First Solar will Dünnschicht-Technologie von GE kaufen; Quartalsergebnisse rückläufig, Photovoltaik-Projekte verzögern sich

First Solar Inc. (Tempe, Arizona, USA) hat mit GE (Schenectady, New York, USA) eine Vereinbarung zur technologischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der Dünnschicht-Photovoltaik getroffen, berichtet das Unternehmen. Außerdem habe es Element Power (Portland, Oregon, USA) sein Portfolio an Photovoltaik-Projekten mit 1,5 Gigawatt (GW) in den USA und Mexiko abgekauft.

Gleichzeitig gab das Unternehmen die Finanzergebnisse des zweiten Quartals 2013 bekannt. Der Umsatz sank im Vorjahresvergleich um 46 % auf 520 Millionen US-Dollar (392 Millionen Euro), da das Projektgeschäft weniger einbrachte. Die Umsatzrendite betrug 7,5 %, der Reingewinn 33,6 Millionen USD (25,3 Millionen Euro).
“Wir haben die Cadmiumtellurid-Technologie von GE erworben und sind eine neue strategische Partnerschaft mit dem Unternehmen eingegangen. Außerdem bauen wir unsere Pipeline aus und verbessern unsere Modultechnologie ständig. Das schafft schrittweise Werte und Vertrauen bei unseren Aktionären und zeigt unsere Fortschritte. Unser Ziel ist es, branchenführende Photovoltaik-Lösungen in nachhaltigen Märkten auf der ganzen Welt anzubieten“, sagt der Geschäftsführer von First Solar, Jim Hughes.

GE hält Wirkungsgrad-Weltrekord mit Dünnschicht-Solarzellen
GE hält mit seinen Dünnschicht-Solarzellen auf Basis von Cadmiumtellurid (CdTe) den derzeitigen Wirkungsgrad-Weltrekord von 19,6 %. First Solar will das geistige Eigentum des Unternehmens erwerben, darunter auch einige Patente. Dafür soll GE 1,75 Millionen Aktien von First Solar erhalten. Die Forschungsabteilungen beider Unternehmen wollen die CdTe-Technologie gemeinsam weiter entwickeln.
First Solar will weiterhin Wechselrichter von GE beziehen, und GE verpflichtet sich im Gegenzug, für seine Projekte Photovoltaik-Module von First Solar zu verwenden. GE werde seine Dünnschichtfabrik im US-Bundesstaat Colorado nicht weiter ausbauen.

Viele Projekte verzögern sich
First Solar meldet bei einigen Vorhaben Verzögerungen. Einige davon seien beabsichtigt. Der Bau der Antelope Valley Solar Ranch One verzögere sich, außerdem habe das Unternehmen vor, den Verkauf einiger im Bau befindlicher Projekte wie Macho Springs hinauszuzögern, um höhere Umsätze zu machen.
Dadurch verbuche das Unternehmen 200 Millionen USD (151 Millionen Euro) Umsatz nicht im Jahr 2013, sondern erst 2014. Der Verkauf der ABW-Projekte konnte auch nicht im zweiten Quartal 2013 abgeschlossen werden, soll aber noch dieses Jahr stattfinden.

Photovoltaik-Projekte von Element Power unterschiedlich weit entwickelt
Mit dem Erwerb des Portfolios von Element Power erhöht First Solar seine Absatzchancen auf 8 Gigawatt, 49 % davon in Nordamerika. Die Photovoltaik-Projekte von Element Power befänden sich jedoch in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, und für viele gebe es noch keine Strombezugsvereinbarungen (PPAs).

First Solar steigert Wirkungsgrade kontinuierlich
First Solar meldet außerdem Verbesserungen bei der Technologie und den Kosten. Seine Modulkosten pro Watt sanken in dem Quartal auf 0,67 USD (0,50 Euro), auf den besten Produktionslinien betragen sie sogar nur 0,62 USD (0,47 Euro) pro Watt.
Der durchschnittliche Wirkungsgrad liegt bei 13,0 %. Das Unternehmen rechnet mit weiteren Verbesserungen. Außerdem soll der durchschnittliche Wirkungsgrad seiner Rückseitenkontaktmodule bis Jahresende auf 14 % steigen.

Wirtschaftsplan 2013 nach unten korrigiert
Aufgrund der Projektverzögerungen hat First Solar seinen Jahreswirtschaftsplan um 200 Millionen USD (151 Millionen Euro) auf 3,6 – 3,8 Milliarden USD (2,7 – 2,9 Milliarden Euro) gesenkt, mit einer Umsatzrendite von 11-12 %. Der fehlende Umsatz soll 2014 erzielt werden.
07.08.2013 | Quelle: First Solar; Bild: GE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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