Photovoltaik kurz vor dem wirtschaftlichen Durchbruch; Solar-Investitionen sollen sich bis 2015 verdoppeln

Die Investitionen in Photovoltaik könnten sich weltweit von heute 35 - 40 Milliarden Euro auf über 70 Milliarden Euro im Jahr 2015 verdoppeln, heißt es in einer neuen Studie des europäischen Photovoltaik-Industrieverbands (European Photovoltaic Industry Association, EPIA) und Greenpeace International. Allein in der Europäischen Union sollen die geschätzten Investitionen von heute 25 -30 Milliarden Euro auf über 35 Milliarden Euro im Jahr 2015 steigen.

Laut der Weltmarktprognose für Photovoltaik "Solar Generation 6" könnte bis 2012 photovoltaisch erzeugter Strom 12 % des europäischen Strombedarfs decken und bis zu 9 % des Weltstrombedarfs bis 2030.

Schlüsseltechnologie gegen den Klimawandel
"Unser Ziel ist es, Photovoltaik durch politische Förderung zu einer etablierten Möglichkeit der Stromerzeugung zu machen, zu optimalen Preisen für Kunden", sagte Sven Teske, Energieexperte bei Greenpeace International. Er fügte hinzu: "Photovoltaik ist eine Schlüsseltechnologie im Kampf gegen den Klimawandel. Unsere Forschungen ergaben, dass sie 35 bis 50 Arbeitsplätze pro eingesparter Tonne CO2 schafft und die Energieversorgung noch sicherer macht, indem sie Europa unabhängiger von Stromimporten macht."

Photovoltaik immer leistungsfähiger und preiswerter
"Photovoltaik wird seit vielen Jahren immer leistungsfähiger und preiswerter", sagte EPIA-Präsident Ingmar Wilhelm. "Die heutigen Kostenschätzungen basieren unter anderem auf Skaleneffekten angesichts der weltweit installierten Leistung, die 2010 bei 40.000 MW lag. Sie zeigen, dass diese Technologie kurz vor dem wirtschaftlichen Durchbruch steht", fügte Wilhelm hinzu.
Die Preise für Photovoltaik-Anlagen sind seit 2005 um etwa 40 % gesunken. Bis 2015 sollen sie im Vergleich zu heute um weitere 40 % fallen. Demzufolge können die Kosten für PV-Strom in den nächsten fünf Jahren in vielen EU-Ländern mit den üblichen Strompreisen für Privatkunden mithalten.
"Wir wollen diese wichtige Phase aufzeigen, wo Solarstrompreise wettbewerbsfähig werden, und EPIA liefert jedem Land einen realistischen Plan mit klaren Konzepten zu Marktmechanismen, die die gleiche Behandlung aller Stromquellen ermöglichen", fügte der EPIA-Präsident hinzu.

Weltweit installierte PV-Leistung könnte bis 2015 auf fast 180 GW anwachsen
Dem Bericht zufolge könnte die weltweit installierte PV-Leistung bis 2015 von über 36 GW (Ende 2010) auf fast 180 GW wachsen. In Europa rechnet EPIA mit einem Wachstum von 28 GW (2010) auf fast 100 GW bis 2015. Es sei möglich, bis 2020 bis zu 350 GW installierte PV-Leistung zu erreichen. Dies würde jährlich weltweit 1,4 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen einsparen und 220 Millionen Tonnen innerhalb der EU.

Mehr als 600.000 Arbeitsplätze bis 2015
Neben dem Nutzen für die Umwelt zeigt der Bericht auch, dass solare Energieerzeugung ein nachhaltiger Weg ist, Probleme wie eine unsichere Energieversorgung und schwankende Preise für fossile Treibstoffe zu lösen. Sie sei auch wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung. Die europäische Solar-Branche, die jetzt schon über 300.000 Menschen beschäftigt, könnte bis 2015 Arbeitsplätze für 600.000 Menschen bereitstellen und bis 2020 sogar 1,6 Millionen, wenn die allgemeinen politischen Fördermaßnahmen weiterhin greifen.
Der Bericht "Solar Generation 6" beleuchtet auch das enorme Potenzial der Photovoltaik für Europa angesichts seines verbindlichen 20 % -Erneuerbare-Energien-Ziels. Mit den Möglichkeiten eines solchen PV-Wachstums könnte die EU ihr Ziel der Emissionsminderung bis 2020 leicht von derzeit 20 % auf energischere 30 % erhöhen.
Den Bericht "Solar Generation 6" gibt es zum Download unter: www.epia.org/publications oder http://www.greenpeace.org/international/en/publications/reports/Solar-Generation-6/ .

04.02.2011 | Quelle: EPIA; Greenpeace International | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen