 % auf der aktiven Modulfläche erzielt werde.
Heliatek-Geschäftsführer Thibaud Le Séguillon kommentiert „Ich bin über den neuen Rekordwert, der unsere Technologieführerschaft in diesem Bereich bestätigt, sehr erfreut. Der nächste Schritt auf unserem Weg zu 15 % wird eine Zelle mit über 10 % Effizienz im nächsten Jahr sein. Der aktuellste Rekordwert bestätigt unsere Investoren und unser Team erneut in der Entscheidung von Anfang an auf die Herstellung von organischen Solarmodulen mittels Niedrigtemperaturprozess auf Basis kleiner Moleküle gesetzt zu haben."

50 Millionen Euro neues Kapital zum Ausbau der Produktionskapazitäten
"Unsere flexiblen, dünnen und ultraleichten Module ermöglichen neue Anwendungsfelder, die bisher mit den herkömmlichen Solar-Technologien nicht möglich waren. Nach unserer dritten Finanzierungsrunde in 2012 – bei der wir rund 50 Millionen Euro neues Kapital von bestehenden und neuen Investoren einwerben möchten – planen wir unsere Produktionskapazitäten mit weiteren Linien auszubauen. Dies wird uns die Möglichkeit geben unsere ertragsstarken Module in neuen Anwendungsfeldern, wie z.B. Fenster und Fassaden für die Gebäudeintegration, zu platzieren. Diese Technologie hat wirklich das Potenzial die Solarindustrie zu revolutionieren.“

Förderung von Bund und Freistaat Sachsen
Die Entwicklung der Rekordzelle im Rahmen von F&E-Projekten wurde mit Mitteln des BMBF unter den Förderkennzeichen 13N9869 und 13N9716 sowie mit Mitteln des ERDF und des Freistaats Sachsen unter dem Förderkennzeichen 71070 gefördert.

Für den Deutschen Zukunftspreis 2011 nominiert
Für die Forschungserfolge auf dem Gebiet der organischen Elektronik ist Dr. Martin Pfeiffer (CTO Heliatek GmbH) zusammen mit seinen Forscherkollegen Prof. Karl Leo (Direktor IAPP) und Dr. Jan Blochwitz-Nimoth (Novaled AG) auch für den Deutschen Zukunftspreis 2011 nominiert. Am 14. Dezember wird Bundespräsident Christian Wulff bekanntgeben, wer von den drei im Finale stehenden Wissenschaftlergruppen das Rennen gemacht hat.

06.12.2011 | Quelle: Heliatek GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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