Prognos-Studie belegt: Deutschland profitiert von der Energiewende

Die Energiewende kostet Geld, aber Deutschland wird von ihrer Umsetzung auch erheblich profitieren: durch mehr Arbeitsplätze, Wachstum und die Einsparung von Energiekosten. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Studie, die die Prognos AG im Auftrag der KfW-Bankengruppe erstellt hat.

"Die Studie zeigt, dass die Energiewende nicht nur Kosten, sondern auch Nutzen bringt, selbst wenn man das Innovationspotenzial unberücksichtigt lässt“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW-Bankengruppe.
„Am Beispiel der energetischen Sanierung im Wohnungsbestand zeigt sich, dass Ausgaben im Wirtschaftskreislauf immer auch Einnahmen sind. Große Investitionen in den Klimaschutz tragen also maßgeblich zu Wachstum und Beschäftigung bei", so Zeuner weiter.

KfW-Programme sind Teil des energiepolitischen Konzepts der Bundesregierung
Die Autoren der Studie haben berechnet, welche gesamtwirtschaftlichen Effekte von der KfW-Förderung des energieeffizienten Bauens und Sanierens bis 2050 zu erwarten sind.
Diese KfW-Programme sind zentraler Bestandteil des energiepolitischen Konzepts der Bundesregierung zur Erhöhung der Energieeffizienz und zum Klimaschutz im Gebäudebestand. Für 2013 und 2014 hat der Bund die Mittel für die Programme auf jährlich 1,8 Milliarden Euro aufgestockt.

Investitionen lassen sich nicht allein aus den eingesparten Energiekosten refinanzieren
Prognos untersuchte die Umsetzung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung in drei Szenarien. Dabei wurde die Entwicklung zentraler Rahmenbedingungen wie Energiepreise und Baukosten fortgeschrieben.

370 Milliarden Euro Energiekosten könnten eingespart werden
Demnach müssten bis 2050 für das Erreichen des Energiesparziels wohnwirtschaftliche Investitionen von insgesamt etwa 838 Milliarden Euro über die KfW-Programme finanziell unterstützt werden. Mit diesen Investitionen könnten Energiekosten von 370 Milliarden Euro eingespart werden. Dies entspreche etwa dem Dreizehnfachen der Energiekosten aller privaten Haushalte für Heizung und Warmwasser in Deutschland im Jahr 2011.
Allerdings zeigt die Studie auch, dass sich aus heutiger Sicht die Investitionen nicht allein aus den eingesparten Energiekosten refinanzieren lassen. Zu den Energieeinsparungen hinzu kämen jedoch Wertsteigerungen an den Gebäuden sowie Komfortverbesserungen für die Nutzer, die nicht Gegenstand der Untersuchung waren.

Energiespar-Investitionen sichern jährlich bis zu 300.000 Arbeitsplätze
Die Umsetzung der geförderten Energiespar-Investitionen könnte laut der Studie bis 2050 pro Jahr zwischen 200.000 und 300.000 Arbeitsplätzen sichern, vor allem in der mittelständischen Bauwirtschaft und im Handwerk. Sie würden zudem zu einer erhöhten Produktion in den Industrie- und Dienstleistungssektoren führen, die der Bauwirtschaft und dem Handwerk zuliefern. Pro Jahr würden die mit den Investitionen angestoßenen gesamtwirtschaftlichen Effekte das deutsche Bruttoinlandsprodukt um durchschnittlich 0,4 % erhöhen.  
95 Milliarden Euro Mehreinnahmen für öffentliche Haushalte möglich Von Wachstum und Beschäftigung könnten auch die öffentlichen Haushalte profitieren: Per Saldo beliefen sich die Mehreinnahmen (Steuern und Sozialabgaben) bis 2050 auf 95 Milliarden Euro (4 % des Bruttoinlandsproduktes 2012). Die für Zinsverbilligung und Zuschüsse einzusetzenden Fördermittel lägen dagegen mit weniger als 70 Milliarden Euro deutlich darunter.
Die Prognos-Studie kann heruntergeladen werden unter http://www.kfw.de/evaluationen-eebs

23.03.2013 | Quelle: KfW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen