SCHOTT kehrt in die Gewinnzone zurück; Technologiekonzern sucht Investor für sein Geschäftsfeld solarthermische Kraftwerke

Der internationale Technologie-konzern SCHOTT (Mainz) blickt auf ein schwieriges, aber insgesamt doch zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2012/2013 zurück (1.Oktober 2012 bis 30. September 2013).

„Der Mitte 2012 erfolgte Ausstieg aus der multikristallinen Photovoltaik führte zu keiner dauerhaften Belastung. Nach einem Jahr Unterbrechung sind wir wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt“, berichtete Dr. Frank Heinricht, Vorsitzender des Vorstandes, auf der Bilanzpressekonferenz.
Der Konzernjahresüberschuss lag bei 26 Millionen Euro. Dieser umfasst neben dem positiven Ergebnis der fortgeführten Bereiche in Höhe von 49 Millionen Euro ein negatives Ergebnis der aufgegebenen Geschäftsbereiche von 23 Millionen Euro.
„Wir haben das Jahr auch genutzt, um SCHOTT neu aufzustellen“, betonte Dr. Heinricht. Dass es dabei gelungen sei, die Finanzverbindlichkeiten um 80 Millionen Euro auf nunmehr 297 Millionen Euro zurückzuführen, zeige das „solide Fundament“ des Unternehmens.

F&E-Aufwendungen steigen um 9 Prozent; Mitarbeiter-Rückgang durch Aufgabe des Photovoltaik-Geschäfts
Um das hohe Niveau der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zu halten, hat SCHOTT 79 Millionen Euro aufgewandt und damit die F&E-Ausgaben um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Noch deutlicher erhöht haben sich die Investitionen in Sachanlagen. Sie stiegen um 23 Prozent von 99 Millionen Euro auf 122 Millionen Euro und gingen jeweils zur Hälfte an Standorte in Deutschland und im Ausland.
Zum 30. September 2013 beschäftigte der SCHOTT Konzern weltweit 15.400 Mitarbeiter. Das sind knapp 700 weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang resultiert vor allem aus der Aufgabe des Photovoltaikgeschäfts. In Deutschland waren 5.300 Mitarbeiter beschäftigt.

Partnersuche für das Geschäftsfeld „Concentrated Solar Power“
Im Geschäftsfeld solarthermische Kraftwerke (Concentrated Solar Power, CSP) berichtete der Vorstandsvorsitzende von schwierigen Marktbedingungen. Für die Stromerzeugung mit solarthermischen Parabolrinnen-Kraftwerken liefert SCHOTT mit dem Receiver das Herzstück der Technologie.
„In diesem Geschäftsfeld streben wir eine strategische Partnerschaft an und sind bereit, die Mehrheit der Anteile zu veräußern“, beschrieb Dr. Heinricht die Zukunftsplanungen. Insofern sei CSP in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) als „Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäften“ ausgewiesen und bilanziell in „held for sale“ umgegliedert worden. Das Vorjahr sei entsprechend angepasst worden.

Vorsichtiger Optimismus für das Geschäftsjahr 2013/2014
Durch die unsichere Entwicklung der Weltwirtschaft, die aktuelle Währungsschwäche vieler Schwellenländer und die anhaltende europäische Schuldenkrise beurteilt SCHOTT die Rahmenbedingungen auch im laufenden Geschäftsjahr als schwierig. „Wir fühlen uns aber für dieses volatile Marktumfeld gut gewappnet“ betonte Dr. Heinricht. Im Rahmen der Neuausrichtung werde SCHOTT sein breites Produktportfolio noch stärker nutzen und so Wachstumschancen wahrnehmen. Dr. Heinricht: „Ziel ist die nachhaltige Profitabilität des Unternehmens.“
Entsprechend dem Geschäftsverlauf der ersten Monate erwartet SCHOTT für das Geschäftsjahr 2013/2014 währungsbereinigt einen Anstieg des Konzernumsatzes zwischen 4 und 6 Prozent und einen gegenüber dem Vorjahr verbesserten EBIT.

21.02.2014 | Quelle: SCHOTT | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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