Strom aus erneuerbaren Energien wird immer günstiger; Sinkende Investitionskosten verbessern Wettbewerbsfähigkeit gegenüber fossilen Kraftwerken

Heutige Investitionen in erneuerbare Energien sichern stabile Strompreise von morgen, betont die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE, Berlin) in einer Pressemitteilung. Da die klimafreundliche Elektrizität keine endlichen Brennstoffquellen benötigt, lägen die Betriebskosten von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Regel weit unter denen fossiler Kraftwerke.

Außerdem sinken die Investitionskosten für solche Anlagen, während der Bau fossiler Kraftwerke in den letzten Jahren teurer geworden sei. Einen Überblick über die Investitionskosten für Kohle- und Gaskraftwerke und Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien gibt ein neuer Studienvergleich der Agentur.

Abhängigkeit von fossilen und atomaren Energieträgern und notwendige Neuinvestitionen in konventionelle Kraftwerke sind starke Triebkräfte für künftige Strompreisanstiege
„Die finanziellen Belastungen durch die Energiewende werden sehr kritisch diskutiert. In dieser Debatte gerät oft aus dem Blick, dass das Beharren auf einer fossil-nuklearen Energieversorgung keineswegs stabile Strompreise bedeuten würde. Mit der Abhängigkeit von immer teurer werdenden fossilen und atomaren Energieträgern und notwendigen Neuinvestitionen in konventionelle Kraftwerke gibt es starke Triebkräfte für künftige Strompreisanstiege“, erklärt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.

Keine nennenswerten Kostensenkungen bei den herkömmlichen Technologien erwartet
Neben den Brennstoffkosten bestimmen hauptsächlich die Investitionskosten für neue Kraftwerke die Stromgestehungskosten. Der neue Studienvergleich des „Forschungsradars Erneuerbare Energien“ zeigt hier einen klaren Trend: Investitionen in die Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien werden immer günstiger, während der Bau konventioneller Kraftwerke in den letzten Jahren teurer geworden ist.
Bei den Technologien zur Nutzung fossiler Brennstoffe rechnet die Agentur auch in Zukunft nicht mehr mit nennenswerten Kostensenkungen, während die noch relativ jungen Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien auf ihren Lernkurven weiter voranschritten.

Photovoltaik- Zubau hat zu erheblichen Kostendegressionen geführt
„Der starke Zubau in den vergangenen Jahren hat insbesondere bei der Windenergie und der Photovoltaik zu erheblichen Kostendegressionen geführt, die sich an den gesunkenen EEG-Vergütungen für Neuanlagen ablesen lassen“, betont Vohrer. Zugleich mache der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien unabhängiger von den technischen und wirtschaftlichen Risiken der fossil-atomaren Energiewirtschaft.
Durch den Verzicht auf endliche Rohstoffe wie Stein- oder Braunkohle haben Erneuerbare-Energien-Anlagen viel geringere Betriebskosten als fossile Kraftwerke, was sich laut Vohrer in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zunehmend Kosten dämpfend auf den Stromrechnungen der Verbraucher auswirken wird.

AEE: Zertifikatspreise spiegeln Wert der erneuerbaren Energien nicht wider
Zertifikatspreise für den Ausstoß von Kohlendioxid im Rahmen des europäischen Emissionshandels spielen nach Angaben der Agentur bisher eine untergeordnete Rolle bei den Stromgestehungskosten fossiler Kraftwerke. An der Leipziger Strombörse EEX notieren die Preise derzeit unter 7 Euro je Tonne CO2-Ausstoß.
Die Umweltschäden durch den Ausstoß des Klimagases werden von Forschern jedoch bei mehr als dem Zehnfachen dieses Wertes angesetzt. „Das zeigt, dass die heutigen Marktpreise den Wert der erneuerbaren Energien nicht widerspiegeln“, kritisiert Vohrer.
Den neuen Studienvergleich im Forschungsradar gibt es hier.

02.12.2012 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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