Neue Studie: Privatleute treiben die Energiewende voran und finanzieren mehr als 40 Prozent des Photovoltaik-Zubaus

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland sind Bürger die mit Abstand wichtigsten Investoren

. Zu diesem Ergebnis kommen das Marktforschungsinstitut trend:research und das Klaus Novy-Institut (KNi) in einer aktuellen, vom Bundesumweltministerium geförderten Studie.
Mehr als 50 Prozent der in Deutschland installierten Anlagen zur Stromerzeugung aus regenerativen Quellen befinden sich im Eigentum von Privatpersonen und Landwirten. Für die Energiewende sei das Engagement von Privatpersonen damit ein entscheidender Impuls.

Große Energieversorger spielen kaum eine Rolle
Bei der Photovoltaik und der Windenergie an Land seien Privatpersonen traditionell die wichtigste Gruppe unter den Investoren. Aus der Studie geht hervor, dass Privatpersonen es 2010 auf einen Anteil von mehr als 40 Prozent am Photovoltaik-Zubau brachten. Landwirte steuerten weitere 21,8 Prozent bei. Fonds und Banken folgten weit abgeschlagen mit einem Anteil von rund 9 Prozent. Eine insgesamt untergeordnete Rolle für den Ausbau der erneuerbaren Energien hätten bislang die großen Energieversorger gespielt.

Photovoltaik- Eigentümerstruktur ist dezentral geprägt
Dass Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien gerade bei Privatleuten so gut ankommen, liege nicht nur an der staatlich garantierten Einspeisevergütung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Wie die Autoren der Studie betonen, ist die Eigentümerstruktur etwa der Photovoltaik auch wegen weiterer Vorteile dezentral geprägt. Die Studie nennt in diesem Zusammenhang die gute Verfügbarkeit und Handhabbarkeit dieser Technologie für Privatleute sowie für kleinere Gewerbe- und Industriebetriebe.

Beteiligungsmöglichkeiten sind Schlüssel für Akzeptanz erneuerbarer Energien
Für den Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp Vohrer, zeigen die Ergebnisse der Studie die wachsende Bedeutung dezentraler Versorgungsstrukturen in Deutschland.
„Mit der Energiewende bieten sich Chancen, Beteiligungsmodelle und in anderen Bereichen bewährte, genossenschaftliche Strukturen verstärkt auch in der Energiewirtschaft zu etablieren. Das gilt für Windkraftanlagen ebenso wie für Solarstrom und die Energiegewinnung aus Biogas“, unterstreicht Vohrer.
Für Vohrer spielen die Privatpersonen bei der Umsetzung der Energiewende in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle. „Bürgerinnen und Bürgern bietet die Energiewende zunehmende Möglichkeiten, die Energieversorgung in die eigene Hand zu nehmen und am Aufschwung der regenerativen Energieproduktion teilzuhaben. Dies fördert die Akzeptanz in der Bevölkerung“, so Vohrer.
Die vollständige Studie „Marktakteure – Erneuerbare-Energien-Anlagen“ ist im Internet zugänglich unter: http://www.kni.de

21.10.2011 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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