Silizium-Produzent Wacker lehnt Einfuhrzölle für chinesische Photovoltaik-Module ab

Die Wacker Chemie AG (München) hat Bestrebungen, in China hergestellte Solarmodule in der Europäischen Union mit Einfuhrzöllen zu belegen, eine klare Absage erteilt. Das machte der Vorstandsvorsitzende des Münchner Chemiekonzerns Rudolf Staudigl am 29.05.2012 in einer Stellungnahme deutlich.

„Nach unserer Überzeugung helfen protektionistische Maßnahmen nicht, die heimische Solar-Industrie zu schützen, im Gegenteil, sie beeinträchtigen die Zukunftschancen der Photovoltaik“, sagte Staudigl.

Wacker-Konzernchef: Handelsschranken gewährleisten keinen offenen und fairen Wettbewerb
Das US-amerikanische Handelsministerium hatte kürzlich entschieden, Importe chinesischer Solar-Hersteller mit Einfuhrabgaben von bis zu 250 Prozent zu belegen. Einzelne Marktteilnehmer befürworten einen vergleichbaren Schritt auch in der Europäischen Union.
Die Erfahrung zeige, dass Handelsschranken kein geeignetes Mittel seien, um einen offenen und fairen Wettbewerb unter den Marktteilnehmern zu gewährleisten, betonte der Konzernchef. Meinungsverschiedenheiten über gleiche Wettbewerbsbedingungen könnten nur im politischen Dialog beigelegt werden. Zwangsmaßnahmen hemmten hingegen den Wettbewerb und könnten einen Handelskrieg provozieren, der in der Konsequenz für alle im Solar-Geschäft tätigen Unternehmen von Nachteil sei.

Überwiegende Wertschöpfung im Land der Installationsbetriebe
Gleichzeitig unterstrich Staudigl, dass unabhängig vom Herstellungsort der Solarmodule der überwiegende Teil der Wertschöpfung beim Bau von Solarstromanlagen immer im Land der Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen erbracht werde. Zusätzliche Kostenbelastungen durch Abgaben für importierte Photovoltaik- Module bremsten außerdem die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom im Energiemix und behinderten dadurch die Energiewende in Deutschland, sagte Staudigl.

29.05.2012 | Quelle: Wacker Chemie AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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