Ein Jahr nach Fukushima: private Photovoltaik-Installationen in Japan wuchsen um 140 Prozent, Solarstrom-Einspeisetarife sollen Bau von PV-Großkraftwerken beschleunigen

Ein Jahr nachdem Japan von einem schweren Erdbeben, einem Tsunami und einem verheerenden Atomunglück erschüttert wurde, steckt das Land mitten in der Energiewende, berichtet die Kyocera Corporation (Kyoto, Japan). Derzeit seien nur noch zwei von ursprünglich 54 japanischen Atomreaktoren am Netz. Ihre Leistung deckte vor den Ereignissen in Fukushima rund 30 Prozent von Japans Energiebedarf. Um diesen Anteil heute auszugleichen, werde Solarstrom immer wichtiger.

Fukushima rückt erneuerbare Energien ins Zentrum der Aufmerksamkeit

Kyocera – als einer der Pioniere auf dem Gebiet der regenerativen Energien – biete mit seinen Hochleistungs-Photovoltaikmodulen passende Lösungen für Privathaushalte und Industrie. Die Energietrends in Japan könnten auch wegweisend für den europäischen Markt sein, betont das Unternehmen.

„Die Katastrophe von Fukushima hat erneuerbare Energien ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Um unsere Zukunft und die nachfolgender Generationen zu sichern, müssen wir die Energiewende vorantreiben“, sagt Shigeru Koyama, Europapräsident von Kyocera.

Trend zur Solarstrom-Selbstversorgung

Bis Ende März 2012 werden mehr als eine Million Haushalte in Japan ihren Strom aus ihren eigenen Photovoltaik-Anlagen beziehen, berichtet Kyocera. Der Trend gehe in Japan zur Selbstversorgung. Allein zwischen April 2011 und Januar 2012 sei die Zahl der Bewerbungen um häusliche Solar-Installationen auf 215.178 gestiegen, ein Wachstum um 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Einspeisetarife sollen die Entwicklung von Photovoltaik-Großanlagen beschleunigen

Experten erwarten auch in den kommenden Jahren einen Zuwachs bei privaten Solarstromanlagen um 12 Prozent pro Jahr. Neue Einspeisetarife sollen auch als Katalysator für die Entwicklung von Photovoltaik-Großanlagen wirken. Details zur Neuregelung habe die japanische Regierung noch nicht endgültig festgelegt. Beschlossen sei jedoch, dass die neuen Tarife ab dem 1. Juli 2012 gelten sollen.

Darüber hinaus sei es durch das gemeinsame Engagement von Industrie, Wirtschaft und Bevölkerung im vergangenen Jahr gelungen, den gesamten Energieverbrauch Japans um rund 15 Prozent zu senken.

Kyocera ist am Bau von Solar-Großanlagen für öffentliche und gewerbliche Zwecke beteiligt. Beispiele dafür sind eine 4,2 MW-Installation für die Stadt Kyoto oder Solarmodule auf umweltfreundlichen Einkaufszentren. Bis zum Jahr 2020 planen die zehn japanischen Energieversorger den Bau von 30 großen Photovoltaik-Kraftwerken. Damit sollen zusätzlich 140 MW Nennleistung installiert werden.

15.03.2012 | Quelle: Kyocera Corporation | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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