Organische Photovoltaik: Heliatek weiht Produktionsanlage für Solar-Folien ein

Die Heliatek GmbH (Dresden) hat im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Anwesenheit des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich ihre erste Produktionsanlage zur Herstellung von flexiblen, organischen Solarmodulen (OPV) eingeweiht.

Diese flexiblen Photovoltaik-Module, basierend auf organischen Halbleitermaterialien, können im Vergleich zu traditionellen PV-Produkten vielseitiger eingesetzt werden, betont das Unternehmen.

Organische Solarmodule von der Rolle
Heliatek hat nach eigenen Angaben rund 14 Millionen Euro in die Errichtung dieser ersten Fertigungslinie investiert und in den vergangenen Jahren mehr als 75 Arbeitsplätze geschaffen.
Bei der Heliatek-Produktionsanlage handelt es sich um die weltweit erste Fertigung, die organische Solarmodule im Rolle-zu-Rolle Verfahren mittels Vakuumdeposition bei niedrigsten Temperaturen fertigt. Das Verfahren eröffne ein großes Kostensenkungspotenzial in der Massenfertigung, betont Heliatek. Bisher werden organische Module mit Hilfe diverser Druckverfahren gefertigt. Heliatek sei das einzige Unternehmen weltweit, das sich bei der Solarmodulfertigung auf die Vakuumabscheidung von kleinen Molekülen (Oligomeren) auf flexiblen Folien spezialisiert hat.

Ministerpräsident Tillich: Heliatek produziert die Technologie von übermorgen
Vorteile sind laut Heliatek eine bessere Prozesskontrolle, höhere Wirkungsgrade und eine längere Lebensdauer der Module.
„Nur mit innovativen Ideen und Hochtechnologie sind die Herausforderungen unserer Zeit, wie Rohstoffknappheit, Energiewende und Klimawandel, zu meistern. Heliatek, dessen Partner sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Zeichen frühzeitig erkannt und produzieren bereits heute mit der organischen Photovoltaik die Technologie von übermorgen. In Dresden findet Heliatek hierfür die besten Voraussetzungen, durch eine hocheffiziente Vernetzung von Forschung und Entwicklung sowie der Produktion und Wertschöpfung am Ort. Ich freue mich, dass neue Qualitätsprodukte made in Saxony bereit stehen, die Welt zu verändern“, sagte Ehrengast Ministerpräsident Tillich vor rund dreihundert Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft, sowie vor Partnern, Kunden und Mitarbeitern des Unternehmens.

Erste Solar-Folien für tragbare Geräte sollen im Herbst auf den Markt kommen
Thibaud Le Séguillon, Geschäftsführer der Heliatek GmbH, ergänzt: „Nach einer Bauzeit von knapp sechs Monaten haben wir mit diesem ersten Anlagenkonzept einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg zur Kommerzialisierung von organischen Solarfolien auf Basis kleiner Moleküle erzielt. Nun folgt die Prozessintegration. Im Herbst 2012 wird Heliatek erste Solarfolien für Anwendungen im Energy-2-Go Bereich auf den Markt bringen."

Lösungen für die Photovoltaik-Gebäudeintegration angekündigt
Im nächsten Schritt will Heliatek den ersten Volumenmarkt mit Lösungen für die Photovoltaik-Gebäudeintegration (BIPV) adressieren. Für die Umsetzung dieser Strategie plant das Unternehmen dieses Jahr eine weitere Finanzierungsrunde abzuschließen, bei der 50 Millionen Euro von bestehenden und neuen Investoren für eine weitere Produktionslinie eingeworben werden sollen.

Namhafte Industrie- und Finanzunternehmen unterstützen Heliatek
An Heliatek sind große Industrie- und Finanzunternehmen beteiligt, unter ihnen BASF Venture Capital, Bosch, Innogy Venture Capital (RWE) und Wellington Partners. Durch diese Investoren wird Heliatek über die gesamte Wertschöpfungskette unterstützt – das reicht von der chemischen Forschung, über Maschinen- und Prozessdesign, bis hin zum Energie- und Finanzmarkt zur Absatz- und Kapitalsicherung. Die gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten erlauben einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch, von dem alle Partner profitieren.

BASF entwickelt neue organische Materialien für Solarzellen
„Für die BASF ist die organische Photovoltaik eine wichtige Zukunftstechnologie“, sagt Dirk Nachtigal, Geschäftsführer der BASF Venture Capital. Daher entwickelt die BASF neue organische Materialien für Solarzellen, die eine effiziente und wettbewerbsfähige Energiegewinnung ermöglichen. „Um das Potential dieser innovativen Technologie optimal ausnutzen zu können, ist eine Zusammenarbeit mit Partnern wie Heliatek für uns von großer strategischer Bedeutung“, so Nachtigal weiter.
Die Heliatek Module bieten durch diverse Größen, Farben und Transparenzen einen großen Gestaltungsfreiraum, und die leichten, ultra-dünnen Module mit nur 500 Gramm Gewicht pro Quadratmeter ermöglichen die Integration in unterschiedlichste Anwendungen.
“Ich bin davon überzeugt, dass sich die organische Photovoltaik in den kommenden Jahren in einem stark umkämpften Markt ihre Position erobern wird – insbesondere in Segmenten, in denen sie ihre Stärken voll ausspielen kann. Die von der Heliatek aufgebaute Anlage bietet alle Möglichkeiten, diese große Chance zu nutzen “, sagte Dr. Alexander Flaig, Vizepräsident Corporate Research bei der Bosch-Gruppe.

13.03.2012 | Quelle: Heliatek GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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