Milliardenplan für neue Energietechnologien: Bundeskabinett verabschiedet 6. Energieforschungsprogramm

Vier Bundesministerien haben gemeinsam festgelegt, wie sie in den kommenden Jahren Forschung fördern wollen, die zu einer umweltschonenden, zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung beiträgt. Das am 03.08.2011 in Berlin verabschiedete 6. Energieforschungsprogramm ersetzt seinen Vorgänger von 2005. Der Plan sieht vor, das Jahresvolumen der Fördergelder der Bundesregierung bis 2014 auf eine Milliarde Euro zu steigern. Nach der Entscheidung im Kabinett wird das neue Programm im Herbst 2011 in Kraft treten.

Das Programm mit dem Titel "Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieforschung" ist ein gemeinsames Projekt des federführenden Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Es legt die Grundlinien und Schwerpunkte der Förderpolitik der Bundesregierung im Bereich innovativer Energietechnologien für die kommenden Jahre fest. Damit soll es die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Umbau der Energieversorgung in Deutschland umweltschonend, sicher und kostengünstig gestaltet werden kann, berichten die zuständigen Ministerien in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Röttgen: Umbau unserer Energieversorgung kann beschleunigt werden
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen: "Die Energieforschung ist ein grundlegender Schlüssel für die weitere Entwicklung der erneuerbaren Energien. Mit einer qualifizierten Forschungsförderung, die gezielt die Entwicklung innovativer Technologien unterstützt, können wir den Umbau unserer Energieversorgung wirkungsvoll beschleunigen."

Forschungsförderung für Speicher- und Netztechnologien sowie regenerative Kombikraftwerke wird neuer Schwerpunkt
Das 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung sei auf zwei klare Schwerpunkte ausgerichtet: erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Das Bundesumweltministerium werde die Mittel einsetzen, um die Technologieentwicklung in allen Bereichen der Erneuerbaren voranzubringen.
"Wir werden Projekte von Wind bis Photovoltaik, von solarthermischen Kraftwerken bis Geothermie unterstützen. Ein Schwerpunkt wird dabei auch die Forschungsförderung für Speicher- und Netztechnologien und regenerative Kombikraftwerke sein", betont Röttgen

3,4 Milliarden Euro stehen bis 2014 zur Förderung der Energieforschung zur Verfügung
Mit dem 6. Energieforschungsprogramm will die Bundesregierung ihre Energie- und Klimapolitik durch einen neuen strategischen Ansatz ergänzen, indem sie auf die verbesserte Förderung von Erforschung und Entwicklung zukunftsfähiger Energietechnologien setzt.
Das Engagement der Bundesregierung spiegelt sich vor allem in dem Budget für Energieforschung wider: Von 2011 bis 2014 stehen rund 3,4 Milliarden Euro für die Förderung der Energieforschung zur Verfügung. Der beachtliche Aufwuchs von rund 75 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode 2006 bis 2009 speise sich großteils aus dem neu eingerichteten "Energie- und Klimafonds". Die Fördermittel werden strategisch auf die Bereiche fokussiert, die für den beschleunigten Umbau der Energieversorgung Deutschlands wichtig seien: Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energiespeicher, Netztechnologien sowie die Integration der erneuerbaren Energien in die Energieversorgung.

Koordinierungsplattform Energieforschung soll ausgebaut werden
Mit gemeinsamen Förderinitiativen der beteiligten Ressorts will die Bundesregierung neue Akzente in der Forschungslandschaft setzen und ihre Kernkompetenzen in den energiepolitisch wichtigen Themen bündeln. Zudem soll die internationale Forschungskooperation weiter ausgebaut werden. Von besonderer Bedeutung sei dabei eine stärkere Vernetzung der Forschungsarbeiten innerhalb der Europäischen Union. Schließlich will die Bundesregierung die Koordinierung und Abstimmung sämtlicher Energieforschungsaktivitäten durch den Ausbau der "Koordinierungsplattform Energieforschung" stärken.

06.08.2011 | Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (bmwi); idw | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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