GTM Research: Polysilizium-Preisrückgang könnte dazu führen, dass kristalline Photovoltaik-Module 2012 nur noch 0,54 Euro pro Watt kosten

Am 19.01.2012 veröffentlichte Greentech Media Research (Boston, Massachusetts, USA) einen neuen Bericht, laut dem die Polysilizium-Spotmarktpreise im Dezember 2011 ein Rekordtief von 30 US-Dollar (rund 23 Euro) je Kilogramm erreichten und 2012 noch weiter sinken werden.

In "Polysilicon 2012-2016: Supply, Demand & Implications for the Global PV Industry" heißt es, dieser Preisrückgang hätte 2011 noch keine bedeutende Rolle bei den Preisstürzen der Photovoltaik-Module gespielt. Wenn die Polysilizium-Preise jedoch weiterhin so fallen, so GTM Research, sänken auch die Preise für kristalline Silizium-Module 2012 weiter, möglicherweise auf 0,70 USD (0,54 EUR) je Watt Nennleistung.

„2011 wurde mehr Polysilizium hergestellt als benötigt“, sagte GTM-Chefanalyst Brett Prior. „Nachdem es ein halbes Jahrzehnt mehr Silizium-Nachfrage als Angebot gab, schossen die aggressiven Expansionspläne letztlich über das Ziel hinaus.“
„Dieses Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nötigt die Hersteller dazu, mit ihren Lieferpreisen in die Nähe der Herstellungskosten zu gehen, die bei 20 USD (15.50 EUR) je Kilogramm liegen. Und es verdrängt teurere Hersteller aus der Branche.“

Sinkende Spotmarktpreise könnten Lieferpreise drücken
Der Hauptgrund, warum sich das 2011 nicht auf die Solarmodul-Preise ausgewirkt hat, besteht laut GTM Research darin, dass 80 % des Polysiliziums über Langzeitverträge verkauft wird. Daher machten sich kurzfristige Preisschocks nicht direkt bemerkbar. Die niedrigeren Spotmarktpreise würden Silizium-Käufern 2012 jedoch ermöglichen, die Lieferpreise zu drücken.
Wenn sich sonst nichts ändert würde ein Abfallen des Polysilizium-Preises auf 30 USD (23 EUR) je Kilogramm die Modulkosten um 0,20 USD (0,16 EUR) je Watt senken, so GTM Research.

2020 könnte es nur noch zwölf Polysilizium-Hersteller geben
Nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens könnte sich die Anzahl der Polysilizium-Hersteller drastisch verringern: von derzeit 170 auf zwölf im Jahre 2020. Die größten Hersteller könnten diesen enormen Preisverfall überstehen, da sie finanziell stark aufgestellt sind und technologische Vorteile sowie niedrige Herstellungskosten aufgrund günstiger Skaleneffekte haben.
GTM Research hält es für wahrscheinlich, dass GCL Solar (Hong Kong, China), REC ASA (Sandvika, Norwegen), OCI Company Ltd. (Seoul, Südkorea), Tokuyama Corporation (Tokyo, Japan), Hemlock Semiconductor Corporation (Hemlock, Michigan, USA) und Wacker Chemie AG (München) diese Phase überstehen.

20.01.2012 | Quelle: GTM Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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