Photovoltaik in Spanien: Neue Förderpolitik sieht Kürzung der Solarstrom-Vergütung um bis zu 45 % vor

Die spanische Regierung hat Einzelheiten des neuen Vergütungssystems für Photovoltaik-Anlagen veröffentlicht. Es sieht eine rückwirkende Kürzung um bis zu 45 % für Anlagen verschiedener Größe vor.

Am heftigsten trifft es Eigentümer großer Photovoltaik-Kraftwerke. Zuvor war die Solarstrom-Einspeisevergütung bereits mehrfach rückwirkend stark gekürzt worden.
Das neue Programm führt voraussichtlich dazu, dass die Erlöse aus der Stromproduktion mit Photovoltaik-Anlagen in Spanien um 25 % beziehungsweise 550–600 Millionen Euro sinken werden.

Noch mehr spanische Photovoltaik-Unternehmen werden bankrott gehen
Spanische Solar-Verbände und die Regionalregierung von Murcia haben gegen die neue Politik Klage eingereicht. Die spanische Photovoltaik-Union (UNEF) sagt, sie würde noch mehr Photovoltaik-Unternehmen in den Bankrott treiben.
Das Programm legt angeblich eine Rendite von 7,5 % bei Photovoltaik-Projekten zugrunde. Die Berechnungsweise sei jedoch unklar gewesen, kritisierten einige Branchengruppen.
Spanien hatte die bisherige Einspeisevergütung nach den königlichen Dekreten 661/2007 und 1578/2008 im Juli 2013 außer Kraft gesetzt.

ANPIER beruft Generalversammlung ein
Der nationale Photovoltaik-Verband ANPIER beruft am 22.02.2014 eine Generalversammlung seiner 4.700 Mitglieder in Madrid ein, um die Auswirkungen der Kürzung zu analysieren und über künftige Maßnahmen zu entscheiden.
Die neue Politik betreffe 55.000 spanische Familien, die in Solarstrom-Anlagen investiert haben, so der Verband. Diejenigen, die dafür höhere Beträge als Kredit aufgenommen haben, könnten dadurch bankrott gehen.

06.02.2014 | Quelle: UNEF, ANPIER; Bild: Martifer Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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