Photovoltaik in Italien: Fünfter „Conto Energia“ soll nur noch kleine Solarstrom-Anlagen fördern; Kundgebung gegen die Neuregelung

Der italienische Umweltminister Corrado Clini hat angekündigt, dass die italienische Regierung demnächst den fünften "Conto Energia" festlegen wird, berichtet die Presseagentur Ansa. Das neue Photovoltaik-Förderprogramm soll sich auf Kleinanlagen beschränken und den privaten und gewerblichen Eigenverbrauch unterstützen.Bei einer Kundgebung in Rom am 02.04.2012 protestierten Italiener gegen die geplante Neuregelung unter dem Motto „Rettet die erneuerbaren Energien!“

Neuauflage des Conto Energia ist im Gesetz von 2011 vorgesehen

„Die Neuauflage des Conto Energia ist im Gesetz von 2011 vorgesehen. Es zielt darauf ab, die Solarstrom-Einspeisevergütung unter Berücksichtigung der derzeitigen Solarmodul-Preise zu kürzen. Außerdem dürfen wir die gesetzte Obergrenze von 7 Milliarden Euro pro Jahr nicht überschreiten“, so der Umweltminister.

In einem Vermerk des Ministeriums heißt es, die Förderung beziehe sich auf Photovoltaik-Kleinanlagen und den privaten und gewerblichen Eigenverbrauch. Außerdem sollen damit Investitionen in Gewerbebrachen unterstützt werden, um eine nachhaltige Entwicklung anzutreiben. Auf jeden Fall werde das Förderprogramm momentan laufende Investitionen noch abdecken.

Der fünfte Conto Energia soll den derzeit gültigen vierten ablösen, der eine Aktualisierung vorsieht, sobald eine bestimmt Fördersumme überschritten ist. Die Vergütung erfolgt pro produzierter Kilowattstunde Solarstrom und wird auf die Stromverbraucher umgelegt.

Da bald eine Summe von 6 Milliarden Euro erreicht sei, würde die Neuregelung bereits jetzt vorbereitet, um den Verbrauchern und Unternehmen mehr Zeit zu geben.

Grünen-Chef Angelo Bonelli warnt vor Gefahr des neuen Förderprogramms
Am 02.04.2012 fand in Rom eine Kundgebung gegen die geplante Einführung des fünften Conto Energia statt. Der Slogan lautete: „Rettet die erneuerbaren Energien, um Umwelt und Arbeitsplätze zu retten! Erneuerbare Energien, Klima und Umwelt sind die neuen Themen, die uns aus der Krise führen. Gehen wir nicht rückwärts!“
„Die erneuerbaren Energien sind wieder einmal in Gefahr“, warnen der italienische Grünen-Chef Angelo Bonelli und Giorgio Ruffini von der Organisation „Azione Energia Solare“. Die italienische Regierung wolle mit der Einführung des fünften Conto Energia zum x-ten Male die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Nutzung erneuerbarer Energien verändern. Sie setze dabei Unternehmen, Arbeitsplätze und Investitionen aufs Spiel.
„Erneuerbare Energien zu verteidigen, bedeutet jetzt, die Zukunft zu verteidigen; eine Zukunft aus Arbeit, Entwicklung, gesunder Umwelt und energetischer Demokratie.“

04.04.2012 | Quelle: Ansa, Angelo Bonelli, Giorgio Ruffini | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen