Solarbuzz: Europäischer Photovoltaik-Markt wird 2013 auf 11,2 Gigawatt schrumpfen

NPD Solarbuzz (Santa Clara, Kalifornien, USA) hat eine neue Studie veröffentlicht, laut welcher der europäische Photovoltaik-Markt 2013 um 33 % auf 11,2 Gigawatt (GW) schrumpfen wird. Der Markt bewege sich im Moment weg von Einspeisevergütungen und hin zum Eigenverbrauch von preislich konkurrenzfähigem Solarstrom.

Die Marktforscher gehen davon aus, dass der europäische Photovoltaik-Markt im ersten Quartal 2014 mit 2,3 GW die Talsohle erreicht und dann gleich wie 2013 bleibt. In den nächsten vier Quartalen seien Deutschland, Großbritannien und Italien die führenden europäischen Solarmärkte.

Solarstrom-Eigenverbrauch lohnt sich für private Haushalte und Gewerbe
“In Deutschland und anderen Märkten machen die Kunden eher dadurch Gewinne, dass sie keinen Strom vom Versorger kaufen, als dass sie ihren Solarstrom ins Netz einspeisen und vergüten lassen. Dasselbe gilt für gewerbliche Kunden, wenn auch weniger ausgeprägt und in etwas weniger Märkten“,  schreibt Tim Murphy im Solarbuzz-Blog.
“Das ist der klassische Konflikt zweier Geschäftsmodelle: Auf der einen Seite wird Strom zentral produziert, verteilt und verkauft, auf der anderen Seite wird er dezentral dort erzeugt, wo er verbraucht wird.“

Markterholung hängt von Netzpolitik ab
Murphy sieht diesen Konflikt in mehreren Ländern wie Dänemark und Belgien. Dort würden politische Schranken den Markt der privaten Solarstromanlagen behindern. Das Hauptproblem sei die Genehmigung der Verrechnung von Stromerzeugung und -bezug (Net Metering). Zwischen einer Abrechnung auf Stundenbasis oder auf jährlicher Basis bestehe ein enormer Unterschied.
“Der europäische Markt schrumpft, da die Förderanreize zurückgehen und Unsicherheit herrscht. Ob sich der Markt erholt, hängt davon ab, wie diese Hindernisse überwunden werden – zu Gunsten oder zu Ungunsten des Betriebsverhaltens von Photovoltaik-Anlagen“, so Murphy.
“Während unter anderem Einspeisevergütungen und sinkende Preise die starken Märkte angetrieben haben, tritt Europa in die nächste Marktphase: weg von Förderanreizen, hin zur kostengünstigen Solarstromerzeugung mit netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen.“
Die gesamte Studie von Tim Murphy ist zugänglich im Solarbuzz-Blog:
http://www.displaysearchblog.com/2013/07/european-pv-demand-to-depend-more-on-business-models-than-trade-disputes/

 
05.08.2013 | Quelle: NPD Solarbuzz; Bild: Centrosolar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen